1,5 ist die magische Zahl
Mit Plakaten wird in Bielefeld auf den Überholabstand von 1,5 m innerorts aufmerksam gemacht. Radfahren ist außerdem auf der Straße erlaubt, wenn es keine anders lautende Beschilderung gibt.
Konflikte und Sicherheitsrisiken ergeben sich häufig, wenn der Rad- und Kfz-Verkehr gemeinsam auf der Straße geführt wird. Radfahrende fühlen sich dann von nahenden Autos bedrängt und unsicher auf der gemeinsamen Fahrbahn. Autofahrende ärgern sich über den langsameren Radverkehr und riskieren enge und schnelle Überholvorgänge. Es gilt: beim Überholen von Radfahrenden den erforderlich Sicherheitsabstand von 1,5 m einhalten.
Barbara Choryan (Teamleiterin der Strategischen Mobilitätsplanung im Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld) erläutert: „Gerade bei Schutzstreifen gibt es bei einigen Verkehrsteilnehmenden das Missverständnis, die gestrichelte weiße Begrenzungslinie des Schutzstreifens sei als Fahrbahnbegrenzung ein ausreichender Abstand zu Radfahrenden. Bei einer Breite des gesamten Schutzstreifens von meist 1,50 m reicht dies aber bei Weitem nicht aus. Wir empfehlen Radfahrenden zusätzlich, nicht zu nah am rechten Fahrbahnrad zu fahren, um nicht abgedrängt zu werden oder in der sogenannten Dooring-Zone zu landen“. Im innenstadtnahen Abschnitt der Schloßhofstraße zwischen Turmstraße und Melanchthonstraße ist zudem ein nicht benutzungspflichtiger Radweg auf Hochbord angelegt. Hier dürfen Radfahrende auch auf der Fahrbahn fahren. „Auch diese Regelung ist Vielen nicht bekannt, so dass Radfahrende auf diesen Strecken oft von Autofahrenden gemaßregelt oder noch schlimmer geschnitten werden“, ergänzt Barbara Choryan. Der Überholabstand wird aber auch auf vielen Straßen missachtet, in denen Mischverkehr herrscht und keine Schutz- oder Radfahrstreifen markiert sind. Besonders auf schmaleren Straßen wie beispielsweise im Kantensiek kann es durch enge Überholvorgänge schnell zu Gefahrensituationen kommen.
Die Plakate hängen aktuell entlang der Schloßhofstraße im Bielefelder Westen und im Kantensiek in Bethel. Mit der Plakataktion soll auf gegenseitiges Verständnis und damit mehr Sicherheit im Straßenverkehr hingewiesen werden. Die Plakate von „Bielefeld … fährt Rad!“ werden jeweils für eine Dauer von rund einem halben Jahr an verschiedenen Standorten in Bielefeld hängen. Im Fokus liegen Straßen, an denen die Benutzungspflicht der Radwege entfällt.