Erziehungshilfeeinrichtungen


Jugendwohnheim Linie 3

Die „Linie 3” ist eine koedukative Einrichtung mit 18 Plätzen inklusive eines integrativen Inobhutnahmeplatzes für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren.

Jungen Menschen wird in der Linie 3 ein geschützter Ort für verschiedene Lebensphasen geboten, an dem sie Zukunftsperspektiven entwickeln oder auch ein zu Hause finden können. In diesem Lebensabschnitt wird gemeinsam mit ihnen und den Personensorgeberechtigten eine Rückführung oder Verselbständigung erarbeitet. 

Die „Linie 3” liegt zentral an der Grünanlage „Nordpark”. Schulen, Ausbildungsstätten, die Innenstadt, Freizeit- und Sportanlagen sind gut erreichbar.
Die jungen Menschen wohnen entsprechend ihres Entwicklungstandes in zwei koedukativen Gruppen mit je sieben Plätzen, mit einer separaten Küche und eigenem Wohnbereich. Hinzu kommen vier hausinterne Einzelappartements. Die bestehenden Wohnformen ermöglichen somit ein Durchleben von aufeinander aufbauenden Entwicklungs- und Lebensphasen, bis hin zur Verselbständigung. Außerdem runden vielfältige Freizeitmöglichkeiten und ein großzügiges Außengelände das Gesamtbild ab. 

  • Sozialarbeiter*innen 
  • Erzieher*innen
  • zwei Stellen für das Berufsanerkennungsjahr
  • Absolvent*innen des FSJ bzw. BFD
  • Raumpfleger*innen
     

In dem Jugendwohnheim werden junge Menschen aufgenommen, die durch ein pädagogisches Milieu und eine Gruppe als soziales Lernfeld Unterstützung erfahren.
Eine Aufnahme im JWH basiert grundsätzlich auf Freiwilligkeit und der Bereitschaft, sich auf das Leben und die bestehenden Rahmenbedingungen einzulassen.

Die „Linie 3” bietet einen auf die Alltags- und Lebensweltorientierung ausgerichteten strukturierten Rahmen, der für junge Menschen ein soziales Lern- und Übungsfeld ist.

Die Grundlage des pädagogischen Handelns bildet die kontinuierliche Beziehungsarbeit während des gesamten Aufenthaltes, besonders auch in Konfliktsituationen und während Krisenphasen.
Die Partizipation der Jugendlichen wird durch Erörterungen vor Entscheidungen und durch gemeinsame Reflektion gestärkt. Der Aspekt der Sicherung ihrer Rechte und ihr Schutz vor psychischer und physischer Gewalt, insbesondere vor sexueller, spielt eine entscheidende Rolle. Auf einer koedukativen Grundlage finden gezielte geschlechterspezifische Angebote statt.

Zu den konzeptionellen Bausteinen gehören einzelfallorientierte Elternarbeit sowie die enge Zusammenarbeit mit Schulen und Ausbildungsstätten. Pädagogische Standards sind u.a. Selbstversorgung, Gruppengespräche, Fördermaßnahmen, Bezugspersonensysteme, Aufnahmeverfahren, externe Therapieangebote, Freizeit- und Erlebnispädagogik oder Gruppen- und Hausveranstaltungen durch externe Anbieter.
Zu den fachlichen Standards zählen Teambesprechungen, Supervision, Konzeptionswochenenden, Fort- und Weiterbildungen, Fachtagungen und Gremienarbeit.

Kinderhäuser Wintersheide

Die Kinderhäuser Wintersheide sind eine koedukative Einrichtung der Erziehungshilfe in Trägerschaft der Stadt Bielefeld. In der Einrichtung in Bielefeld-Sennestadt gibt es eine feste Wohngruppe und eine Clearinggruppe mit integrierter Inobhutnahme.

