Ambrosia
Ambrosia (Beifuß-Ambrosie, Ambrosia artemisiifolia)
Gesundheitsgefahr
Die in Nordamerika beheimatete Beifuß-Ambrosie kann beim Menschen starke gesundheitliche Probleme auslösen. Ihr Blütenstaub ist hochallergen. Bereits geringe Mengen Pollen können Allergien auslösen (Fließ-/Heuschnupfen, Bindehautentzündung, Asthma). Auch Kontakt-Allergien kommen vor. Als Kurztagspflanze blüht Ambrosia von Juli bis zum ersten Frost. Hauptblütezeit ist im August und September.
Situation in NRW
Die gebietsfremde Pflanze breitet sich in NRW aus. In Bielefeld wird sie seit 2007 gemeldet und bekämpft. Anfangs wurde sie nur in Hausgärten an Vogelfutterplätzen gesichtet (Ursache: mit Ambrosiasamen verunreinigtes Vogelfutter), später durch kontaminiertes Saatgut auch auf Äckern, in Blühstreifen. Die Samenverbreitung erfolgt sekundär über Grünabfälle, Bodentransporte, Baufahrzeuge, Reifen.
Bestimmungsmerkmale und Biologie
Charakteristisch sind:
- ährenähnliche, blattlose männliche Blütenstande,
- Trauben kleiner grüner glockenförmiger Blüten,
- gestielte doppelt fiederteilige Blätter mit grüner Unterseite und
- abstehend behaarte oft rötliche Stängel.
Weibliche Blüten sitzen in Blattachseln unterhalb der traubenförmig an den Triebspitzen ausgebildeten männlichen Blütenstände.
Ambrosia gedeiht auf allen Böden, bevorzugt offene Böden und meidet dichte Vegetation. Sie wächst langsam auf und erreicht ihr Hauptwachstum im Juni/Juli. Je nach Standort kann sie bis zu zwei Meter hoch und buschig verzweigt sein.
Bekämpfung
Auf Privatflächen sind Grundstückseigentümer*innen bzw. rechtmäßige Flächennutzer*innen für die Ambrosia-Bekämpfung verantwortlich bzw. zuständig.
Einzelpflanzen und kleine Bestände lassen sich wirkungsvoll bekämpfen, indem die ganze Pflanze mit Wurzel ausgerissen und entsorgt wird, möglichst vor der Blüte und Samenreife. Dabei sollten Schutzhandschuhe getragen und Hautkontakt vermieden werden. Bei blühenden Pflanzen ist zusätzlich das Tragen von einer Staubmaske und einer Schutzbrille angeraten. Um die Pollen- und Samenverbreitung beim Ausreißen weitestgehend zu verhindern, sollten die Pflanzen zuvor mit Plastiktüten umhüllt und abgebunden werden. Die Entsorgung erfolgt über den Hausmüll.
Eine Pflanze kann bis zu 1 Milliarde Pollen und um die 60.000 Samen hervorbringen. Die Samen sind Jahrzehnte lang (etwa 40 Jahre) keimfähig.
Meldung von Vorkommen
Bürger*innen werden gebeten, Ambrosia-Vorkommen in Bielefeld an das umweltamt [ät] bielefeld.de (Umweltamt) zu melden (mit Meldeformular und aussagekräftigem Foto).
Fundortmeldungen werden an das Landesamt und von dort an die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig zur bundesweiten Sammlung und Auswertung weitergeleitet.