Mobilfunkmessung in Bielefeld

Ab dem 1. August 2024 wird sechs Monate lang der Mobilfunkempfang von allen Mobilfunknetzen in Bielefeld gemessen. Dazu werden Entsorgungsfahrzeuge des Umweltbetriebs mit sogenannten Echtnetzboxen ausgestattet, die den Mobilfunkempfang messen. Die Entsorgungsfahrzeuge befahren das Stadtgebiet und messen so nebenbei den Empfang.

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Mobilfunkausbau

Erreichbar sein zu jeder Zeit und das überall - gerade in ländlichen Bereichen nicht selbstverständlich. Aber auch in einer Großstadt wie Bielefeld gibt es noch Funklöcher. Wie steht es um den Mobilfunkausbau in Bielefeld?

Warum überhaupt Mobilfunkausbau?

Ein junger Mann ist in der Stadt und schaut lächelnd auf sein Handy.

Smartphones sind heute aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob man sich mit Freunden verabreden, die Fahrt in den Urlaub planen oder online einkaufen möchte. Damit Handys jederzeit und überall genutzt werden können, ist ein flächendeckender Mobilfunkempfang die Voraussetzung. Ist der Mobilfunkempfang überall gleich gut, werden darüber hinaus gleichwertige Lebensverhältnisse und gesellschaftliche Teilhabe sichergestellt.

5G steht für die fünfte Generation des Mobilfunks. Diese neue Mobilfunktechnologie ermöglicht viel höhere Datenraten und sehr viel geringere Verzögerungszeiten bei der Übertragung als ältere Technologien. Dadurch ergeben sich vollkommen neue Möglichkeiten im Themenbereich der Digitalisierung. Das Autonome Fahren, die Industrie 4.0 oder die Telemedizin sind nur einige Beispiele für das große Potential neuer Mobilfunktechnologien.

Mobilfunkkoordination

Der Mobilfunkausbau wird in Deutschland durch die Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica, 1&1 und ihre beauftragten Unternehmen durchgeführt. Die Netzbetreiber ersteigern Sendefrequenzen bei der Bundesnetzagentur und sichern Versorgungsauflagen vertraglich zu. 

Stadtverwaltungen können keinen eigenen Mobilfunkausbau durchführen. Jedoch unterstützen sie die Netzbetreiber und die MIG aktiv. Zum Beispiel helfen sie dabei, geeignete öffentliche Liegenschaften für den Mobilfunkausbau zu finden und stehen beratend zur Seite.

Mit Fördergeldern des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Bielefeld eine Stelle für die Mobilfunkkoordination eingerichtet. Die Mobilfunkkoordination agiert als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung. Sie vermittelt zwischen den unterschiedlichen Akteur*innen. Darüber hinaus steht sie im intensiven Austausch mit den Netzbetreibern und wirkt auf die Verbesserung des Mobilfunknetzes in Bielefeld hin.

Funklöcher melden

Das Bild zeigt eine Mobilfunkanlage.
Mobilfunkanlage

Auch Bielefelder*innen können dabei helfen, den Mobilfunkempfang in Bielefeld zu verbessern. Melden Sie gerne Funklöcher oder instabilen Empfang unter den angegebenen Kontaktdaten oder über den Funkloch-Melder an die Mobilfunkkoordination.

Darüber hinaus können Sie auch die Funkloch-App der Bundesnetzagentur nutzen, um den Mobilfunkempfang sowie mobiles Breitband zu messen. Die erhobenen Daten werden von der Bundesnetzagentur der Stadt Bielefeld anschließend zur Verfügung gestellt.

Die Mobilfunkkoordination nutzt Ihre Hinweise, um sich einen Überblick über die Mobilfunkversorgung in Bielefeld zu schaffen und die Netzbetreiber auf Funklöcher aufmerksam zu machen, um so auf einen flächendeckenden Mobilfunkempfang hinzuwirken.

Infos für Telekommunikationsunternehmen

Mit dem Beschluss vom 02.03.2023 betont die Stadt Bielefeld die Wichtigkeit des Mobilfunkausbaus und stellt grundsätzlich städtische Liegenschaften für den Mobilfunkausbau zur Verfügung (Drucksache: 4906/2020-2025).

Tagesaktuelle Daten zu den städtischen Flächen können Sie im Onlinekarten-Dienst kostenlos und ohne Registrierung einsehen. Beachten Sie bitte, dass der Dienst keine von der Stadt angemieteten oder angepachteten Flächen sowie von städtischen Töchtern (z.B. den Stadtwerken Bielefeld) umfasst.

Außerdem können Sie die Daten zu den städtischen Flächen mit Hilfe eines Geoinformationssystems über die folgenden Dienste einsehen sowie herunterladen:

Flächenzuständigkeiten Stadt Bielefeld – frei
WMS-Link: https://www.bielefeld01.de/md/WMS/flzu_bielefeld_basis_frei/01?
WFS-Link: https://www.bielefeld01.de/md/WFS/flzu_bielefeld_basis_frei/01

Im Geokatalog finden Sie darüber hinaus weitere Dienste, die Ihnen bei der Suche nach geeigneten Standorten für Mobilfunkanlagen nützlich sein können. Die Layer „Landschaftspläne (LSP) - Schutzgebiete (B)“, „Baudenkmäler - Info“ sowie „Historische Gebäude und Denkmäler“ zeigen an, wo ein Mobilfunkausbau nicht oder nur bedingt durchgeführt werden kann. Eine Anleitung zum Umgang mit dem Geokatalog finden Sie hier.

