ECHT – Bielefelder Frauen in der Wirtschaft

Was als Sommerjob begann, wurde zur beruflichen Leidenschaft: Kristina Oehler, heute geschäftsführende Gesellschafterin von ruf Jugendreisen, fand ihren Weg in die Tourismusbranche eher zufällig. Während ihres Lehramtsstudiums wollte sie sich in den Semesterferien etwas dazuverdienen – doch schnell wurde klar, dass sie ihre wahre Begeisterung für Reisen und Organisation entdeckt hatte. Der Entschluss stand fest: Statt Schule und Klassenzimmer entschied sie sich für ein Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Tourismus.
Heute leitet sie gemeinsam mit Thomas Neumann Europas führenden Veranstalter für Jugendreisen. ruf Jugendreisen, das 1981 als studentischer Verein gegründet wurde, ist mittlerweile ein etabliertes mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Bielefeld und rund 85 Mitarbeitenden. Seit über 40 Jahren bietet ruf maßgeschneiderte Reiseerlebnisse für junge Menschen – mit durchdachten Programmen, pädagogischem Anspruch und einem Gespür für Trends.
Ein Blick auf Kristinas Karriereweg macht Mut und zeigt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sie weiß, wie wichtig es ist, Chancen zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen. Doch neben strategischem Denken und unternehmerischer Weitsicht zählt für sie noch eine weitere, oft unterschätzte Eigenschaft: Empathie. Eine moderne Führungskultur bedeutet für sie nicht nur, Entscheidungen zu treffen, sondern auch zuzuhören, Stimmungen aufzufangen und ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende ihr Potenzial entfalten können.
Dein Werdegang liest sich wie eine klassische Erfolgsgeschichte – vom vermeintlich kleinen Anfang bis zur großen Karriere. Würdest du sagen, dass das Bild 'von der Tellerwäscherin zur Millionärin zu dir passt?
Ich habe tatsächlich bei ruf auf der untersten Karrierestufe angefangen – als Teamerin. Von da an ging es Schritt für Schritt weiter. Ich hatte die Möglichkeit, verschiedene Positionen im Unternehmen auszuüben und immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Immer dann, wenn ich dachte: Da muss wieder etwas Neues kommen, hat sich irgendwo wieder eine neue Tür geöffnet. Als dann der Generationswechsel in der Geschäftsführung anstand, war ich bereit für den nächsten großen Schritt.
Wenn du auf deinen bisherigen Werdegang zurückblickst, was hat dich beim Aufstieg besonders unterstützt?
Zum einen ist das Umfeld entscheidend. Damals waren die Zeiten noch anders und es war für Frauen noch schwieriger, Karriere zu machen. Ich hatte das Glück, als Person wahrgenommen zu werden. Das heißt aber nicht, dass man einfach abwarten kann: Es reicht nicht, im Büro zu sitzen und auf 'die Chance' zu hoffen - man muss sich aktiv einbringen und Möglichkeiten ansprechen.
Am Ende braucht es vor allem Mut, neue Wege zu gehen und durchzuhalten, auch wenn es manchmal schwierig ist. Wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben.
Was würdest du Frauen raten, die ihre Karriere aktiv gestalten und vorantreiben möchten?
Ich finde es wichtig, sich nicht an männliche Rollenbilder anzupassen. Gerade die einzigartigen Stärken, die Frauen mitbringen, sind relevant und sollten nicht geglättet werden. Authentizität ist wichtig. Frauen wird nachgesagt, dass sie häufiger zweifeln. Das sollte aber nicht unbedingt als etwas Negatives gesehen werden. Bei allem, was um uns herum kursiert, kann eine gesunde Skepsis und Selbstkritik hilfreich sein und uns sogar ein Stück besser machen. Nicht alles, was ich sage, ist immer richtig oder perfekt. Ich reflektiere viel und korrigiere, wenn nötig. Sich solche Charakterzüge abzugewöhnen, nur um besonders männlich und hart zu wirken, ist nicht gut.
Was hat dich motiviert, immer mehr Verantwortung zu übernehmen und in diese hohe Position aufzusteigen?
Ich finde es sehr spannend zu gestalten und Impulse zu geben. Mich motiviert, dass ich trotz meiner Arbeit alle Prozesse eng begleiten kann. Das kann vielleicht auch manchmal etwas nerven (lacht), aber wenn ich eine gute Idee sehe, zum Beispiel für das Marketingteam, dann gebe ich sie weiter. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Bereiche hinzugekommen - ich liebe diese Vielseitigkeit. Der Job wird einfach nie langweilig. Außerdem mag ich es sehr, mit Menschen zusammenzuarbeiten.
