Errichtung öffentlicher Trinkwasserbrunnen

| Bielefeld (bi)

Die Errichtung von Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum ist eine Maßnahme im Rahmen der geänderten Trinkwasserrichtlinie der EU und der entsprechenden Anpassung des nationalen Wasserhaushaltsgesetzes sowie der Trinkwasserverordnung. Auch der Hitzeaktionsplan der Stadt Bielefeld, der im Mai 2024 beschlossen wurde, empfiehlt unter der übergreifenden Maßnahme „Kampagne Trinkmotivation“ die Errichtung von Trinkwasserbrunnen. Um das Angebot der bislang bestehenden drei Standorte in Bielefeld deutlich auszubauen, haben die Stadt und die Stadtwerke Bielefeld gemeinsam ein Konzept erarbeitet.

„Für Städte wird es immer wichtiger, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Das beinhaltet auch ganz maßgeblich den Schutz der Bevölkerung, insbesondere der vulnerablen Gruppen wie Kinder oder ältere Menschen", erklärt Martin Adamski, Dezernent für Umwelt, Mobilität, Klimaschutz und Gesundheit der Stadt Bielefeld. „Daher freue ich mich sehr, dass die Stadtwerke Bielefeld bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen und die Errichtung der Brunnen übernehmen." Aufbau und Betrieb der neuen öffentlichen Trinkwasserbrunnen erfolgen durch die Stadtwerke Bielefeld auf deren Kosten, ebenso wie die regelmäßige Wartung und Beprobung. Geplant ist die Errichtung von etwa 25 Trinkwasserbrunnen. Die genaue Anzahl hängt vom Aufwand je Brunnen ab. „Unser Ziel ist es, bis Ende 2027 alle Wasserspender in Betrieb zu haben. Neben der flächendeckenden Versorgung mit kostenlosem Trinkwasser wollen wir für die Bedeutung dieser wichtigen Ressource sensibilisieren. Wir verstehen das als wichtige Marketingmaßnahme für einen guten Umgang mit unserem Wasser", sagt Martin Uekmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld.

Derzeit existieren bereits drei öffentliche Trinkwasserbrunnen in Bielefeld: auf dem Kesselbrink, dem Martin-Luther-Platz und im Neuen Rathaus. Da sich die politischen Gremien in nahezu allen Stadtbezirken dafür ausgesprochen haben, in Bielefeld mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen zu installieren, wurde eine Projektgruppe mit Mitgliedern der Verwaltung und der Stadtwerke eingerichtet, die knapp 40 Standortvorschläge in den Stadtbezirken geprüft hat. 

Dabei spielten mehrere Faktoren eine Rolle: die Wärmebelastung in dem Bereich, die Frequentierung oder die Nähe zu Aufenthaltsbereichen der für Hitze besonders anfälligen Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen oder Kinder. Aber auch technische Faktoren mussten geprüft werden wie die vorhandene Infrastruktur. 

Die Bezirksvertretungen erhalten nun im nächsten Schritt eine konkrete Standortempfehlung und Bewertung der möglichen und vorgeschlagenen Standorte sowie eine daraus resultierende Prioritätenliste der Brunnen. Daraus ergibt sich dann entsprechend auch, welcher Brunnen als erstes gebaut wird. Inwieweit darüber hinaus weitere Trinkwasseranlagen in einem Bezirk errichtet werden können, richtet sich nach der Dringlichkeit gemäß der zuvor getroffenen Bewertung und natürlich grundsätzlich nach den finanziellen Ressourcen.