Bielefeld im Klimawandel
Der Klimawandel stellt uns vor enorme Herausforderungen, die nur durch gesamtgesellschaftliches Handeln bewältigt werden können. Die Veränderungen, die der Klimawandel hervorruft, sind bereits jetzt messbar und werden zukünftig immer mehr Bereiche unseres Lebens beeinflussen – auch in Bielefeld. Als Stadt Bielefeld sind die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung daher wichtige Handlungsfelder.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit allen Bürger*innen sowie weiteren relevanten Akteur*innen wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, uns auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und somit ein langfristig lebenswertes Bielefeld zu schaffen.
Mehr Details zu den Auswirkungen des Klimawandels für Bielefeld unter: Klimawandel
Aktuelles
Wasser sammeln, wenn es regnet und damit Bäume gießen, wenn es zu trocken ist - das ist das Prinzip der Aktion „Gießkannenheld*innen Bielefeld". Die Stadt liefert Ihnen kostenfrei einen 1.000-Liter-Regenwasser-Container. Sie stellen diesen auf Ihrem Grundstück an einem Regenfallrohr auf. Mit Hilfe des gesammelten Regenwassers aus dem Container können die in der Nähe stehenden Stadtbäume gegossen werden. Dazu stellen wir auch die passenden Gießkannen kostenfrei zur Verfügung. Gießkannenheld*innen sparen wertvolle Wasservorräte und helfen dem (Stadt)-Klima!
Bielefeld braucht seine Stadtbäume! Denn ein vitaler, widerstandsfähiger Stadtbaumbestand übernimmt zentrale Funktionen bei der Minderung von Klimafolgen und der Sicherung der Lebensqualität und Gesundheit aller Menschen. Im Klimaanpassungskonzept der Stadt Bielefeld werden Baumpflanzungen deshalb als eine der wichtigsten Maßnahmen benannt.
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bielefeld bietet das Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt Bielefeld die Veranstaltungsreihe „Gesundheitsgespräche Bielefeld“ an. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe werden drei Vorträge zum Thema „Hitzestress“ angeboten.
Bielefelder Bürger*innen können ab Freitag, 1. März, einen neuen städtischen Service in Anspruch nehmen: Eine kostenfreie Energieberatung. Weitere Informationen zu diesem Angebot finden Sie hier
Klimaschutz
Klimaanpassung
FAQ: Klimawandel
Langfristige Veränderungen der Temperaturen und Wettermuster werden als Klimawandel bezeichnet. Diese Veränderungen können natürlich auftreten, wie beispielsweise durch Schwankungen der Sonneneinstrahlung.
Doch seit dem 19. Jahrhundert ist allen voran der Mensch für den Klimawandel verantwortlich - in diesem Punkt sind sich Wissenschaftler*innen sehr einig. Der größte Treiber des Klimawandels sind Treibhausgase, die allen voran bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen. So wird die Sonnenwärme in der Erdatmosphäre gehalten und die Temperaturen steigen an.
Zu den am weitesten verbreiteten Treibhausgasen gehören Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie fluorierte Treibhausgase.
Der Klimawandel hat nicht einen Verursacher, sondern viele. Die Hauptursache für den Klimawandel seit Beginn der Industrialisierung sind jedoch die vom Menschen ausgestoßenen Treibhausgase. Wissenschaftler*innen sind sich in diesem Punkt sehr einig.
Um eine Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlichen Treibhausgasen zu schaffen, werden alle bis auf CO2 selbst in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet.
So viele Treibhausgase verursachen in Deutschland die unterschiedlichen Bereiche:
- Energieerzeugung (247 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Industriebetriebe (181 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Verkehr (148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Gebäudewirtschaft (115 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Landwirtschaft (61 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
Stand: 15. März 2022, Quelle: Umweltbundesamt
Ein ungebremster Klimawandel bedroht unsere Lebensgrundlagen. In diesem Fall ist sich die Wissenschaft einig: Das Klima wandelt sich, die Erde wird wärmer und das schneller als zuvor. Begründet wird dies über eine Vielzahl an Faktoren, beispielweise das Ansteigen des Meeresspiegels oder das Schmelzen des arktischen Eises. Diverse Studien zeigen, dass das 20. Jahrhundert das Wärmste der letzten eintausend Jahre war.
Das Konzept der Planetaren Grenzen wurde 2009 von rund 30 weltweit führenden Umweltforscher*innen veröffentlicht, darunter einige Nobelpreisträger*innen. Aktuell befinden wir uns im so genannten Holozän, ein klimatisch stabiler Zustand, der das Leben auf der Erde lebenswert macht. Das Überschreiten der planetaren Grenzen gefährdet das Holozän und damit unsere Lebensgrundlage. Bleiben wir innerhalb der planetaren Grenzen, werden wir die Kipppunkte sehr wahrscheinlich nicht überschreiten.
Schnelles Handeln ist so wichtig, damit Temperaturanstiege vermieden werden, mit denen ebenfalls gewisse Kipppunkte vermieden werden. Kipppunkte sind kritische Grenzwerte, bei denen selbst eine kleine Veränderung den Zustand eines Systems radikal verändern könnten. Ein Beispiel dafür ist das Schmelzen des Arktischen Meereises. Mit Fortschreiten der Schmelze wird das Arktische Meer deutlich aufgewärmt - was wiederum schwerwiegende Folgen haben kann. Es ergeben sich also Dominoeffekte, die, wenn sie erstmal losgetreten sind, kaum noch aufzuhalten sind.
