Stand der kommunalen Wärmeplanung

| Bielefeld (bi)

Die Stadt Bielefeld befindet sich in der Endphase zur Erstellung der kommunalen Wärmeplanung. Im Rahmen dieses Prozesses sollen die Menschen in Bielefeld weiterhin umfassend informiert und aktiv einbezogen werden. Ziel ist es, eine zukunftsfähige, klimafreundliche und sozialverträgliche Wärmeversorgung für Bielefeld zu entwickeln. Die Stadtverwaltung wird auch in den Bezirksvertretungen, die im Februar stattfinden, über den aktuellen Stand der Wärmeplanung berichten.

Die Wärmeplanung selbst wird entsprechend den gesetzlichen Vorgaben keine konkreten Festlegungen machen, sondern nur den strategischen Rahmen geben. Die konkrete Planung und Umsetzung wird sich danach anschließen. Allerdings ist der Rahmen, den die Wärmeplanung vorgibt, besonders wichtig für die zukünftige Wärmeversorgung, sowohl für die gesamte Stadt als auch für die individuelle Entscheidung jedes einzelnen. Denn mit der Wärmeplanung werden Gebiete für den Ausbau von Fernwärme oder den Bau von Nahwärmenetzen anvisiert, aber auch Gebiete identifiziert, in denen individuelle Lösungen am besten geeignet sind. 

Basis ist eine umfangreiche Datenerfassung und Potentialanalyse zum Wärmeverbrauch und zukünftigem Wärmebedarf in den einzelnen Gebieten, aber auch zu der Verfügbarkeit von Fernwärme und klimafreundlichen Alternativen. Rund die Hälfte des Endenergiebedarfes fällt sowohl deutschlandweit als auch in Bielefeld auf die Wärmeversorgung. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Wärmewende zum Erreichen der Klimaziele. 

Im Rahmen der Bestands- und Potentialanalyse sowie der anschließenden Erarbeitung eines Zielbildes mit Transformationsplan wurde in der Vergangenheit regelmäßig informiert und entsprechende Daten auf der Internetseite der Stadt Bielefeld veröffentlicht. Im Online-Kartendienst der Stadt ist der aktuelle Plan mit den Gebieten zur Fern- oder Nahwärmeversorgung und den Gebieten zur Einzelversorgung zu finden unter www.bielefeld.de/waermeplanung.
 

Veröffentlichung des Entwurfs ab Anfang März

Wer sich umfassend über den Stand der Planungen informieren möchte, kann den Entwurf vom 3. März bis 3. April online einsehen.

Begleitend sind vier öffentliche Veranstaltungen geplant:

  • Mittwoch, 5. März 2025, um 18 Uhr, Gymnasium Heepen, Alter Postweg 37, 33719 Bielefeld (für die Bezirke Heepen, Stieghorst, Jöllenbeck) 
  • Dienstag, 11. März 2025, 18 Uhr, VHS, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld (für die Bezirke Mitte, Schildesche, Dornberg, Gadderbaum)
  • Dienstag, 18. März 2025, 18 Uhr, Online-Veranstaltung (für alle Bezirke)
  • Mittwoch, 26. März 2025, 18 Uhr, Bezirksamt Brackwede, Germanenstraße 22, 33647 Bielefeld (für die Bezirke Brackwede, Senne, Sennestadt)

Die Stadt Bielefeld, die Stadtwerke und ein Energieberater informieren in diesen öffentlichen Veranstaltungen gemeinsam über die kommunale Wärmeplanung, den Ausbau der Fernwärme und individuelle Möglichkeiten zu Gebäudesanierung und Heizung. Zudem werden Beratungsangebote sowie Fördermöglichkeiten vorgestellt. Anschließend stehen die Expertinnen und Experten für Fragen zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Hintergrund und Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung

Mit der kommunalen Wärmeplanung verfolgt die Stadt Bielefeld das Ziel, langfristig eine nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung sicherzustellen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzung nachhaltiger Wärmetechnologien und der Stärkung bestehender Infrastrukturen. Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Baustein im Rahmen der Bielefelder Klimaschutzaktivitäten.

Die Bestands- und Potenzialanalyse hat gezeigt, dass aktuell noch rund 80 Prozent des Wärmebedarfes fossil gedeckt wird und somit ein erheblicher Umstellungsbedarf besteht. Weiterhin sind auch im gesamten Stadtgebiet Sanierungspotenziale vorhanden. Rund 40 Prozent der Wohngebäude können den schlechtesten Effizienzklassen F bis H zugeordnet werden und sollten zum Erreichen der Klimaschutzziele saniert werden. Neben der Umstellung des Wärmeträgers spielt auch die Sanierung somit eine entscheidende Rolle in der Wärmewende. 

Bielefeld verfügt bereits über ein gut ausgebautes Fernwärmenetz, das von den Stadtwerken Bielefeld betrieben wird. Dieses Netz spielt eine zentrale Rolle für die klimafreundliche Wärmeversorgung der Stadt. Durch eine gezielte Erweiterung und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien kann das Fernwärmesystem einen wesent-ichen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen leisten. Als vorläufiges Endergebnis der Wärmeplanung wurden Pläne erarbeitet, wie die Wärmeversorgung in 2040 für die einzelnen Gebiete zukunftsfähig, klimafreundlich und sozialverträglich aussehen kann.

Neben der Fernwärme wurden auch andere nachhaltige Wärmelösungen, wie Wärmepumpen und Nahwärmenetze, geprüft und in die Planung und Gebietseinteilung einbezogen. Insgesamt wurden zudem 24 Maßnahmen in 6 Handlungsfeldern ausgearbeitet, um die Umsetzung der Wärmewende zu unterstützen bzw. zu ermöglichen. So sollen insbesondere die Beratungs- und Unterstützungsangebote rund um Sanierung und fossilfreies Heizen für alle Menschen in Bielefeld deutlich ausgebaut und gestärkt werden.   

Mit der kommunalen Wärmeplanung legt Bielefeld den Grundstein für eine nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung. Als planungsverantwortliche Stellen im Sinne des Landeswärmeplanungsgesetzes vom 19.12.2024 kommt die Stadt Bielefeld zudem mit der kommunalen Wärmeplanung der verpflichtenden Selbstverwaltungsaufgabe für Gemeinden in Nordrhein-Westfalen vorzeitig nach.