Bielefeld beseitigt Alltagshürden
| Bielefeld (bi)
Die Stadt Bielefeld hat sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, die Stadt barrierefreier zu gestalten und die gesellschaftliche Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Denn: Jede einzelne Barriere stellt eine Hürde im Alltag dar – insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Bielefeld das Förderprogramm #1BarriereWeniger der Aktion Mensch genutzt. Das Förderprogramm hat bis Ende 2024 Projekte mit bis zu 5.000 Euro unterstützt. Bielefeld hat insgesamt rund 100.000 Euro in die Umsetzung verschiedener Maßnahmen investiert.
Herausfordernd, aber gleichzeitig spannend, war die Fördervoraussetzung: Nur sogenannte „starke Teams“ aus Privatwirtschaft oder Kommune in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen sozialen Trägern konnten einen Antrag stellen. Insgesamt hat die kommunale Inklusionsplanung 31 Paare und damit 31 Anträge zusammengeführt. Dadurch konnten in Bielefeld für eine Gesamtsumme von 118.540 Euro verschiedenste Maßnahmen umgesetzt werden. Eine Übersicht hierzu findet sich auf www.bielefeld.de/keinbockaufbarrieren.
„An den vielfältigen Beispielen erkennt man, dass Barrierefreiheit für die Stadt Bielefeld ganz viele Facetten hat und nicht nur bauliche Maßnahmen beinhaltet. Vor allem aber zeigen die Beispiele auch: Barrierefreiheit ist möglich! Wir haben das Ziel, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Menschen willkommen und respektiert fühlen, unabhängig von ihren Handicaps oder Sprachbarrieren", erklärt Ingo Nürnberger, Dezernent für Soziales und Integration der Stadt Bielefeld.
Übersetzungs-App für leichte Sprache
Zu den herausragenden Projekten zählt die Übersetzungs-App für leicht verständliche Sprache: Die Gesellschaft für Sozialarbeit hat sich als sozialer Träger für eine digitale Lösung zur Unterstützung der Stadtverwaltung eingesetzt. Mithilfe der App wurden Informationen auf der städtischen Website (z.B. zum Elterngeld, Wohngeld oder zu der Beantragung des Personalausweises im Serviceportal) in leicht verständlicher Sprache bereitgestellt werden. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wurde der Zugang zu wichtigen Informationen so deutlich erleichtert.
Auch beim Thema Barrierefreiheit macht die Stadt mit: In Zusammenarbeit mit dem Bielefelder City-Team hat das Café 3b einen Förderantrag für mobile Rampen gestellt. Damit wird es Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ermöglicht, barrierefrei am Einkaufsleben in Bielefeld teilzunehmen. Die Sparkasse Bielefeld hat in Kooperation mit dem Verband für Gebärdensprachkultur und Hörgeschädigte Bielefeld e.V. Beratungen für gehörlose und hörgeschädigte Menschen ins Leben gerufen, die einmal im Monat stattgefunden haben.
In Kooperation mit dem Fotografen Patrick Pollmeier und der Grafikerin Nina Schengber wurden einige der erfolgreich umgesetzten Maßnahmen kreativ in Szene gesetzt. Diese sind nun auf dem Instagram-Profil des Bielefelder Aktionsbündnisses Inklusion sowie bei diversen Kooperationspartnern zu sehen.
Mit dem Barriere-Melder auf Hindernisse aufmerksam machen
Im Zuge der Kampagne ist auch auf den neuen Barriere-Melder unter www.bielefeld.de/barriere-melder der Stadt Bielefeld aufmerksam gemacht worden. Mit diesem digitalen Werkzeug können alle Bürgerinnen und Bürger Hindernisse melden, die den Alltag von Menschen mit Behinderungen erschweren. Dazu gehören bauliche Barrieren wie Stufen, Treppen oder steile Rampen. Auch technische (z.B. fehlende Ansagen in Fahrstühlen) sowie digitale Barrieren (z.B. nicht barrierefreie Internetseiten) können erfasst werden. Gleiches trifft auf beispielsweise fehlende Gebärdensprachdolmetschung auf Stadtfesten oder fehlende Blindenschrift auf Speisekarten zu.
Mit diesen Maßnahmen setzt die Stadt Bielefeld ein klares Zeichen für eine inklusive Gesellschaft, in der alle Menschen uneingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen können. Die kommunale Inklusionsplanung wird auch in Zukunft weiter daran arbeiten, Barrieren zu identifizieren und nachhaltig zu beseitigen.