Darüber hinaus ist es möglich, mit Hilfe von Schrägluftbildern die Höhen sämtlicher Gebäude im Stadtgebiet zu messen. Eine Anleitung zum Umgang mit dem Portal finden Sie hier.

Teilen Sie der Mobilfunkkoordination gerne mit, welche städtischen Flächen aus Ihrer fachlichen Perspektive für den Mobilfunkausbau in Frage kommen. Ob diese tatsächlich zur Verfügung gestellt werden können, wird anschließend verwaltungsintern geprüft.

Häufig gestellte Fragen

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Mobilfunkausbau haben wir hier für Sie zusammengefasst. 

"5G" steht für die fünfte Mobilfunkgeneration und ist der Nachfolger der vierten Generation (4G). Mit 5G wird das Mobilnetz nicht nur schneller, sondern es ist auch eine Echtzeitübertragung möglich. Die Sportübertragung unterwegs funktioniert dann also ohne zeitliche Verzögerung. Mehr zu 5G können Sie auf der Seite Deutschland spricht über 5G des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr nachlesen.

Kurz erklärt: Wir alle rufen mit unseren Smartphones von unterwegs immer mehr Datenvolumen ab und auch die Wirtschaft in Deutschland benötigt mehr. Für alle, die mehr wissen wollen: Das Gigabitbüro des Bundes erklärt, welche Potentiale neue Mobilfunktechnologien bieten. Viele weitere interessante Informationen zum Thema Mobilfunk finden Sie auch auf der Seite vom Informationszentrum Mobilfunk.

Umfangreiches Informationsmaterial und Ansprechpersonen zum Thema Mobilfunk und Gesundheit finden Sie auf den Seiten von Deutschland spricht über 5G und dem Bundesamt für Strahlenschutz

Mobilfunknetzbetreiber bauen ihr eigenes Netz aus. Für den Ausbau beauftragen sie häufig andere Unternehmen. In Deutschland gibt es insgesamt vier Netzbetreiber: die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1.

Mobilfunkanbieter besitzen kein eigenes Mobilfunknetz. Sie mieten Netze der Mobilfunknetzbetreiber an, um Handyverträge unter eigenen Namen verkaufen zu können. Es gibt viele verschiedene Mobilfunkanbieter und einige gehören als Tochterunternehmen zu den oben genannten Mobilfunknetzbetreibern.

Es gibt viele verschiedene Gründe dafür, dass es in bestimmten Gebieten keinen guten Empfang gibt. Es kommt zum Beispiel darauf an, wie sehr das Netz vom jeweiligen Netzbetreiber ausgebaut ist oder wie viele Personen an einem Ort gleichzeitig das Netz nutzen möchten. Nutzen sehr viele Personen an einem Ort das Mobilfunknetz, kann das zu einer Überlastung der Funkzelle führen. Auch beeinflussen unter anderem das Wetter, das Endgerät, der Handyvertrag und die Ausrichtung zum nächsten Sendemasten die Empfangsqualität.

Welches Netz von welchem Netzbetreiber Sie nutzen, ist abhängig davon, bei welchem Mobilfunkanbieter Sie Ihren Handyvertrag abgeschlossen haben. Die Netze sind unterschiedlich weit ausgebaut. In einigen Gebieten ist das eine Netz besser ausgebaut als das andere. Wo zum Beispiel ein Vodafone-Kunde guten Empfang hat, hat eine Telefónica-Kundin vielleicht keinen guten Empfang oder umgekehrt.

Um herauszufinden, wo Sie welchen Empfang haben, können Sie die Karte zum Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur nutzen. Auf dieser Karte ist abgebildet, wie der Mobilfunkempfang nach Netzbetreiber und Mobilfunktechnologie ist. Darüber hinaus bildet die Karte zur Breitbandmessung auch das gemessene mobile Breitband ab.

Eine Zusammenfassung des aktuellen Mobilfunkausbaus bietet das interaktive Dashboard des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die von Bürger*innen gemessenen Funklöcher werden in der Funklochkarte der Bundesnetzagentur anschaulich dargestellt.

Aus der EMF-Karte der Bundesnetzagentur geht hervor, wo sich Mobilfunkanlagen befinden.

Von der Suche eines geeigneten Standortes bis hin zum Bau einer neuen Mobilfunkanlage kann es bis zu zwei Jahre dauern.

Die Errichtung einer neuen Mobilfunkanlage dauert so lange, weil an dem komplexen Prozess viele Akteur*innen beteiligt sind. In welchem Gebiet die Errichtung einer neuen Mobilfunkanlage sinnvoll ist, entscheidet die Funknetzplanung vom jeweiligen Netzbetreiber. Von den Netzbetreibern beauftragte Unternehmen suchen dann geeignete Flächen oder Gebäude für die Anlagen und handeln mit den Eigentümer*innen Mietverträge aus. Welche bau- und umweltrechtlichen Aspekte zu berücksichtigen sind, prüfen die entsprechenden Ämter bei der Stadtverwaltung. Den Bau der Mobilfunkanlagen führen dann wieder beauftragte Unternehmen durch. Zuletzt prüft die Bundesnetzagentur, ob bestimmte Auflagen zum Immissionsschutz für Mobilfunkanlagen eingehalten werden.