Fütterungsverbot

Als Tierfreund liegt es nahe, unseren tierischen Bewohnern etwas Gutes tun zu wollen und für viele bedeutet das, die Tiere zu füttern. Das ist allerdings aus guten Gründen im Tierpark Olderdissen streng verboten.

Die Fütterung von Tieren ist allzu oft gut gemeint. Viele wissen jedoch nicht, wie artgerechte Ernährung sowohl in Hinblick auf Art und Qualität des Essens als auch Menge des Futters auszuschauen hat.

Klar ist: Im Tierpark Olderdissen erhalten alle Tiere die bestmögliche Versorgung. Darum kümmert sich das ausgebildete Fachpersonal, das langjährige Erfahrung in der Tierpflege hat. Für die Tiere gibt es daher spezielle Nahrungspläne. Dazu gehört auch, dass Allergien und Krankheitsbilder bei der Auswahl des Futters berücksichtigt werden.

Bei gut einer Million Besucher*innen im Jahr reicht es völlig aus, wenn eine kleine Minderheit sich nicht an das Fütterungsverbot hält. Dier falsche Fütterung kann große Schäden verursachen. Mitgebrachtes Futter von zu Hause ist keine artgerechte Ernährung für die Tiere in Olderdissen, da es meist aufgrund des Zuckergehalts vollkommen untauglich ist. In vielen Fällen kann es durch dieses Futter gar zu verheerenden Folgen kommen.

Wiederkäuer vertragen keine kohlenhydratreiche Nahrung

Ein Beispiel stellen unsere Wiederkäuer (Hirsche, Schafe, Ziegen, Rinder) dar, dessen Verdauungssystem sich fundamental von dem des Menschen unterscheidet. Fressen diese Tiere zu kohlenhydrathaltiges Futter (zum Beispiel Brot), kann es aufgrund ihrer Magenstruktur und der daran beteiligten Mikroorganismen schnell zu einem Organversagen kommen.

Unsachgemäße Fütterung stört die soziale Struktur und das Tierverhalten

Die Gabe von mitgebrachtem Futter kann Futterneid innerhalb der Gehege auslösen. Dieser Futterneid führt zu Ungereimtheiten in der sozialen Struktur und bedeutet meist unnötigen Stress, der auf den Tieren lastet. Die Fütterung durch Besucher*innen kann zudem Bettelverhalten fördern und die Tiere auf falsche Nahrung konditionieren lassen. Vergleichbar ist das mit Kindern, die lieber etwas Süßes essen mögen, an Stelle von etwas Gesundem.

Für das Wohlempfinden und die Gesundheit unserer Tiere ist es wichtig, dass sie eine Ernährung erfahren, die ihrem Lebenszyklus gerecht wird. Dabei spielen unter anderem Nährwerte, Futtermenge, Konsistenz des Futters und Zeit der Gabe eine entscheidende Rolle. Artgerechte Haltung erfordert ein hohes Maß an Expertise, das nur durch unsere Tierpfleger*innen realisiert werden kann.

Bitte halten Sie sich an das Fütterungsverbot und klären Sie auch andere Besucher*innen auf, wenn Sie unsachgemäßes Verhalten beobachten. Wir hoffen, dass Ihnen genauso wie uns das Tierwohl am Herzen liegt.

Es gilt der Grundsatz: „Der wahre Tierfreund füttert nicht.“

Eine einzige Ausnahme vom Fütterungsverbot gibt es für das Rotwild: Am dortigen Gehege können Besucher*innen etwa von Mai bis Oktober frisches Gras verfüttern. Das Gras stammt von eigenen Wiesen des Tierparks. Hier gilt jedoch, dass ausschließlich das bereit gelegte Gras verfüttert werden darf. Für jegliches andere Futter gilt auch hier das strikte Fütterungsverbot.