Bielefeld ist Fairtrade Stadt

Seit mehr als 10 Jahren ist Bielefeld dabei!

"Fairtrade Stadt Bielefeld“

Seit 2013 ist Bielefeld ausgezeichnete „Fairtrade-Stadt“, 2023 wurde der Titel für weitere zwei Jahre vergeben. Bielefeld ist damit seit 10 Jahren aktiv für faire Handelsbedingungen und gehört weiterhin offiziell zum Kreis derjenigen, die sich für fairen Handel stark machen.

Inzwischen gibt es in Bielefeld in vielen Geschäften Produkte aus fairem Handel, auch immer mehr Cafés und Restaurants bieten sie an. Das Angebot ist groß und reicht über Lebensmittel, wie Kaffee, Tee, Schokolade und Orangensaft bis zu Textilien und Blumen. Zu erkennen sind die Produkte an dem Fairtrade- oder einem anderen anerkannten Siegel des fairen Handels auf der Verpackung.
Alle Anbieter in Bielefeld auf einen Blick gibt es in der Liste rechts. Die Liste wird stets erweitert, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Cafés, Restaurants und andere Einrichtungen, die faire Produkte ausschenken, können sich jederzeit eintragen lassen. Auch wenn Sie an Ihrer Schule, in Ihrem Verein oder in der Kantine an Ihrem Arbeitsplatz faire Produkte einführen möchten, unterstützen wir Sie gerne. Wenden Sie sich an den nebenstehenden Kontakt, die Mitglieder des Steuerungskreises „Fairtrade Stadt Bielefeld” helfen nach Möglichkeit weiter.

Fairtrade Kaffee aus Bielefelds Partnerstadt Estelí in Nicaragua

Der Startschuss für den Bielefeld Kaffee fiel im November 2012: Eine Delegation der Stadt Bielefeld und des Welthaus Bielefeld nutzte ihren Besuch in Estelí, um die lang gehegte Idee eines Städtepartnerschaftskaffees endlich in die Tat umzusetzen. Mit der Kaffeewelt Eisbrenner wurde in Bielefeld eine Kaffeerösterei gefunden, die als Fairtrade zertifiziertes Unternehmen den Kaffee vor Ort vermarktet. Der Kaffee stammt aus den besten Anbaugebieten Nicaraguas und ist seit 2017 auch Bio-zertifiziert. Die Kaffeebauern erhalten eine Fairtrade Prämie und zusätzlich erhält das Welthaus Bielefeld e.V. pro verkauftes Kilo 50 Cent für Projekte in Estelí. Verkauft wird der Bielefeld Kaffee in vielen Geschäften. 

Inzwischen wird der Kaffee aus Estelí auch von weiteren Röstern in Deutschland verarbeitet. Dies hat dazu geführt, dass pro Jahr nun ein ganzer Container eingekauft werden kann. 
Wenn es weiterhin gelingt, jedes Jahr einen Container Kaffee, etwa 18 Tonnen, als Fairtrade Kaffee zu verkaufen, dann liegen die Einnahmen für jeden Container etwa 15.000 US-Dollar über dem voraussichtlichen Weltmarktpreis. Das würde die Entwicklungschancen für die Kooperativen in Miraflor, die sich immer auch sozial engagieren, nachhaltig verbessern. Gleichzeitig erhalten die Bielefelder Konsument*innen einen exzellenten Kaffee. Dafür sorgt die Bielefelder Rösterei Eisbrenner, die den Kaffee in kleinen Chargen röstet und immer frisch verkauft. 

Chancen einer lokal verankerten Süd-Nord Allianz


In Esteli sind die Kaffeebauern, die den „Bielefeld Kaffee” anbauen, im örtlichen Dachverband der Kaffeekooperativen „UCA Miraflor”, organisiert. Die „UCA Miraflor”, die dem Kaffee auch ihren Namen gegeben hat, ist in Estelí für die Weiterverarbeitung und Vermarktung des Kaffees zuständig und verteilt die Fairtrade Mehreinnahmen an die einzelnen Kooperativen. Einen kleinen Teil davon bekommt jeder Produzent, während die Kooperative darüber entscheidet, was mit dem verbleibenden Geld geschieht. 
Diese Fairtrade Einnahmen sind ein wichtiger Ansporn für die Kooperativen, da dadurch die ökonomische und soziale Entwicklung vorangetrieben wird. Nicht immer gelingt es der „UCA Miraflor” die gesamte Ernte an Fairtrade Importeure zu verkaufen. Dann landet der Kaffee trotz des teuren Zertifikats auf dem konventionellen Markt. Das ist einer der Gründe warum die Möglichkeit, den Kaffee nach Bielefeld zu verkaufen, so wertvoll ist.

