Fachkräfteinitiative EBBIE für Sozial- und Erziehungsberufe wird intensiviert

| Bielefeld (bi)

Die Stadt Bielefeld verstärkt ihre Bemühungen gegen den Fachkräftemangel in sozialen und erzieherischen Berufen. Die im April 2024 gestartete Initiative EBBIE („Initiative für Sozial- und Erziehungsberufe in Bielefeld“) wird weiter ausgebaut, um junge Menschen für diese wichtigen Berufsfelder zu begeistern.

Ingo Nürnberger, Dezernent für Soziales und Integration der Stadt Bielefeld, erklärt: „Wir gehen mit der Initiative bewusst neue Wege und versuchen, junge Menschen dort zu erreichen und anzusprechen, wo sie sind – in den sozialen Medien. Wir können feststellen, dass uns das gut gelingt.“

EBBIE informiert authentisch über den Alltag in Kitas und Erziehungsberufen

Kernstück der Initiative ist eine starke digitale Präsenz. Auf Instagram (@so.ebbie) geben junge Fachkräfte (sogenannte Content-Creators) authentische Einblicke in ihren Arbeitsalltag in Kitas und Einrichtungen der Hilfe zur Erziehung. Seit Beginn der Initiative konnten durch 44 Videos und Stories auf dem Instagram-Kanal 350.000 Personen erreicht werden. Die Website www.ebbie.bielefeld.de informiert niederschwellig über Berufsfelder und Ausbildungswege als Erzieherin und Erzieher, Kinderpflegerin und -pfleger und Heilerziehungspflegerin und -pfleger. Eine gemeinsame Ausbildungsplatzdatenbank der Stadt Bielefeld und der Träger der Jugendhilfe bietet einen tagesaktuellen Überblick über freie Ausbildungsplätze in Kindertagesstätten, Wohngruppen und sonstigen Arbeitsfeldern.

Christine Schmidt-Vogt von der Wohngemeinschaften e.V. ist stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Hilfe zur Erziehung“ und betont: „Mit der Initiative wird nicht nur der Beruf der Erzieher*in aufgewertet, sondern es rücken auch die verschiedenen möglichen Arbeitsorte und Arbeitgeber in den Fokus, so etwa die Arbeit mit Jugendlichen in der Hilfe zur Erziehung.“

Ziel der Kampagne: Dem Fachkräftemangel begegnen

Aktuell wirbt die Initiative in Bielefelder Bussen und Straßenbahnen, um Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung in Sozial- und Erziehungsberufen ab Sommer 2025 zu gewinnen. Zudem wird das Team der Content-Creators vergrößert, um die Berufe und Berufsfelder umfangreicher präsentieren zu können. Gleichzeitig sollen interessante Fachthemen erarbeitet, dargestellt und zielgruppengerecht präsentiert werden.

Ulrich Gödde, Geschäftsführer des Bielefelder Kreisverbandes Die Falken und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Kindertageinrichtungen“, betont die Qualität der Ausbildung in Bielefeld und fordert: „Wir könnten viel mehr ausbilden, allein ein auskömmlich finanzierter Ausbau der Ausbildungsplätze wäre dafür vonnöten.“ Nürnberger ergänzt: „Wir investieren als Kommune sehr viel Geld gegen den Fachkräftemangel. Das Land NRW ist in der Pflicht und muss dringend handeln und Ausbildung in den Kitas endlich besser finanzieren“, und verweist auf das diesjährige Förderprogramm für die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) der Kinderpflegerinnen und -pfleger mit einem Gesamtvolumen von einer Million Euro, bei dem die Stadt aktuell 36 Ausbildungsplätze subventioniert.
 

Bauen die Fachkräfteinitiative EBBIE weiter aus: Christine Schmidt-Vogt, Christopher Witt, Dezernent Ingo Nürnberger und Ulrich Gödde. Foto: Stadt Bielefeld.