OB Clausen: „Ein wichtiger Schritt bei der Stadtentwicklung“

Stadt und BImA erzielen Einigung bei ehemaligen Kasernenflächen

| Bielefeld (bi)

Die Stadt Bielefeld bekommt große Teile der Flächen der ehemaligen Rochdale- und Catterick-Kasernen – insgesamt etwa rund 30 Hektar –, ohne dafür einen Kaufpreis bezahlen zu müssen. Sie verzichtet dafür auf Entschädigungszahlungen aus einem bestehenden Garnisonsvertrag. Darauf haben sich die beteiligten Akteure von der Stadt, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Bundespolizei jetzt verständigt. 

„Das ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung unserer Stadt. Nun können wir kurz- und mittelfristig auf den ehemaligen Kasernenflächen den dringend benötigten Wohnungsbau weiter voranbringen und zwei neue lebenswerte Quartiere errichten. Daneben kommen wir auch bei unseren Plänen beim Neubau einer neuen Feuer- und Rettungswache Ost einen großen Schritt voran“, freut sich Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen über die erzielte Einigung. „Damit ist ein langwieriger und teurer Rechtsstreit vermieden worden.“

Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstands bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, sagt dazu: „Mit dieser Vereinbarung bringen wir jahrelange Verhandlungen mit einem für beide Seiten wirklich guten Ergebnis zum Abschluss. Die Stadt Bielefeld kann nun wichtige Flächen für sich entwickeln und die BIMA behält eine Teilfläche der Catterick-Kaserne, um dort dauerhaft Bundesnutzer unterbringen zu können, allen voran die Bundespolizei. Mein Dank gilt allen Beteiligten bei der Stadt Bielefeld und der BImA, die diese Vereinbarung erarbeitet haben.“  

Ebenfalls mit im Boot bei einigen Gesprächen war die Bundespolizei als derzeitige Nutzerin der Catterick-Kaserne. Sie nutzt aktuell schon Flächen dort für eine Bundespolizeiausbildungsstätte. Tina Reinwald, Leiterin der Ausbildungsstätte, erklärt: „Die zwischen der Stadt Bielefeld und der BImA gefundene einvernehmliche Lösung zur Zukunft der Catterick-Kaserne ermöglicht es der Bundespolizei, die Bundespolizeiausbildungsstätte bis zum Jahr 2032 uneingeschränkt weiter zu betreiben. Zudem konnten Perspektiven aufgezeigt werden, durch die der Bundespolizei etwaige Handlungsoptionen und Entwicklungspotentiale auch für die Zeit nach dem Jahr 2032 erhalten bleiben. Die positiven Aussagen der Stadt zum weiteren Verbleib der Bundespolizei und die Verhandlungsergebnisse werden von der Bundespolizei ausdrücklich begrüßt“.

Die Einigung im Detail

Rochdale-Kaserne
Die Kaserne wurde am 13. Januar 2020 aufgegeben. Die rund neun Hektar zwischen Oldentruper Straße und Spindelstraße sollen nun zum 1. Juli 2025 komplett in den Besitz der Stadt Bielefeld übergehen. Hier können dann bald die Ergebnisse des Konversionsprozesses umgesetzt werden. 

Catterick-Kaserne
Seit dem 20. Februar 2020 wurde die Kaserne an der Detmolder Straße nicht mehr militärisch genutzt. Während die Bundespolizeiausbildungsstätte weiter betrieben wird, können die Planungen der Stadt Bielefeld entwickelt werden, indem der Konversionsprozess gestartet wird.

Das geschnürte Paket enthält daneben auch noch eine 5,3 Hektar große Fläche der BImA am Jagdweg, auf der die Stadt eine neue Feuer- und Rettungswache Ost errichten möchte. Hier soll die Übernahme durch die Stadt am 1. Januar 2026 erfolgen.