„Freiwillig Fair - für eine global verantwortliche Beschaffung in NRW“

Unter diesem Motto stand ein Workshop, zu dem das Eine Welt Netz NRW und die Stadt Bielefeld alle Fairtrade OWL Kommunen eingeladen hatten. 
Für zusammen rund 200 Milliarden Euro kaufen deutsche Kommunen jährlich ein und haben dadurch viele Stellschrauben für sozial gerechte und umweltfreundliche Kriterien. Die 30 Teilnehmenden aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Politik von insgesamt neun Fairtrade Kommunen aus OWL diskutierten über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei der weltweiten Konsumgüterproduktion. Ein Schwerpunktthema war die faire Beschaffung von Arbeitsbekleidung. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es ein wichtiger Schritt ist in den Kommunen Kriterien zum nachhaltigen Einkauf stärker zu berücksichtigen und werden sich weiter austauschen im „Netzwerk Faires OWL”. 
Die Veranstaltung wurde gefördert durch Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und mit Mitteln des BMZ.

Fairtrade Kommunen aus OWL arbeiten zusammen

Im Netzwerk Faires OWL arbeiten alle Kommunen der Region mit, die als Fairtrade-Kommunen oder Kreise ausgezeichnet sind oder eine Auszeichnung anstreben. Gemeinsam werden Ideen entwickelt, um den fairen Handel und das faire Handeln in OWL zu unterstützen. Dabei bringt jede Kommune ihre eigene „Handschrift” mit ein. 
Wir freuen uns über weitere Kommunen und geben gerne Hilfestellung auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt, denn jede Kommune kann etwas beitragen.
Fairtrade-Towns fördern auch in OWL gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und vernetzen Menschen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den Fairen Handel in unserer Region stark machen. 
Viele Geschäfte, Restaurants und Cafés beteiligen sich vor Ort durch den Verkauf und Ausschank von Produkten aus dem fairen Handel. Vereine, aktive Gruppen, Kirchengemeinden und Schulen engagieren sich in ihren Organisationen für den fairen Handel mit vielfältigen Aktionen. Die Steuerungsgruppen organisieren faire Feste, Konzerte, Frühstückstreffen und laden ein zu Vorträgen und Workshops. 

… und viele Städte verkaufen einen eigenen fair gehandelten Stadtkaffee oder Stadtschokolade.
Mehr Infos zu Ansprechpartner*innen und Aktivitäten der einzelnen Kommunen und Kreise gibt es in dem Infoflyer als Download oder auf den rechts stehenden Internetseiten.

Fünf Schulen haben Auszeichnung erhalten

Ausgezeichnete Bielefelder Schulen:

  • Carl Severing Berufskolleg Wirtschaft u. Verwaltung
  • Rudolf-Rempel-Berufskolleg
  • Friedrich von Bodelschwingh-Schulen (An der Rehwiese 65) 
  • Friedrich von Bodelschwingh-Schulen (Am Zionswald 12)
  • Gertrud-Bäumer Realschule 

Die Kampagne „Fairtrade-Schools” ruft alle Schulen dazu auf, sich für den fairen Handel zu engagieren. Sie unterstützt Schulen dabei, den fairen Handel nachhaltig in allen wesentlichen Schulstrukturen zu verankern und will Engagement für den fairen Handel anstoßen im Schulalltag. Dabei wirkt die Kampagne insbesondere zu den Sustainable Development Goals 4 (Bildung) und 12 (Kritischer Konsum). Fairtrade-Schools entwickeln ein Verantwortungsgefühl für ihr Handeln und schauen "über den Tellerrand". Sie werden sich bewusst, dass ihr Handeln und ihr Konsum Auswirkungen haben auf das Leben von Produzentenfamilien im globalen Süden. Dies bewirkt eine Verhaltensänderung hin zu einem bewussten Handeln. 