In der Wohngruppe gibt es Platz für neun Kinder für eine langfristige Unterbringung. Die Clearinggruppe hat acht Plätze für eine kurz- und mittelfristige Unterbringung mit Diagnose und Abklärung. Zusätzlich hält diese Gruppe einen Inobhutnahmeplatz vor.

Die Kinderhäuser Wintersheide werden von einem Sozialpädagogen geleitet. Insgesamt drei weitere Sozialpädagog*innen, sechs Erzieher*innen und zwei Berufspraktikant*innen sind in dem Bereich "Erziehung" beschäftigt. Das Team setzt sich bewusst aus beiden Geschlechtern zusammen. Zum Personal gehören zudem zwei Hauswirtschaftskräfte, zwei Reinigungskräfte und zwei Mitarbeiter*innen im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst.  

Die Wohngruppe nimmt Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren auf, bei denen eine Unterbringungsperspektive mit mehr als einem Jahr besteht. Die Clearinggruppe nimmt Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren auf. An Wochenenden und nachts werden auch jüngere Kinder zur kurzfristigen Versorgung bis zur Überleitung in die Bereitschaftspflege aufgenommen.  

Beide Gruppen bieten den Kindern individuell gestaltete Einzelzimmer, ein geräumiges Wohnzimmer und eine große Küche mit Essbereich. Ein Büro und das Bereitschaftszimmer vervollständigen die Gruppeneinrichtung. Außerdem gibt es in der Einrichtung einen großen Sportraum, einen Bastelkeller sowie einen großen Garten mit Spielgeräten.

Kindern und Jugendlichen wird ein neues Lebensfeld geboten, in dem die persönlichen und sozial- emotionalen Kompetenzen und die Eigenverantwortung gestärkt und gefördert werden. Außerdem soll der Abbau von Defiziten, die Vermittlung von Erfolgserlebnissen und lebenspraktischen Fähigkeiten ermöglicht werden.

In der Clearingstelle wird Kindern ein Umfeld geboten, das ihnen Schutz vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch bietet. Sie können neue soziale Erfahrungen sammeln, werden altersgemäß gefördert und es wird eine Lebensperspektive erarbeitet, die für die weitere Entwicklung förderlich ist. Außerdem werden in der Clearinggruppe Hilfen angeboten, um Kindern eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie zu ermöglichen oder sie in eine neue Familie oder eine andere Erziehungshilfeeinrichtung zu integrieren.

Die Kinderhäuser Wintersheide bieten

  • ein konstantes Bezugspersonensystem
  • enge Zusammenarbeit mit Eltern, Schulen, Therapeut*innen und sonstigen relevanten Personen und Institutionen
  • pädagogische Diagnostik

Mädchenwohnheim Halhof

Das Mädchenwohnheim Halhof ist eine Kriseneinrichtung der Erziehungshilfe in Trägerschaft der Stadt Bielefeld.

Der Halhof bietet bis zu neun Mädchen Schutz in Krisen- und Notsituationen. Während der Unterbringung wird für die Jugendlichen eine Perspektive erarbeitet. Im Fokus stehen in der Einrichtung die parteiliche Mädchenarbeit, die Belange der Mädchen und ihre Beteiligung.
 

Die Räumlichkeiten des Halhofs bieten individuell gestaltete Einzelzimmer, einen gemütlichen Wohnbereich mit Fernseher und Kicker, einen Hausaufgabenraum sowie einen großen Garten mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Das Mädchenwohnheim liegt in der Nähe des Obersees und ist durch Bus und Stadtbahn gut angebunden. 
 

Im Mädchenwohnheim Halhof sind vier Sozialarbeiter*innen, fünf Erzieher*innen und zwei Berufspraktikanten*innen (für Soziale Arbeit und den Bereich Erziehung) beschäftigt. Das Team setzt sich bewusst aus beiden Geschlechtern zusammen, um den Mädchen das Einüben eines selbstbewussten Umgangs mit dem weiblichen und männlichen Gegenüber zu ermöglichen. Zum Personal gehört zudem ein haustechnischer Dienst und ein*e Mitarbeiter*in im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst.
 