Welche Soft Skills und Hard Skills sind deiner Meinung nach entscheidend für den Aufstieg in eine Führungsposition?
In meiner Arbeit finde ich es besonders wichtig, empathisch zu sein – sich in die Perspektiven anderer hineinzuversetzen. Es geht nicht nur darum, Aufgaben und Verantwortung zu verstehen, sondern auch, wie sich Situationen auf die Menschen auswirken. Ich habe dabei sowohl unsere Kundinnen und Kunden als auch Mitarbeitende im Blick. Es verändert nicht nur, wie man selbst arbeitet, sondern auch die Entscheidungen, die man trifft. Diese Fähigkeit, die Stimmung und Bedürfnisse der Menschen zu verstehen, ist für mich entscheidend. Präsentationstechniken oder die Leitung von Teams können erlernt werden, aber dieses besondere Gespür ist für mich unverzichtbar.
Rückblickend kann ich auch sagen, dass Fachwissen Gold wert ist. Bei uns gab es einige Quereinsteiger, aber ich hatte den Vorteil, dass ich viel Wissen aus dem Studium mitbrachte. Darauf konnte ich aufbauen und das gab mir die nötige Sicherheit.
Wie hast du dich persönlich weiterentwickelt, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden?
Mit wachsender Verantwortung wird es immer wichtiger, an der eigenen Resilienz zu arbeiten – sich den Herausforderungen zu stellen, anstatt die Flinte ins Korn zu werfen. Diese Auseinandersetzung verändert einen tiefgreifend. Resilienz empfinde ich als einen kontinuierlichen Prozess, bei dem es darum geht, gut für sich zu sorgen und die eigenen Bedürfnisse immer besser kennenzulernen.
Generell rate ich, tief in sich hineinzuschauen: Was ist meine Geschichte? Wer bin ich wirklich? Was brauche ich zum Glücklichsein? Früher habe ich im Winter manchmal allein Urlaub am Meer gemacht. Dort habe ich zum Beispiel Strandspaziergänge gemacht und Dinge für mich geordnet - das war toll.
Wie stehst du zu Themen wie Work-Life-Balance und Leadership?
Ich komme aus einer „Generation Praktikum“ und war damals sehr froh, nach dem Studium überhaupt einen Job zu haben. Damals stand die Freizeit einfach nicht so im Mittelpunkt. Aber den Wunsch nach einer Work-Life-Balance kann ich gut nachvollziehen. Grundsätzlich braucht jeder Mensch einen Ausgleich. Das bedeutet aber auch, dass es zu einer Herausforderung kommen kann, Karriere und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Vor allem, wenn man mehr Verantwortung übernehmen will. Da muss man auch mal über den eigenen Schatten springen und die Komfortzone verlassen – das geht nicht unbedingt bei einer 20-Stunden-Woche.
Welche Ansätze siehst du, um Frauen in ihrer Karriere besser zu unterstützen? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?
Generell fände ich es gut, wenn sich Frauen gegenseitig mehr unterstützen und vorantreiben würden. Männer können super netzwerken und sich gegenseitig hochziehen, aber uns fällt das häufig schwer – vielleicht gerade wegen unserer Erziehung oder dem Konkurrenzdruck. Meiner Erfahrung nach wird man als Frau auch schnell in bestimmte Rollen gedrängt. Hier kann ich nur erneut betonen, wie wichtig es ist, die Karriere und das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Was würdest du Unternehmen raten, die sich aktiv für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen wollen?
Viele Unternehmen setzen auf die klassischen Maßnahmen wie Gendern oder Homeoffice und meinen, damit sei alles getan. Das ist meiner Meinung nach zu wenig und zu kurz gedacht. Vielmehr sollten Unternehmen genau hinschauen und die Potenziale ihrer Mitarbeiterinnen fördern. Proaktiv fragen: Wäre diese Arbeitsgruppe oder Aufgabe nicht auch etwas für dich? Auch hier zeigen sich schnell geschlechtsspezifische Unterschiede. Im Arbeitskontext sind Frauen oft sofort bereit, überall mit anzupacken und zu helfen. Wenn es aber um neue Positionen geht, erlebe ich oft eine größere Zurückhaltung. Hier kann man als Unternehmen gut ansetzen und unterstützen.
Kristina Oehler zeigt eindrucksvoll, wie man mit Eigeninitiative, klaren Zielen und dem Mut, Chancen zu ergreifen, den Weg bis an die Spitze gehen kann. Mit Empathie und Weitblick setzt sie ein Zeichen für moderne Führung.