Wie läuft die Bewerbung als Fairtrade-School ab?

Sind die folgenden fünf Kriterien erfüllt, kann sich deine Schule als Fairtrade-School für den zunächst zweijährigen Titel bewerben:

  • Gründung eines Fairtrade-Schulteams, das Aktivitäten organisiert und sich für Fairtrade an der Schule einsetzt
  • Verkauf und Verzehr von Fairtrade-Produkten, z.B. von Fairtrade-Schokolade im Schulkiosk oder Fairtrade-Kakao in der Cafeteria
  • Fairtrade im Unterricht, z.B. in Geografie oder Politik 
  • Schulaktionen, z.B. ein faires Frühstück, faires Wichteln oder Fairtrade-Aktionen innerhalb einer Projektwoche
  • Erstellen eines Fairtrade-Kompasses, der die Aktionen festhält und die Teilnahme an der Kampagne bestätigt

Nachdem ein Fairtrade-Schulteam gegründet worden ist, kann sich die Schule online registrieren. Daraufhin ist der Zugang zum Bewerbungsbereich möglich, wo alle Unterlagen für die Bewerbung (z.B. zu den genannten Kriterien) zu finden sind. 

Bei der Umsetzung von Fairtrade im Unterricht kann das Welthaus Bielefeld mit den sogenannten „Bildungsbags” Unterstützung bieten. Diese enthalten Projektmaterialien zum Thema „Globales Lernen”. Weitere Ansprechpartner können die Weltläden in Bielefeld sein, welche z.B. bei der Anschaffung von Fairtrade-Schokolade unterstützen können.

 www.fairtrade-schools.de
 www.schule-der-zukunft.nrw.de
 www.welthaus.de

Der Steuerungskreis „Fairtrade Stadt Bielefeld” freut sich über alle Anregungen und Ideen, um den fairen Handel in Bielefeld noch mehr zu stärken.
Fairtrade Steuerungsgruppe

Auch dieses Jahr bietet der Steuerungskreis „Fairtrade Stadt Bielefeld“ wieder jede Menge Veranstaltungen rund um den fairen Handel an. Machen Sie mit, informieren Sie sich und genießen Sie Produkte, die umweltschonend und sozialverträglich unter fairen Bedingungen hergestellt wurden. Viele Partner*innen werden mit Festen, Vorträgen, Ausstellungen, Produktverkostungen, Gottesdiensten und vielen weiteren Ideen zum fairen Handel informieren.

Der Steuerungskreis „Fairtrade Stadt Bielefeld” freut sich über alle Anregungen und Ideen, um den fairen Handel in Bielefeld noch mehr zu stärken.

Die Mitglieder des Steuerungskreises „Fairtrade Stadt Bielefeld”

  • Amt für Schule
  • Bielefeld Marketing
  • BezirksschülerInnenvertretung Bielefeld
  • DGB
  • DEHOGA Ostwestfalen e.V.
  • Eine-Welt-Laden Sennestadt
  • Einzelhandelsverband OWL e.V.
  • Evangelische Studierendengemeinde Bielefeld
  • Fairstival e.V.
  • Fairtrade Gruppe im Welthaus Bielefeld e.V.
  • Kirchenkreis Bielefeld Ausschuss MÖWe
  • Klimawoche Bielefeld
  • MÖWe Regionalpfarrerin
  • Transition Town
  • Umweltamt
  • Verbraucherzentrale Bielefeld
  • Welthaus Bielefeld e.V.
  • Weltladen Karibuni e.V.
  • Zentrum für Mission und Diakonie der VEM in Bethel

Zu vielen der Veranstaltungen gibt es auch den fair gehandelten „Bielefeld Kaffee“. Der Kaffee wird von einer Kaffeekooperative im Naturreservat „Miraflor” in Bielefelds Partnerstadt Estelí in Nicaragua angebaut und hier in der Bielefelder Rösterei „Kaffeewelt Eisbrenner” geröstet und verkauft. Von den Erlösen erhält die Kooperative direkt einen Beitrag und zusätzlich werden 50 Cent pro Kilopreis in Zusammenarbeit mit dem Welthaus Bielefeld e.V. für Projekte in Estelí verwendet.