Amphibienschutz im Garten
Sie können selber aktiv werden und zu dem Schutz von Amphibien (beispielsweise Grünfröschen wie im Titelvideo) beitragen. Häufig können die Tiere schon durch kleine Maßnahmen gefördert werden. Um herauszufinden, was dabei (auch rechtlich) beachtet werden sollte, informieren Sie sich gerne unter den folgenden Punkten:
Unsere heimischen Amphibien sind zunehmend gefährdet. Einer der Gründe dafür ist der dramatische Rückgang ihrer Lebensräume. Gartenbesitzer*innen können hier durch die Neuanlage und amphibienfreundliche Gestaltung von Gartenteichen einen wichtigen und erlebbaren Beitrag zum Artenschutz leisten.
Für eine amphibienfreundliche Gestaltung des Gartenteiches sind folgende Aspekte von Bedeutung:
- sonnige bis halbschattige Lage
- sowohl tiefere als auch flachere Wasserbereiche
- flache Uferbereiche, damit Tiere die Wasserzone wiederfinden
- nährstoffarm (das händische Entfernen von eingetragenem Laub oder Algen hilft)
- Sand/Kies als Substrat, keine Gartenerde/Kompost verwenden
- eine lockere Bepflanzung mit ausgewählten heimischen Arten (bspw. Froschlöffel, Teichrose, Tausendblatt, Hornkraut, Wasserknöterich, Wasserhahnenfuß oder Laichkräuter)
- Versteckmöglichkeiten in Ufernähe (Totholz, Steinhaufen, etc.)
- Verzicht auf Fischbesatz, um Laich und Kaulquappen/Larven zu schützen.
Es kommt nicht auf die Größe an: Teiche mit höherem Wasservolumen und entsprechender Tiefe bieten häufig mehr Strukturen für die Tiere, sodass beispielsweise Grünfrösche auf dem Grund überwintern können. Amphibien können jedoch auch von kleineren Teichen profitieren. Unter Schaffung von ausreichenden Möglichkeiten zum Verlassen des Gewässers bringen auch fertig zu kaufende Teichbecken oder Maurerkübel einen Nutzen mit sich. Aber nicht nur Amphibien werden durch eine naturnahe Gestaltung von Gartenteichen gefördert: Bienen und Schmetterlinge finden Nahrung an Blüten von Wasserpflanzen, vielen Tieren wie Vögeln, Insekten und Igeln dienen Teiche zum Trinken und Baden. Libellen- und Wasserkäferlarven können sich hier entwickeln.
Ein aktives Einsetzen von Amphibien in den Teich ist nicht nur gesetzlich verboten, sondern schadet den Tieren auch häufig. In der Regel wandern sie auf der Suche nach ihrem ursprünglichen Gewässer, aus dem sie entfernt wurden, wieder ab. In geeignet gestaltete Gartenteiche finden die Amphibien ihren Weg meistens von selbst.
Die amphibienfreundliche Gestaltung muss nicht bei dem Gartenteich aufhören: Der gesamte Garten kann mit kleinen Handgriffen naturnaher gestaltet werden. Amphibien lieben „wildere“ Bereiche im Garten. Aufgehäufte Gartenabfälle, Totholz oder Steine bieten Verstecke und Nahrung. Über die Förderung von Insekten (beispielsweise Insektenhotels oder die Pflanzung heimischer nektarreicher Blühpflanzen) können indirekt auch Amphibien profitieren. Ein Verzicht auf Pestizide, beispielsweise zur Bekämpfung von Unkraut, nutzt allen Gartenbewohnern.
- Wenn die Tiere in Schächte, Rohre, Abflüsse oder Kellerfenster fallen, können sie sich in den meisten Fällen nicht selbst befreien. Eine regelmäßige Kontrolle dieser Bereiche rettet also Amphibienleben. Im besten Fall können die Gefahrenzonen amphibienfreundlicher gestaltet werden. Weitere Informationen zur Thematik gibt es hier: Amphibien in Schächten und Gullys
Haben Sie in Ihrem Garten einen Teich, in dem sich Frösche, Kröten oder Molche angesiedelt haben? Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz dieser besonders geschützten Amphibien.
Teiche, in denen diese Tiere laichen oder überwintern, dürfen nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht wieder entfernt oder zugeschüttet werden. Unter Umständen auch dann nicht, wenn die Amphibien scheinbar abgewandert sind. Bitte nehmen Sie deshalb vorher immer Kontakt mit dem Umweltamt auf. Wenn der Teich aufgrund von Sicherheitsbedenken entfernt werden soll, gibt es Alternativen wie z. B. die Einzäunung des Teiches zum Schutz von Kleinkindern vor dem Ertrinken.
Auch das „Froschkonzert“ im Gartenteich muss nach derzeit geltender Rechtsprechung hingenommen werden, sofern es keine unzumutbare gesundheitliche Belastung für die Bewohner*innen mit sich bringt. Tröstlich ist hier, dass das Quaken der Männchen während der Paarungszeit nur ein paar Wochen im Jahr zu hören ist.