Wespen
Nicht jede Art wird lästig!
Es gibt Goldwespen und Holzwespen, aber die meisten Menschen verbinden mit dem Begriff „Wespe“ nur Vertreterinnen der Echten Wespen. Deren Völker bilden einjährige Staaten mit einer Königin zur gemeinsamen Brutpflege. Elf Arten leben in Deutschland. Zur Aufzucht der Larven werden andere Insekten verfüttert. Dadurch spielen die Echten Wespen eine große Rolle in der Regulierung des Naturhaushaltes, haben aber auch einen Anteil an der Pflanzenbestäubung. Die typisch gelbschwarz-gestreiften Wespen sind im Spätsommer als Belagerer von Kaffeetafeln und Biergärten berühmt-berüchtigt. Ihre Staaten beginnen sich aufzulösen und aus den Insektenjägern mit Nestbindung werden in ihren letzten Lebenswochen Einzelgänger mit Vorliebe für leicht zugängliche Kohlenhydrate. Nur zwei Arten werden lästig: die "Deutsche Wespe" und die "Gemeine Wespe". Ihre Nester sind in der Regel unterirdisch in Mäusegängen oder an schwer zugänglichen Höhlungen z.B. hinter Hausverkleidungen oder Rollladenkästen zu finden.
Frei sichtbar in Gebüschen oder außen an Gebäude hängende Nester sind dagegen ein typisches Kennzeichen für friedfertige Wespenvölker, die sich äußerlich nur schwer von anderen Arten unterscheiden lassen. Die Tennis- bis Fußballgröße erreichenden Papierpaläste werden kunstvoll aus mit Speichel vermengtem Holz hergestellt. Diese Völker sterben bereits Ende August. Wie bei allen sozialen Wespenvölkern überleben nur die neuen Königinnen und gründen im nächsten Frühjahr an einem anderen Standort ein neues Volk.
Die schlanken Feldwespen wählen für ihr sehr kleines Nest einen möglichst wärmeexponierten Standort. In den letzten Jahren sind die Arten in Bielefeld immer häufiger auch im Siedlungsbereich anzutreffen. Ihre Nester legen sie ausschließlich oberirdisch an und verzichtet auf eine Schutzhülle. So bleibt der Blick direkt auf die Waben immer frei. Vier Arten leben in Deutschland. Sie sind alle sehr friedfertig und nie lästig. Feldwespen sind eine wunderbare Gelegenheit Wespen aus nächster Nähe zu beobachten!
Entdeckt man ein Wespennest am Haus oder im Garten, so kann man zumeist für einen Sommer gut mit den Tieren zusammenleben. Spätestens mit den ersten Frösten sind auch die letzten Nester leer. Nur in wirklich dringenden Fällen empfiehlt sich die kostenpflichtige Inanspruchnahme eines Schädlingsbekämpfers. Da alle Wespen mindestens dem allgemeinen Artenschutz des Bundesnaturschutzgesetzes unterliegen, muss für die Beseitigung der Nester ein vernünftiger Grund vorliegen. Weitere Infos bei Problemen rund um die Wespen und Hornisse finden Sie in dem Flyer des Umweltamtes.