#NextLevelLeadership #WomenWhoLead #MakeItHappen
Das Interview führten Kim Lasche, Projektmanagerin und Julia Lüthgen, Mitarbeiterin Kommunikation beide Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL

Dr. Silvia Bentzinger ist Mitglied der fünfköpfigen Unternehmensleitung und trägt als CEO die Gesamtverantwortung für die Marke Seidensticker. Das Unternehmen, mit Sitz in Bielefeld, produziert seit über 100 Jahren hochwertige Textilien und zählt zu den renommiertesten Hemden- und Blusenherstellern Europas. Hier wird mittlerweile in der dritten Generation geführt und legt seit jeher Wert auf kompromisslose Qualität, zeitlosen Stil sowie soziale und ökologische Verantwortung in der Lieferkette. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Bentzinger, geboren im Sauerland, hat Rechtswissenschaften studiert und promoviert. Schon nach kurzer Zeit stellte sie fest, dass die juristische Laufbahn nicht ihren beruflichen Vorstellungen entsprach. Stattdessen entschied sie sich für eine Karriere in der Wirtschaft und stieg bei einem Unternehmen im Bereich Personal und Recht ein. Doch während ihrer Schwangerschaft wurde ihr schnell klar, dass sich Karriere und Familie dort schwer vereinbaren lassen würden, weshalb sie sich nach einem neuen beruflichen Umfeld umsah. 2008 wechselte sie zu Seidensticker, zunächst als Leiterin der Abteilung Personal und Recht. Über die Jahre stieg sie in die Unternehmensleitung auf und übernahm 2020 schließlich die Position der CEO.
Die 48-Jährige beweist, dass Karriere und Familie vereinbar sind – vorausgesetzt, man findet das richtige Umfeld. Für sie ist es entscheidend, bewusst zu überlegen, wie dieses Umfeld aussehen soll. Geld sei dabei zunächst zweitrangig; es komme mit der Zeit. Vor allem für Frauen ist es wichtig, Selbstbewusstsein zu entwickeln, zu lernen mit der inneren Kritikerin umzugehen und sich nicht zu rechtfertigen. Bentzinger betont, dass der Mut, den eigenen Weg zu gehen, der erste Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Karrierefrau ist.
Was macht eigentlich eine CEO?
Als CEO der Marke Seidensticker laufen bei mir viele Fäden aus verschiedenen Abteilungen zusammen, wie Presse, Marketing, PR, Kollektion, Design, Vertrieb und E-Commerce. Das macht meinen Arbeitsalltag total abwechslungsreich – kein Tag ist wie der andere.
Wie schaffen Sie es, bei so vielen Aufgaben den Überblick zu behalten?
Ich habe ein großartiges Team, das mich unterstützt – das ist der Schlüssel. Niemand kann in jedem Bereich eine Expertin sein, deshalb ist es umso wichtiger, dass die richtigen Leute, die richtigen Positionen besetzen. Ich sehe mich eher als Dirigentin des Orchesters, die als Schnittstelle fungiert. Meine frühere Erfahrung im Personalbereich hilft mir dabei, Teams optimal zusammenzustellen und zu verstehen, wie sie am besten zusammenarbeiten.
Wenn Sie zurückschauen, was waren die Schlüsselpunkte Ihrer Karriere?
Ein entscheidender Punkt war für mich, keine klassische juristische Laufbahn einzuschlagen, sondern in einem Wirtschaftsunternehmen tätig zu werden.
Eine weitere Erkenntnis war, dass die Mutterschaft in meinem früheren Unternehmen die Karriere behindern würde. Das führte mich zur Frage: Wo findet man ein Arbeitsumfeld, das Vereinbarkeit ermöglicht?
Der Schritt in die Geschäftsführung war eine weitere wichtige Weichenstellung – dabei stellt sich die Frage: Traut man sich das? Will man das? Geschäftsführung bedeutet nicht nur Glanz und Gloria, sondern auch harte, kaufmännische Entscheidungen zu treffen, die nicht immer populär sind.
Eine von drei Frauen sucht sich nach der Schwangerschaft eine andere Arbeitsstelle. Was raten Sie Frauen diesbezüglich?
Fragen Sie sich zunächst ehrlich: Fühle ich mich in meinem aktuellen Unternehmen wohl und sehe ich dort eine langfristige Perspektive? Wenn ja, dann suchen sie frühzeitig den Kontakt zur Vorgesetzten oder Personalleitung, um wichtige Themen wie die Länge der Auszeit, die Gestaltung der Elternzeit und den Zeitpunkt sowie Umfang der Rückkehr zu besprechen. Es ist auch sinnvoll, den Fuß in der Tür zu halten – ein Jahr Elternzeit zu nehmen, ist völlig okay, aber dabei nicht in Vergessenheit geraten. Halten Sie den Kontakt, vielleicht indem Sie das Baby mal im Büro vorstellen. Wichtig ist, dass Absprachen eingehalten werden und bei Problemen frühzeitig das Gespräch gesucht wird.
