Friedhof Schildesche
Engersche Str. 110
33611 Bielefeld
Der zentral im Ortsteil Schildesche gelegene Friedhof ist aufgegliedert in einen alten Teil mit schönem Eingangstor und Friedhofskapelle sowie in einen neuen Teil.
Seine besondere Lage als Grünverbindung vom Ortskern bis zum Naherholungsgebiet Obersee nutzen die Bürger*innen und Besucher*innen der Stadt häufig für einen Spaziergang. Viele kleinere Sitzgelegenheiten und Nischen laden zum Verweilen und zur inneren Einkehr ein.
Geprägt wird der Friedhof durch die architektonisch reizvolle Friedhofskapelle, die seit 2002 unter Denkmalschutz steht. Des Weiteren sind vor allem die vielen alten Grabmale, die auf der Anlage als Grabmalsammlung zusammengetragen wurden, sehenswert. Einige dieser Steine stammen noch von dem alten Friedhof an der Stiftskirche (heutiger Kirchplatz) und zeigen die Historie der ehemaligen Gemeinden Schildesche, Vilsendorf, Theesen und Sudbrack auf. Eine Vielzahl von bedeutenden Bürger*innen und Bauernfamilien hat hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Auf dem Friedhof Schildesche finden die Besucher*innen zudem ein Soldatenehrenfeld mit den Gräbern von Kriegstoten des ersten und zweiten Weltkrieges. Angehörige des in Schildesche ansässigen Ursulinenordens werden noch heute in Gräbern auf den Ursulinenfeldern beigesetzt.
Im November 1828 wurde der Friedhof Schildesche als Ersatz für den damaligen Friedhof an der Stiftskirche, dem heutigen Kirchplatz, eröffnet. Erste Erweiterungen erfolgten in den Jahren 1891 und 1896. Bereits im Jahre 1910 war die gesamte Fläche des heutigen alten Teiles erschlossen. Das Soldatenehrenfeld wurde 1919 in der Nähe der heutigen Kapelle geschaffen.
Ende der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts war der Friedhof bereits dicht belegt. Viele Bürger*innen der Gemeinde Schildesche und der umliegenden Orte Brake, Milse, Theesen und Vilsendorf hatten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Da sich die Eingemeindung nach Bielefeld abzeichnete, drohte auch der Zwang zur Bestattung auf dem Sennefriedhof. Um dies abzuwenden, wurde die Fläche des heutigen neuen Teiles jenseits der Engerschen Straße erworben. Die Stadt Bielefeld stimmte den Erweiterungsplänen mit der Auflage zu, hier nur Wahlgräber anzubieten. Bestattungen in Reihengräbern sollten ausschließlich auf dem Sennefriedhof möglich sein. Auf Grund von Protesten seitens der Bevölkerung konnte dieses Vorhaben jedoch verhindert werden. In der Folgezeit konnte somit auch die Fläche des neuen Friedhofabschnittes voll genutzt werden. In dieser Zeit entstand zudem die Kapelle, die im Jahre 1930 errichtet wurde.
Weitere Umstrukturierungen der Anlage erfolgten im Jahre 1959 und in den Achtzigerjahren. 1981 wurden die Friedhofseingänge zwischen dem alten und neuen Teil mit einer Einbuchtung in das Friedhofsgelände hinein neugestaltet. Zuletzt wurde in 2001 im neuen Teil des Friedhofs ein Reihengrabfeld für Erdbestattungen in Betrieb genommen.
Die Kapelle, die den Mittelpunkt des alten Teiles des Schildescher Friedhofs bildet, wurde 1930 erbaut. Im Jahre 2002 wurde die Kapelle unter Denkmalschutz gestellt. Entscheidend für die Unterschutzstellung war, dass „diese gegenüber dem Hauptportal am Hauptweg errichtete, giebelständige Friedhofskapelle in ihrer klaren expressionistischen Formensprache bedeutend für die Entwicklung der Bielefelder Friedhofskultur ist.” Als wichtiges Gestaltungselement gilt die markante, westliche Vorhalle mit offenen Spitzbögen und dahinterliegendem spitzbogigem bauzeitlichen Hauptportal. Dieses ist mit seinem schlichten Kreuz auf der Giebelfläche sowie mit der zackenartigen Fensterreihung mit bleiverglasten Fenstern, die seitlich von Strebepfeilern eingerahmt werden, besonders erwähnenswert.
Knapp 100 Jahre nach dem Bau der Kapelle wurde deren Innenraum 2022 umfassend saniert. Alle Arbeiten wurden auf Grund des Denkmalschutzes mit der unteren Denkmalbehörde abgestimmt. Die helle, freundliche Atmosphäre sorgt zusammen mit der neuen Beleuchtung für wirkungsvolle Veränderungen. Durch die frische Wandfarbe, den beigen Bodenfliesen in Solnhofener-Optik und die geschickt platzierten LED-Lampen erscheint der Innenraum hell und freundlich. Durch die Veränderungen kommt nun auch das schöne, farbenfrohe Lichtspiel der seitlichen historischen Bundglasfenster im Inneren der Kapelle zur Geltung, dass die Anwesenden sanft umgibt und Geborgenheit vermittelt. Die neuen Eichenstühle mit einem hellen, grauen Sitzpolster runden die Umbaumaßnahmen ab.
Zur Kapelle gehört ein großzügiger Verabschiedungsraum, der in warmen Tönen gestrichen und mit dimmbaren Wandleuchten sowie Dekorationspflanzen ausgestattet ist. Kapelle und Abschiedsraum bieten den passenden Rahmen für eine würdevolle Trauerfeier. Sie bietet Platz für bis zu 120 Personen.
Grabstättenvergabe, Bestattungsangelegenheiten, Vorausverkäufe
Beata Ott
Tel. +49 521 51-5770
beata.ott [ät] bielefeld.de (E-Mail)
Nutzungsrechte, Rückgabe von Gräbern, allgemeine Grabstättenangelegenheiten
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Tel. +49 521 51-5752
birgit.kulle [ät] bielefeld.de (E-Mail)
Grabmalanträge
Thorben Furkert
+49 521 51-5204
Thorben.Furkert [ät] bielefeld.de (E-Mail) / grabmalantr%C3%A4ge [ät] bielefeld.de (grabmalanträge[at]bielefeld[dot]de)
Verantwortlicher für Pflege und Unterhaltung des Friedhofs
Michael Köhler
Tel. +49 521 51-5574
Reviergärtner
Klaus Kuhlemann
Tel. +49 521 51-2863
Erreichbarkeit mit öffentlichem Personennahverkehr
Der Friedhof Schildesche verfügt über keine direkte Haltestelle, jedoch ist er schnell über die Haltestelle Auf der Feldbrede zu erreichen. Die Linien 31 (Universität - Deciusstraße) und 33 (Sieker - Schildesche) fahren diesen Haltepunkt im regelmäßigen Takt an. Anschluss an die Linien 31 (Richtung Schildesche-Deciusstraße) sowie an die Linie 33 (Richtung Sieker) finden Sie an der Endstation Schildesche der Stadtbahn Linie 1.
Parkgelegenheiten
Eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen ist auf dem neuen Parkplatz an der Engerschen Straße bereitgestellt.