Mit 60 neuen Medienscouts sicher durch den digitalen Dschungel
Cybermobbing, Datenschutz und sichere Mediennutzung – diese Themen stoßen an Bielefelder Schulen auf großes Interesse. Doch wie kann eine Schule den Herausforderungen der digitalen Welt präventiv begegnen? Wie sensibilisiert man Schüler*innen für potentielle Gefahren im „Mediendschungel“? Und wie fördert man einen selbstbestimmten, kritischen und kreativen Umgang mit Medien? Eine Antwort: durch Medienscouts.
Zwanzig Lehrkräfte und vierzig Schülerinnen und Schüler von zehn Bielefelder Schulen erhielten am Dienstag, 26. November, ihr offizielles Abschlusszertifikat als Medienscouts von der Landesanstalt für Medien NRW. Das Medienlabor der Stadt Bielefeld koordinierte die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und ihrer Lehrkräfte als Medienscouts und bereitete sie für ihren zukünftigen Einsatz in den Schulen vor.
Das Projekt „Medienscouts NRW“, das erstmals seit 2015 auch wieder in Bielefeld angeboten wird, setzt auf einen nachhaltigen Peer-to-Peer-Ansatz, um die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken: Schüler*innen der Sekundarstufe I werden als Medienscouts ausgebildet, um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler bei digitalen Fragestellungen und Herausforderungen zu unterstützen. Während der fünftägigen, freiwilligen Qualifizierung erwerben die Medienscouts nicht nur technisches und rechtliches Wissen, sondern entwickeln auch wertvolle Kommunikations- und Beratungskompetenzen. Der Peer-to-Peer-Ansatz sorgt dabei für Ansprache auf Augenhöhe und etabliert an jeder teilnehmenden Schule eine Anlaufstelle, an die sich Schülerinnen und Schüler bei Problemen vertrauensvoll wenden können.
Zu den Inhalten der Ausbildung gehören Themen wie Internet und Sicherheit, Computerspiele und Smartphone, Soziale Netzwerke sowie Soziales Lernen und Kommunikationstraining. Die Qualifizierung besteht aus fünf Workshop-Tagen, von denen der erste und letzte in Präsenz, die übrigen drei digital stattfinden. Ergänzend dazu erhalten die Teilnehmenden praxisorientierte „Hausaufgaben“, um das Programm nachhaltig an ihren Schulen zu verankern.
In diesem Jahr waren zehn Schulen vertreten: Bosse-Realschule, Luisenschule, Realschule Brackwede, Realschule Senne, Theodor-Heuss-Realschule, Sekundarschule Gellershagen, Brackweder Gymnasium, Hans-Ehrenberg-Schule, Gesamtschule Quelle und Gesamtschule Rosenhöhe. Jede Schule wurde durch zwei Lehrkräfte und vier Schülerinnen oder Schüler repräsentiert.
Das Projekt „Medienscouts NRW“, das 2012 von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I für die Chancen und Risiken digitaler Medien zu sensibilisieren und sie zu einem selbstbestimmten, kritischen und kreativen Medienumgang zu befähigen. Seit Projektbeginn wurden über 2.400 Schülerinnen und Schüler zu Medienscouts ausgebildet und mehr als 1.200 Beratungslehrkräfte qualifiziert. Derzeit engagieren sich in NRW über 560 Schulen aus 47 der insgesamt 53 Kreise und kreisfreien Städte. Damit ist das Projekt „Medienscouts NRW“ das größte seiner Art im deutschsprachigen Raum, das Schülerinnen und Schüler unterstützt, sich sicher und selbstbewusst in der digitalen Welt zu bewegen.