Falls Sie merken, dass das Arbeitsumfeld nicht mehr zu Ihrer neuen Rolle oder Ihren Plänen passt, nutzen Sie die Elternzeit als Gelegenheit, andere Optionen auszuloten. Überlegen Sie sich: Wo möchte ich mich hin entwickeln? Möchte ich mich bewerben oder mich vielleicht sogar selbstständig machen? Es gibt viele Möglichkeiten.
Und Sie haben damals Option zwei gewählt und die Fühler ausgestreckt?
Genau! Vor vielen Jahren habe ich hier bei Seidensticker schon einmal ein Praktikum gemacht, das mir sehr gut gefallen hat. Inzwischen hatte ich mein Examen abgelegt und mehr berufliche Erfahrungen gesammelt und dann kam meine ehemalige Chefin aus der Rechtsabteilung auf mich zu, da sie sich beruflich verändern wollte. Sie hat mich dann hier ins Gespräch gebracht. Das Bewerbungsprozedere war natürlich dasselbe wie bei anderen, aber es war schön zu wissen, dass sie an mich gedacht hat.
Also Frauen unterstützen Frauen?
Genau, das halte ich für einen sehr wichtigen Punkt. Frauen sollten sich gegenseitig unterstützen. Männer machen das seit jeher, ohne viel Aufhebens darum. Frauen hingegen tun sich oft schwer damit. Ich biete immer gerne Unterstützung an, wenn ich von einer Person überzeugt bin. Man kann jedoch nicht erwarten, dass andere einen ins Blaue hinein empfehlen.
Was ist für Sie Erfolg?
Für mich ist Erfolg eher ideell als materiell oder hierarchisch definiert. Es ist wichtig, sich zu fragen, wie man sein Leben gestalten möchte und was einen wirklich zufrieden macht. Danach sollte man meiner Meinung nach sein Leben und die Karriere ausrichten. Das ist sehr individuell: Für die eine Person kann es die Tätigkeit in einer NGO sein, für eine andere das Ehrenamt oder der Vorstandsposten.
In Ihrem Profil bei LinkedIn steht: „Erfolg ist eine Treppe, keine Tür“. Was verstehen Sie darunter?
Damit meine ich, dass berufliche Karrieren immer Entwicklungen sind. Als junge Person kann man nicht erwarten, dass man ein hervorragendes Studium absolviert und dann einfach durch eine Tür in die Karriere tritt. Viele fragen mich, ob mein Werdegang geplant war – und die Antwort ist nein. Es hat sich alles Stück für Stück ergeben. Daher rate ich zu Geduld: Viele Erfahrungen sammeln, und der Rest wird folgen.
Auch jetzt habe ich keine genaue Vorstellung davon, was ich in zehn Jahren machen werde. Mir hilft das Vertrauen auf mein inneres Gefühl, was meine Kompetenzen sind und was mich glücklich macht.
Wie sehen sie Materielles im Zusammenhang mit Erfolg?
Natürlich gehört Geld zum Arbeiten dazu. Allerdings sollte man nicht ausschließlich darauf achten, wo man das meiste Geld verdient. Bei einer Einstiegsposition ist das beispielsweise oft irrelevant. Viel wichtiger ist es, Entwicklungspotenziale im Blick zu haben und das richtige Unternehmen zu finden. Das halte ich für entscheidender. Wenn man schließlich etwas gefunden hat, in dem man gut ist, dann kommt das Geld in der Regel von ganz allein.
Nach der Geburt meiner Tochter war ich bereits nach acht Wochen wieder hier, weil ich meine Position unbedingt behalten wollte. Finanziell war das ein Nullsummenspiel für mich; ich habe quasi ein Jahr umsonst gearbeitet. Mein Gehalt wurde mit dem Elterngeld verrechnet, und ich musste die Betreuungskosten für meine Kinder decken. Solche Entscheidungen muss man für sich selbst treffen.
Wie gehen Sie mit Perfektionismus um?
Ich bin ein sehr anspruchsvoller Mensch, sowohl privat als auch beruflich. Für mich ist es wichtig, immer 100 Prozent zu geben. Manchmal kommt nicht das heraus, was man sich erhofft, und das muss man lernen zu akzeptieren.
Die Herausforderung liegt im inneren Kampf mit sich selbst. Es ist eine Achterbahnfahrt – mal läuft es besser, mal schlechter. Ich setze meine Hürde nie bei 60 Prozent, denn ich strebe immer nach Höchstleistungen. Dennoch muss ich akzeptieren, dass es nicht immer so klappt, wie ich es gerne hätte.