Die Belastungsgrenze des Planeten liegt bei circa 2 Grad Celsius, wird diese überschritten, driften wir ins Unkontrollierbare ab.
Die Auswirkungen des heißer werdenden Klimas wirkt sich in unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens aus. Der Klimawandel bedingt zum Beispiel mehr und stärkere Regenfällen. Beides bremst das Wirtschaftswachstum aus. Beispielsweise wird Infrastruktur beschädigt, was starken Einfluss auf die Lieferketten der Wirtschaft hat. Das globale Bruttosozialprodukt kann durch Starkregen, Hitzewellen, Dürren oder Stürme bis 2100 um 37 Prozent niedriger sein als in einer Welt ohne Klimawandel. Auch hier gilt: Je besser wir den Klimawandel eindämmen, desto weniger Schaden nimmt unsere Wirtschaft.
Doch nicht nur unsere Wirtschaft ist betroffen, sondern auch unsere Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel als die größte Bedrohung für unsere Gesundheit. Darunter fallen beispielsweise sauberes Trinkwasser, ausreichend Nahrung, sichere Unterkünfte und saubere Luft. Zwischen 2030 und 2050 wird der Klimawandel voraussichtlich etwa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr verursachen, die auf Unterernährung, Malaria, Durchfallerkrankungen und Hitzestress zurückzuführen sind. Die direkten Schadenskosten für die Gesundheit (d. h. ohne die Kosten in gesundheitsrelevanten Sektoren wie Landwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung) werden bis 2030 auf 2 bis 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Klimaschutz lohnt sich also in jeglicher Hinsicht!
An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass wir auf jeden Fall innerhalb der planetaren Grenzen bleiben müssen, um unkontrollierbare Dominoeffekte zu verhindern. Grundsätzlich gilt allerdings: Je weniger warm es global betrachtet wird, desto besser.
Der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC) lässt keinen Zweifel an der Dringlichkeit einer drastischen Senkung der Emissionen - vor allem durch eine massive Reduzierung der fossilen Energieträger, um die Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dies verlangt eine sofortige globale Trendwende, über alle Weltregionen und Sektoren hinweg.
Dabei ist es nicht egal, ob wir von 1,5 Grad oder 2 Grad sprechen. Jede Nachkommastelle kann entscheidend sein, da sie über Kosten und am Ende auch Menschenleben entscheidet.
Der menschengemachte Klimawandel bedingt zum Beispiel mehr und stärkere Regenfällen. Beides bremst das Wirtschaftswachstum aus. Beispielsweise wird Infrastruktur beschädigt, was starken Einfluss auf die Lieferketten der Wirtschaft hat. Das globale Bruttosozialprodukt kann durch Starkregen, Hitzewellen, Dürren oder Stürme bis 2100 um 37 Prozent niedriger sein als in einer Welt ohne Klimawandel.
Doch auch unsere Gesundheit ist vom Klimawandel betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel sogar als die größte Bedrohung für unsere Gesundheit. Die Gründe hierfür sind die verminderte Menge an sauberem Trinkwasser, ausreichend Nahrung, sichere Unterkünfte und saubere Luft.
Zwischen 2030 und 2050 wird der Klimawandel voraussichtlich etwa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr verursachen, die auf Unterernährung, Malaria, Durchfallerkrankungen und Hitzestress zurückzuführen sind. Die direkten Schadenskosten für die Gesundheit (d. h. ohne die Kosten in gesundheitsrelevanten Sektoren wie Landwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung) werden bis 2030 auf 2 bis 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Klimaschutz lohnt sich also in jeglicher Hinsicht!
Weil wir Menschen, aber auch die hiesigen Tiere und unsere Umwelt nicht an heißere Temperaturen angepasst sind. Bereits jetzt stehen Wälder unter großem Hitzestress. Das macht die Bäume anfälliger für Krankheiten und führt so teils zu großflächigem Waldsterben, was wiederum klimaschädliches CO2 freisetzt.
Doch der Klimawandel führt nicht nur dazu, dass es im Sommer häufiger heiße Temperaturen herrschen. Auch Extremwetter nehmen zu, wie zum Beispiel Starkregen. Außerdem kommt es so zu vermehrten Dürren, welche insbesondere in der Landwirtschaft zu großen Herausforderungen führt und auch lokal begrenzt die Ernährungssicherheit beeinflussen kann.
Der Klimawandel birgt auch gesundheitliche Risiken: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Hitze und erhöhter Sterberate in der Bevölkerung. Insbesondere in Städten stehen die menschlichen Körper bei Hitze unter Dauerstress.
Daher ist es wichtig, unsere Umwelt (Gebäude, Straßen, Wälder, ...) an die sich verändernden Bedingungen anzupassen. Mehr Infos dazu gibt es auf dieser Seite.
Ja. Bielefeld bleibt jedoch nur so lebenswert oder wird sogar noch lebenswerter, wenn wir unsere Umwelt den neuen klimatischen Begebenheiten anpassen und unsere Klimaschutz-Bemühungen steigern.
Die Stadt Bielefeld hat die Dringlichkeit der Lage erkannt und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, wie Hitze oder Starkregen, auf ihre Agenda gesetzt. Risiken und Gefahren für die Gesundheit von Menschen, Tieren und auch Pflanzen sollen so möglichst geringgehalten werden. Noch haben wir Zeit, vieles abzuwenden und zu verhindern.