Zielgruppe den Mädchenwohnheims sind Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die aufgrund einer akuten Krise einen sicheren Schutz- und Schonraum benötigen. Mädchen mit belastenden biographischen Erfahrungen treffen im Halhof auf Strukturen, die aber auch individuell abgestimmten Spielraum für Mitbestimmung lassen.  
 

Übergeordnete Erziehungsziele sind im Halhof das Erlernen von alternativen Handlungsstrategien, das Aufholen von Entwicklungshemnissen, die Erfahrung positiver Bindungsmuster und die Rückführung in die Herkunftsfamilie bzw. das Finden einer passgenauen Maßnahme.

Der Halhof bietet

  • ein konstantes Bezugspersonensystem
  • enge Zusammenarbeit mit Eltern, Schulen, Therapeut*innen und sonstigen an der Hilfe beteiligten Personen und Institutionen
  • einen traumasensiblen Umgang
  • pädagogische Diagnostik 
  • die Stärkung der persönlichen und sozial-emotionalen Kompetenzen
  • die Förderung der Eigenverantwortung
  • die Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten

Rolf-Wagner-Haus

Das Rolf-Wagner-Haus (RWH) umfasst sowohl eine Kriseneinrichtung der Erziehungshilfe für Jungen mit sieben Plätzen, als auch eine Wohngruppe für Jungen mit fünf Plätzen. Es ist in der Trägerschaft der Stadt Bielefeld.

Im RWH finden bis zu sieben Jungen Schutz in Krisen- und Notsituationen und erarbeiten neue Zukunftsperspektiven. Im Rahmen eines Landwirtschaftskonzeptes wird Orientierung, Offenheit und Kontinuität vermittelt - dadurch machen die Jungen oftmals ganz neue Erfahrung.

Die Räumlichkeiten des RWH bieten ein Einzelzimmer, einen offenen Küchenwohnbereich, einen Kicker-Raum sowie einen großen Außenbereich mit Bolzplatz, Werkstätten und einem Pool. Auf dem Hof leben außerdem Hühner, Schafe, Kühe und Pferde. Trotz der ländlichen Umgebung in Senne gibt es durch den ÖPNV eine gute Verkehrsanbindung. 
 

Im RWH arbeiten Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und zwei Berufspraktikant*innen im Anerkennungsjahr. Das pädagogische Team wird von einem Landwirt und zwei Mitarbeiter*innen im FSJ bzw. im BFD unterstützt.
 

Zielgruppe des RWH sind Jungen im Alter von 13 bis 19 Jahren, wobei sich die Krisengruppe auf Minderjährige beschränkt, die aufgrund einer akuten Krise einen sicheren Schutzraum benötigen.
 

In der Krisengruppe wird individuell nach der jeweiligen Problemlage der Jugendlichen gearbeitet. Diese wird gemeinsam mit dem Jugendlichen, den Erziehungsberechtigten und dem Allgemeinen Sozialen Dienst vereinbart. Die Krisengruppe stellt eine vorübergehende Unterbringung dar, die dem Jugendlichen hilft, sich zu stabilisieren, die Krisensituation zu überwinden und neue Wege zu gehen.

Im Gegensatz dazu verfolgt die Wohngruppe folgende langfristigere Erziehungsziele:

  • Entlastung der Jungen und der Herkunftsfamilie, um Distanz zu belastenden Situationen und Erlebnissen zu gewinnen
  • Klärung der Lebensgeschichte und Verbesserung der Beziehung zur Herkunftsfamilie
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Problematik, Abbau von Defiziten und die Nutzung und Erschließung von Ressourcen
  • Verselbstständigung, Förderung sozialer Kompetenzen und eines positiven Lebensgefühls
  • Förderung in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Soziale Verantwortung, Ausbildung und Arbeit
  • Verselbstständigung oder Rückführung in die Herkunftsfamilie
  • Psychische Stabilität, Straffreiheit und Drogenabstinenz