Es heißt, dass es beim Thema Perfektionismus geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Wie ist Ihre Wahrnehmung?
In meiner Wahrnehmung haben Frauen tatsächlich oft einen stärkeren inneren Kritiker. Während Männer sich tendenziell eher für die nächste Position geeignet fühlen, spielen Mut und Selbstvertrauen eine entscheidende Rolle. Wenn andere einen als geeignet betrachten, sollte man versuchen, nicht selbst daran zu zweifeln. Mein Rat ist: Versuch’s doch erst mal! Selbst wenn es nicht funktioniert, ist das kein Weltuntergang; Dinge lassen sich immer korrigieren.
Haben Sie einen Tipp, wie man die innere Kritikerin beruhigen kann?
Wir alle leben mit dieser inneren Kritikerin, die einen jeden Tag begleitet. Ich gehe oft mit Gedanken ins Bett wie: Was hätte besser laufen können? oder Was hätte ich anders machen müssen? Diese Selbstreflexion ist auch wichtig, da sie einen antreibt. Die Herausforderung besteht darin, nicht daran zu verzweifeln und auch Imperfektionen zu akzeptieren, während man den Mut hat, weiterzumachen.
Man könnte ja denken, je mehr Kompetenzen man aufbaut und je mehr man sich weiterentwickelt, desto leiser wird die innere Kritikerin...
Nein, es wird eher schlimmer (lacht). Die Anforderungen wachsen, und es kommen immer mehr Aufgaben hinzu. Wichtig ist, bei sich zu bleiben und den Fokus zu setzen: Mit welchen Menschen muss ich mich eigentlich abstimmen? Für mich sind das mein Mann, meine zwei Kinder und ich. Es ist entscheidend, dass wir glücklich sind und im Einklang miteinander stehen. Die Meinungen von 99.000 anderen sind für mich in dem Moment nicht entscheidend. Als berufstätige Mutter muss man sich von äußeren Erwartungen befreien und darf sich nicht von den vielen Sichtweisen, mit denen man konfrontiert wird, verunsichern lassen.
Fragen Sie sich: Wer sind meine Vertrauenspersonen? Bei wem darf ich mal Schwäche zeigen? Ich habe viele erfolgreiche Frauen kennengelernt, und sie alle kämpfen mit ähnlichen Gedanken. Das ist völlig normal.
Sie sind Mutter und CEO, stehen also täglich vor vielen Aufgaben und Herausforderungen. Haben Sie einen Tipp, wie es Ihnen gelingt den Fokus richtig zu setzen?
Es ist entscheidend, sich nicht zu rechtfertigen – weder bei Elternabenden noch bei Kolleginnen oder Kollegen. Man sollte einfach Dinge tun. Der Schlüssel liegt darin, bei sich selbst zu beginnen und selbstbewusst mit der eigenen Rolle umzugehen. Man muss sich nicht ständig erklären; das geht nur einen selbst und die wenigen Menschen im eigenen Umfeld etwas an. Wenn man diese Klarheit ausstrahlt, wird es für andere auch keine Frage mehr sein. Und wenn doch, dann sind diese Menschen nicht der Hauptbezugspunkt und das hilft dabei, dass es einen weniger belastet.
Authentizität ist entscheidend; man merkt sofort, ob jemand echt ist oder eine Rolle spielt. Sich nicht zu rechtfertigen und sich seiner eigenen Rolle bewusst zu sein, ist äußerst wichtig. Den Mut zu haben, das zu leben, ist der erste Schritt für jede Karrierefrau.
Familienfreundlichkeit wird heutzutage für Unternehmen immer wichtiger, wie sind Ihre Erfahrungen diesbezüglich?
Es beginnt an der Spitze und zieht sich dann durch die gesamte Organisation. Wenn die Führungsebene etwas will oder nicht will, dann beeinflusst das alles. Unsere Gesellschafter sind sehr familienfreundlich, und das ermöglichte mir bestimmte Dinge, welche ich nachfolgend auch meinen Mitarbeitenden wiederum ermöglichen kann.
Ein Beispiel: Wenn es zu Hause brennt, ist es sinnvoll zu fragen: Brauchst du zwei Tage frei? Die Arbeit kann dann später erledigt werden. Das entscheidende Mindset lautet: Möchte ich meinen Mitarbeitenden diese Flexibilität ermöglichen?
Die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass mehr Flexibilität und Homeoffice möglich sind. So kann ich beispielsweise nach unserem Interview meine Tochter zum Kieferorthopäden fahren und anschließend online den nächsten Termin zu Hause wahrnehmen.
