Geschichte
Alles begann mit einem Rehkitz namens Lisa: Stadtförster Hornberg und seine Frau „adoptierten“ 1929 ein elternloses Reh und zogen es hoch. Aber wohin mit dem zahmen Kitz? Aus dieser Frage entstand eine Idee. Mit Unterstützung des damaligen Gartenamtsleiters Paul Meyerkamp wurde ein Gehege für heimisches Wild gebaut. Das begeisterte die Bielefelder Ausflügler, die in der Gaststätte neben dem Gehege gerne mal auf ein Stück Kuchen vorbei guckten. Kurz danach beschloss der Rat der Stadt Bielefeld, einen Heimattierpark zu gründen.
1930 wurde dieser auf dem Gelände des alten Bauernhofes Olderdissen und der damaligen Jugendherberge mitten im Stadtwald eröffnet. Die heimische Natur und Tierwelt den Bürger*innen und vor allem Kindern nahebringen – das war Konzept und Ziel des Tierparks. Schnell waren fast 500 Tiere zu sehen. Bereits in den 1930er Jahren wurden Wölfe, Fischotter oder Füchse im Tierpark gesichtet.
Dann begannen schwere Zeiten: nur etwa 250 Tiere haben den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre überlebt. Schnell aber bekam der Heimat-Tierpark Aufschwung – neue Tiere wurden angeschafft und Gehege ausgebaut. Die Menschen kamen gerne. Der Tierpark wurde größer und größer – was man allerdings über die Gehege nicht sagen konnte. Artgerechte Haltung? Darüber dachte damals noch niemand nach.
1984 änderte sich viel. Die Greifvogelaufnahmestation, ein Fischottergehege, die alten Anlagen wurden nach und nach abgerissen und neue, größere wurden gebaut.
Heute ist der Heimat-Tierpark eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Der Tierpark ist größer geworden. Der Artenschutz und die artgerechte Haltung der Tiere rückte in den Vordergrund. Das Ziel, heimische Natur erlebbar zu machen, ist aber geblieben.
Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist bundesweit die einzige Einrichtung dieser Größenordnung, für die kein Eintritt erhoben wird.
Jährlich kommen bis zu eine Million Besucher*innen in den Tierpark – darunter viele Kinder.