Radschnellweg OWL 2.0: Erste Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung

| Bielefeld (bi)

Fast 300 Menschen haben sich vom 8. bis zum 29. Juni an der Online-Befragung zum Radschnellweg OWL 2.0 beteiligt. Dieser soll die Städte Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh, Bielefeld und Herford verbinden. Zur Diskussion standen die von der Fachplanung empfohlenen möglichen Verläufe: Dabei konnte die Vorauswahl kommentiert, die Trassen bewertet, eventuelle Mängel oder Konfliktpunkte gekennzeichnet und eigene Strecken vorgeschlagen werden. 

Die Teilnehmenden waren überwiegend Radfahrerinnen und Radfahrer, aber auch Nutzerinnen und Nutzer anderer Verkehrsmittel. Die meisten gaben ihr Alter mit 30 bis 39 und 50 bis 59 Jahren an. Männer waren mit 66 Prozent in der Mehrzahl. Über 80 Prozent der Befragten fahren mehrmals in der Woche Rad. 70 Prozent der Teilnehmenden kamen aus Bielefeld.

„Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass viele der im Gutachten vorgeschlagenen Trassen bereits genutzt werden, selten in voller Länge, aber auf Teilstrecken“, erklärt die Nahmobilitätsbeauftragte der Stadt Bielefeld, Barbara Choryan. Zu den 1.580 Hinweisen auf das bereits vorhandene Netz zählten überwiegend Konflikte mit dem Kraftfahrzeugverkehr. Aber auch Probleme mit Fußgängerinnen und Fußgängern, Engstellen oder schlechter Wegequalität kommen vor. Die am zweithäufigsten genannte Aussage lautet: „Hier ist es gut.“

„Radschnellverbindungen sind ein noch relativ neues Instrument der Radverkehrsförderung. Daher wurden alle Strecken, die in Frage kommen könnten, zur Diskussion gestellt. Zusätzlich zu den per Gutachten empfohlenen Trassenvarianten haben sich aus der Befragung weitere Vorschläge ergeben“, so Choryan. 

Die nächsten Schritte

Nun wird das Planungsteam alle Strecken näher betrachten und anhand objektiver Kriterien bewerten. Die einzelnen Abschnitte werden mit Steckbriefen dokumentiert. Für die ermittelte Vorzugsvariante wird eine Nutzen-Kosten-Analyse erstellt. Hierbei wird der Nutzen des Radschnellweges in Form von umwelt-, gesundheits- und verkehrstechnischen Faktoren sowie subjektiveren Vorzügen wie der Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität mit dem dort zu erwartenden Radverkehrspotenzial in Verbindung gesetzt und anschließend den Kosten für den Bau und die Instandhaltung gegenübergestellt. Die Vorschläge des Gutachtens orientieren sich dabei auch an der praktischen Umsetzbarkeit des Radschnellweges.

Weitere Möglichkeiten zu Information und Rückmeldung gibt es beim Aktionstag „ohne auto mobil“ am Sonntag, 18. September, bei dem der Radschnellweg OWL 2.0 im Fokus stehen wird. 

Detailliertere Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung und Informationen darüber, was genau unter einem Radschnellweg zu verstehen ist, gibt es laufend aktualisiert im Internet unter: www.rsw-owl-2-0.de.
 

Eine sogenannte „Heatmap“ zeigt, wo Anmerkungen gehäuft auftreten. Entlang der Bundesstraßen ist das deutlich zu sehen.