Dr. Silvia Betzinger verdeutlicht, wie durch authentisches Selbstvertrauen, individuelle Lösungen und ein engagiertes Miteinander die Vereinbarkeit von Karriere und Familie gelingen kann. #togetherstronger #WomenWhoLead
Das Interview führten Kim Lasche, Projektmanagerin und Julia Lüthgen, Mitarbeiterin Kommunikation beide Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL

Name |
Vanessa Böckstiegel |
Alter |
36 |
Position |
CEO & Co-Founder |
Unternehmen |
easimo GmbH |
Branche |
Software für Immobilienverwaltung |
Resilienz-Tipp Nr. 1 |
Ein verständnisvolles und unterstützendes Umfeld aufbauen |
Portrait
Vanessa Böckstiegel ist die CEO und Co-Gründerin von easimo. Ein Unternehmen, das intelligente Cloudlösungen anbietet und damit eine Lücke der technologisch unterversorgten Immobilienverwaltungsbranche schließt. Aus dem eigenen Bedarf des Gründerteams und ihrer jahrelangen Beratungs- und Entwicklungserfahrung entstand zunächst ein Pilotprojekt, das sich schließlich zu einem nachhaltigen Unternehmen entwickelte. Mit ihrer modernen Cloud-ERP-Lösung revolutioniert easimo die gesamte Branche.
In Bielefeld gestartet, in Bielefeld gelandet – Vanessa Böckstiegel ist hier aufgewachsen, studierte International Management in Berlin, England und Spanien. Beruflich führte sie ihr Weg nach Stuttgart, München, Frankfurt und in die USA, bevor sie einem verlockenden Angebot nach Singapur folgte. Doch für die große Liebe, die sie seit der Schulzeit begleitet, kehrte sie schließlich wieder nach Deutschland zurück.
Ihre Berufslaufbahn zeigt es: Den Status quo zu akzeptieren – das fällt Vanessa schwer. Sie ist ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und hat durch ihre Zeit in der Unternehmensberatung gelernt Lösungen zu finden. Die fand sie nicht alleine. Während ihrer Karriere arbeitete sie stets in Teams zusammen, was sie bis heute prägt. Denn Vanessa ist vor allem eins: Teamplayerin.
Was hat dich inspiriert easimo zu gründen?
Meine Geschichte beginnt leider mit einem traurigen Ereignis. Im Jahr 2017 erkrankte mein Vater schwer und konnte sein Unternehmen von einem Tag auf den anderen nicht mehr allein weiterführen. Als er mich anrief, war für mich sofort klar: Ich werde ihn unterstützen. Es begann eine intensive Zeit mit viel Arbeit aber auch gemeinsamen Urlauben, die ich sehr schätze. Nach neun Monaten verkauften wir die Firma erfolgreich an NTT DATA Business Solutions. Danach begleitete ich das Unternehmen in der Post-Merger-Integration Phase noch eine ganze Weile zusammen mit meinem Vater, der dank innovativer Behandlungsformen nicht weitere 3 Monate, sondern 2,5 Jahre leben durfte.
Parallel dazu sollte ich mich um das Immobilienportfolio meines Vaters kümmern. Was eigentlich als kleine Nebenaufgabe gedacht war, entpuppte sich als enorm zeitaufwendig. Ich war überzeugt, dass es eine ganzheitliche Software dafür geben müsse, die mein Vater einfach noch nicht entdeckt hatte. Nach längerer Recherche fand ich nichts, was meinen Ansprüchen an ein Portfolio Reporting entsprach. Das war mein Aha-Moment und der Anfang von easimo.
Was war dir bei der Gründung von easimo besonders wichtig?
Die Immobilienbranche ist dafür bekannt, dass viele Menschen überarbeitet sind, dadurch die Burn-out-Raten steigen, was den Fachkräftemangel verstärkt. Mit easimo wollen wir dem entgegenwirken, indem wir eine Lösung bieten, die den Arbeitsalltag vereinfacht und somit sowohl die Effizienz steigert als auch das Wohlbefinden der Fachkräfte fördert. Es sollte ein Assistent, ja ein zusätzlicher digitaler Mitarbeiter, sein, der bei der ganzheitlichen Verwaltung von Immobilienprozessen unterstützt.
Wir glauben fest daran, dass ein starkes, diverses Team, das auf gemeinsamen Werten wie Teamwork und Vertrauen basiert, der Schlüssel zum Erfolg ist. Bei uns steht nicht nur die Qualität unserer Software im Fokus, sondern auch die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten und unsere Vision in die Realität umsetzen.
