Besonderheiten im Stadtwald
Naturschutzgebiete
Rund 450 Hektar (ha) Waldflächen der städtischen Reviere sind ausgewiesene Fauna-Flora-Habitat-Gebiete und Naturschutzgebiete. Diese ökologisch wertvollen Standorte dienen der Erhaltung von Lebensgemeinschaften wildlebender Tier- und Pflanzenarten und sind von großer Bedeutung. Von diesen Flächen wurden etwa 50 ha völlig aus der Bewirtschaftung genommen. Hierzu zählt unter anderem der Naturwald Kahler Berg (in der Nähe des Heimat-Tierparks Olderdissen gelegen), eine Waldparzelle von 25,4 ha, die im Wesentlichen der natürlichen Entwicklung (Sukzession) überlassen wird. Dies bedeutet, dass die Fläche keiner forstlichen Nutzung und keinen Eingriffen ausgesetzt ist, in der Hoffnung, dass nach langer Zeit eine neue Urwaldwildnis mit all ihren Eigenheiten entsteht. Notwendige Maßnahmen im Hinblick auf die Verkehrssicherungspflicht sind an den Randbereichen dieses Waldbestandes unumgänglich.
Naturschutzgebiet Finnteiche (in der Senne, nahe der A2 gelegen), ein nasser, sumpfiger vom Grundwasser beeinflusster Erlenbruchwald, auf dessen torfreichem Boden die namens gebende Schwarzerle mit den dazugehörigen Begleitbaumarten und die prächtig gelb blühende Sumpfschwertlilie wachsen. Beeindruckend ist auch die vielfältige Tierwelt mit unzähligen Amphibien und vielen Vogelarten.
Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist ein Abkommen der Europäischen Union zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen auf europäischer Ebene. Die seit dem 5. Juni 1992 in Kraft getretene Richtlinie ist die erste umfassende europäische Grundlage im Arten- und Biotopschutz. Ziel der FFH-Richtlinie ist die Erhaltung der europäischen biologischen Vielfalt. Quelle: www.wwf.de
Weiter erwähnenswert ist die Niederwaldbewirtschaftung auf 3,6 ha am Frölenberg. Ein Niederwald ist ein aus Stockausschlag oder Wurzelbrut hervorgegangener Wald mit kurzen Umtriebszeiten.
Hier gedeihen vorrangig Baumarten, dessen Wurzelstöcke eine hohe Regenerationsfähigkeit besitzen und immer wieder neu austreiben, wie zum Beispiel Hainbuche, Ahorn und Eiche. Das eingeschlagene Holz wurde früher größtenteils als Brennholz verwertet oder die Eichenrinde von den Gerbereien genutzt. Da heute in Deutschland nur noch sehr wenige Flächen als Niederwald bewirtschaftet werden, ist es umso wichtiger, diese historische Form der Waldnutzung nicht nur ihrer Ästhetik und Artenvielfalt wegen zu fördern.