Umbau des Weltkriegsbunkers am Hauptbahnhof
Neue Radstation mit Platz für rund 900 Fahrräder und Reparaturservice
| Bielefeld (bi)
Mobilität mit dem Rad ist umweltfreundlich, sie reduziert Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen. Ein weiterer Baustein zur Umsetzung der Bielefelder Mobilitätsstrategie ist daher der Bau einer modernen Radstation unter dem Hauptbahnhof. Die Stadtverwaltung legt nach Erhalt des Förderbescheids durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) der Politik nun eine Planungsvariante für den Umbau vor. Das Amt für Verkehr sieht mit dem Projekt die Möglichkeit, mit gesicherten Fördermitteln in vertretbarer Zeit und ohne Einsatz hoher Eigenmittel den ruhenden Radverkehr am Bahnhof neu zu organisieren, Flächen neu zu gestalten und Konflikte zu reduzieren.
Die Verfügbarkeit, Attraktivität und Sicherheit von Abstellplätzen am Start und Ziel entscheiden meist, ob das Fahrrad als Verkehrsmittel gewählt wird. „Wir haben mit der bevorstehenden Umgestaltung des Bahnhofsumfelds eine einmalige Gelegenheit, durch den Umbau des Weltkriegsbunkers ein Drehkreuz nachhaltiger Mobilität zu gestalten. Mitten in der Stadt wollen wir ohne aufwändige, zusätzliche Baumaßnahmen sichere und attraktive Abstellmöglichkeiten schaffen. Zudem werden zu den ursprünglichen Ideen rund zwei Millionen Euro weniger investive Mittel benötigt und die Betriebskosten gesenkt“, so Martin Adamski, Dezernent für Umwelt, Mobilität, Klimaschutz und Gesundheit. „Die Nachnutzung des Weltkriegsbunkers ist eine sinnvolle und damit nachhaltige Möglichkeit, das bauliche Rudiment einer zukunftsorientierten Funktion zuzuführen.“
900 Stellplätze, Ladestationen und ein Reparaturangebot
Die Planungen sehen für die künftige Radstation auch Angebote zur Reparatur sowie Ladestationen für E-Bikes vor. Das digitale Zugangssystem soll eine effiziente Verwaltung der Radstation ermöglichen und gleichzeitig hohe Sicherheit bei Buchung, Nutzung und Bezahlung bieten. Radfahrenden stehen nach der Eröffnung rund 900 Stellplätze zur Verfügung. Da der mittelfristige Bedarf von 2.000 Stellplätzen mit dieser Planungsvariante nicht erreicht wird, sollten rund um den Bahnhof dezentral Standorte je nach Bedarf realisiert werden.
Zeitplan und Kosten
Aufgrund von Folgeprojekten (zum Beispiel durch das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept für das Bahnhofsumfeld) sowie der engen Zeitfenster der Förderbedingungen für die Fertigstellung der Radstation im Bunker soll eine zeitnahe Umsetzung erfolgen. Nach der Diskussion in den politischen Gremien soll Anfang 2025 eine europaweite Ausschreibung erfolgen, anschließend sollen detaillierte Umbaupläne erstellt werden. Der Bunker soll bis Ende 2027 umgebaut werden.
Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Das BALM fördert das Projekt mit 4,5 Millionen Euro. Der Eigenanteil für die Stadt Bielefeld liegt bei etwa 1,5 Millionen Euro.