Alle guten Dinge sind vier? Du hast mit drei anderen zusammen gegründet. Das ist relativ ungewöhnlich. Wie kam es dazu?
Ich habe mit meinem jetzigen Co-Founder Michael bereits zuvor im Finance Bereich im Unternehmen meines Vaters zusammengearbeitet. Er hat uns gewissermaßen zusammengeführt. Als ich auf die Lücke im Immobilienmanagement gestoßen bin, habe ich ihm von der Situation erzählt und wir haben uns gedacht „da müsste man doch was entwickeln“. Die wirtschaftliche Seite konnten wir sehr gut abbilden, es fehlte allerdings noch jemand für die Softwareentwicklung. Florian, meinem Mann, fiel sofort sein Sandkastenfreund Bernd ein und so kam es zur Gründung im Vierer-Team.
Was ist euer Erfolgsrezept?
Durch meine Zeit in der Unternehmensberatung habe ich gelernt, was es bedeutet im Team zu arbeiten und sich aufeinander verlassen zu können. Gegenseitiges Vertrauen ist bei uns eine grundlegende Basis. Um herausragende Arbeit zu leisten, die erfolgreich ist, braucht es eine Vielzahl von Fähigkeiten, und das funktioniert hervorragend in einem diversen und komplementären Team. Jede Person bringt ihre Expertise ein, und ich kann mich darauf verlassen, dass sie ihren Bereich souverän abdeckt. Dabei zählen die Fähigkeiten, nicht Herkunft oder Geschlecht.
In meiner Consulting-Zeit habe ich auch gelernt, Prozesse genau im Blick zu behalten und stark kundenorientiert zu arbeiten. Es ist unser Anspruch, stets am Puls der Zeit zu bleiben und unseren Kundinnen und Kunden die neuesten Entwicklungen und Lösungen zu bieten.
Was waren für dich die größten Herausforderungen beim Gründen und wie hast du sie überwunden?
Das Gründen eines Unternehmens ist wie ein Marathon, der aus vielen Sprints besteht. Es gibt verschiedene Phasen, die jeweils ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen.
In der Anfangszeit, vor und während der eigentlichen Gründung, hatte ich Zweifel und war unsicher. Fragen wie „wird meine Idee gut ankommen?“ oder „existiert die wahrgenommene Marktlücke wirklich?“ haben mich beschäftigt, ich denke das ist ganz normal. Ohne eine gute Portion Risikobereitschaft geht es glaube ich nicht, denn wir haben alles auf eine Karte gesetzt. Was mir in dieser ersten Gründungszeit sehr geholfen hat, war nicht allein zu sein, ein starkes Team an meiner Seite zu haben, mit dem ich über alles reden konnte – das hat den Unterschied gemacht.
Später kamen andere Herausforderungen auf mich zu: Ich musste eine Balance zwischen Unternehmensführung und Familienleben finden. Mit zwei Kindern ist das eine echte Aufgabe, aber es ist machbar. Ich glaube, dass Durchhaltevermögen eine der wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Gründerinnen und Gründer ist. Es gibt immer wieder Rückschläge oder unerwartete Hürden, aber was zählt, ist die Fähigkeit, sich zu sammeln und weiterzumachen. Ein verständnisvolles Umfeld ist dabei entscheidend. Mein Mann ist Mitgründer und versteht, dass ich oft abends noch arbeiten muss, wenn etwas für eine Kundin oder einen Kunden am nächsten Morgen fertig sein muss. Natürlich gibt es auch mal Konflikte, aber grundsätzlich ist es wichtig, dass wir dasselbe Mindset haben und an einem Strang ziehen.
Was hat dich in deinem Werdegang und in der Gründung unterstützt, hast du einen Tipp?
Vorbilder sind für mich sehr wichtig. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie – sowohl mein Großvater als auch mein Vater waren Unternehmer. Es half mir, zu sehen, was alles möglich ist. Deshalb finde ich Mentoring besonders wertvoll. Es ist enorm hilfreich, Rat von Menschen zu bekommen, die deine Situation verstehen.
Im Gründungskontext war für uns vor allem die „Founders Foundation“ hier in Bielefeld als Anlaufstelle für Fragen und Probleme großartig. Ich bin sehr dankbar, dass diese Institution ins Leben gerufen wurde und dass dort so viele großartige Menschen arbeiten und wir uns gegenseitig unterstützen. Austausch und Netzwerken sind einfach das A und O in diesem Bereich.
Du hast eine Glaskugel in der Hand, in der du die Zukunft für easimo und Frauen in der Wirtschaft sehen kannst. Was siehst du?
Unser Ziel ist es, einer der Marktführer im Bereich Immobilienmanagement-Software zu werden. Wir haben bereits über die hohen Burn-out-Raten und den Fachkräftemangel gesprochen. Es wäre großartig, wenn unsere Software hier Unterstützung bieten könnte.
In Bezug auf die Rolle der Frauen in der Wirtschaft sehe ich einen stetigen und positiven Wandel. Die Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen, insbesondere in männerdominierten Bereichen, muss weiter gesteigert werden. Je mehr Frauen in solchen Rollen vertreten sind, desto normaler wird es für alle, sie dort zu sehen. Dieser gesellschaftliche Prozess ist bereits in vollem Gange und gewinnt zunehmend an Dynamik. Frauen werden immer mehr Chancen erhalten, ihre Fähigkeiten zu zeigen und gleichberechtigt anerkannt zu werden.
Dein Tipp an junge Frauen?
Einfach ausprobieren! Ich habe selbst viel experimentiert, um herauszufinden, wo ich mich am wohlsten fühle. Es ist wichtig, neuen Herausforderungen offen gegenüberzustehen und die eigene Komfortzone zu verlassen. Statt ständig an Schwächen zu arbeiten, würde ich dazu raten sich auf die Stärken zu konzentrieren und diese weiterentwickeln.
Ich glaube auch ein bisschen ans Schicksal: Wenn sich etwas fügen soll, wird es sich auch fügen. Andernfalls ist man einfach noch nicht am richtigen Ort. Es ist entscheidend, in sich hineinzuhören, herauszufinden, was man wirklich will, und sich dann ein Umfeld zu suchen, das diese Wünsche unterstützt und akzeptiert.
Ein Arbeitsumfeld, das Flexibilität bietet und Familienleben integriert. Viele qualifizierte Frauen, die nach der Geburt sagen „Das hier ist toll, aber nur „Baby“ ist mir zu wenig, ich würde auch gerne wieder beruflich tätig sein“, sollten ein Umfeld finden, in dem das gelebt wird. Es ist auch völlig in Ordnung, eine Auszeit zu nehmen oder eine Pause einzulegen, wenn das nach der Geburt das Beste für einen selbst ist. Jeder muss für sich den richtigen Zeitpunkt finden, und das ist vollkommen okay.
Was braucht es deiner Meinung nach, um die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt weiter voranzubringen?
Ich denke da hat sich in den letzten Jahren schon viel bewegt, aber wir haben natürlich noch ein gutes Stück Weg vor uns. Strukturen in Unternehmen müssen sich verändern, nicht nur für Frauen:
- Komplementäre und inklusive Teams: Es ist wichtig, Teams auf Basis von Fähigkeiten und Menschlichkeit zusammenzustellen, anstatt nur auf Arbeitszeit, Wohnort oder Geschlecht zu achten. Ein diverses Team, das auf unterschiedlichen Kompetenzen basiert, fördert Innovation und schafft ein gerechteres Arbeitsumfeld. Und am Ende auch bessere Ergebnisse.
- Flexibilität und Raum für persönliche Bedürfnisse: Flexibilität bei Arbeitszeiten und -orten ist entscheidend. Beispielsweise sollten Mitarbeitende, die familiären Verpflichtungen haben, die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeitszeiten entsprechend anzupassen. Ein Beispiel könnte sein, dass jemand mit einem Baby wöchentlich grobe Ziele festlegt und die genaue Ausgestaltung flexibel handhaben kann.
- Remote-Arbeitsmöglichkeiten: Die Option, remote zu arbeiten, sollte selbstverständlich sein. Dies ermöglicht Mitarbeitenden, ihre Arbeit an die Lebensumstände anzupassen, wie etwa durch Umzüge oder familiäre Verpflichtungen. Einer unserer Mitarbeiter ist nach Irland gezogen und das funktioniert trotzdem. Die Hälfte des Teams arbeitet voll remote. Regelmäßige persönliche Treffen (z.B. einmal im Quartal) sind wichtig, um den Teamspirit zu stärken und sicherzustellen, dass alle Teammitglieder dieselben Herausforderungen und Werte teilen. Die Möglichkeit von Remote-Work vereinfacht auch die Suche nach passendem Personal, da der Suchradius enorm vergrößert wird.
- Experimentierfreudigkeit und kontinuierliche Anpassung: Arbeitsstrukturen sollten experimentierfreudig gestaltet werden. Teams müssen bereit sein, neue Ansätze auszuprobieren und bestehende Strukturen regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht werden.
Das Interview führte Kim Lasche, Projektmanagerin im Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Fotos: Julia Lüthgen, Mitarbeiterin Kommunikation im Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL