Beginn der Eichenprozessionsspinner-Saison erwartet
| Bielefeld (bi)
Mit der warmen Jahreszeit beginnt auch die Saison des Eichenprozessionsspinners. Für die kommenden Wochen rechnet der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld (UWB) daher mit den ersten Aufkommen der Raupe. Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der sein Nest an dem Baumstamm von Eichen hinterlässt. Der Körper dieser Raupe ist mit langen, weißen Haaren bedeckt. Diese giftigen „Brennhaare“ können bei Berührung zu teils heftigen Hautreaktionen führen.
„Bürgerinnen und Bürger, die Eichenprozessionsspinner entdecken, sollten nicht versuchen, die Nester selbst zu entfernen oder die Raupen abzusammeln“, betont Christoph Wessel, Abschnittsleiter in der Abteilung Grünflächenmanagement und verantwortlich für die Koordination der Maßnahmen zum Eichenprozessionsspinner im UWB. Stattdessen sollte der Fund eines Nestes im öffentlichen Raum, wie etwa in Parks oder Grünanlagen, der Stadt Bielefeld gemeldet werden. Das geht entweder telefonisch über das BürgerServiceCenter unter der Nummer 0521 51-0, über die Bielefeld App oder per E-Mail an posteingang@bielefeld.de. Wichtig ist, dass der genaue Standort angegeben und möglichst ein Foto beigefügt wird.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UWB sichten den Baum zeitnah und prüfen je nach Standort, ob eine Entfernung nötig ist. In der Nähe etwa von Kitas, Schulen oder Spielplätzen werden die Nester in der Regel immer entfernt. Das passiert mittels Absaugen oder Absammeln meist durch Spezialfirmen, die vom UWB beauftragt werden. 2022 lagen dem Umweltbetrieb 423 bestätigte Nester des Eichenprozessionsspinners vor, an 269 Stellen wurden die Nester entfernt.
Verwechslung mit der Gespinstmotte
Immer häufiger gehen beim Umweltbetrieb Meldungen zur Gespinstmotte ein, deren Gespinst für die Nester von Eichenprozessionsspinnern gehalten werden. Anders als der Eichenprozessionsspinner überziehen die Raupen teils ganze Büsche mit ihrem schleierartigen Gespinst. Außerdem sind die Nester des Eichenprozessionsspinners nur an Eichen zu finden. Für den Menschen und die eingesponnene Pflanze sind die Gespinste der Gespinstmotte ungefährlich, sie brauchen daher nicht gemeldet werden.
Meisenkästen und Fallen als präventive Maßnahmen
Seit dem vergangenen Jahr greift der UWB auch auf präventive Maßnahmen zurück, um die Zahl der Nester des Eichenprozessionsspinners zu reduzieren. Hierzu gehören zum einen Meisenkästen, die an einigen Bäumen auf den städtischen Friedhöfen bereits im vergangenen Jahr montiert worden sind. Von den Vögeln weiß man, dass sie die Raupen des Eichenprozessionsspinners in einem frühen Stadium fressen. „Die Meisenkästen wurden nun Anfang des Jahres gereinigt, sodass sie wieder für die Meisen als Brutkästen zur Verfügung stehen“, berichtet Christoph Wessel.
Zum anderen setzt der UWB auch in diesem Jahr wieder Fallen ein, die punktuell im Stadtgebiet an Eichen angebracht werden. „Am Stamm einer Eiche wird rundherum ein Schlauch befestigt. Bei ihrer Prozession wandern die Raupen dann an diesem Schlauch entlang und fallen in einen Trichter“, so Wessel. An dem Trichter ist ein Beutel befestigt, der je nach Bedarf ausgetauscht werden kann. „Die Fallen bringen wir insbesondere an Hotspots an, die uns von Meldungen aus den Vorjahren bekannt sind.“
Bestätigte Nester im städtischen Online-Kartendienst
Welche Bäume in Bielefeld mit dem Eichenprozessionsspinner befallen sind, kann ganz einfach über den Online-Kartendienst der Stadt Bielefeld nachgesehen werden. Dort sind nicht nur die Standorte der befallenen Eichen vermerkt, sondern auch die Bäume, an denen der UWB die Raupen bereits hat beseitigen lassen.
Wenn Eigentümerinnen oder Eigentümer auf ihrem Privatgrundstück einen Raupenbefall registrieren, sind sie selbst für eine eventuelle Entfernung verantwortlich. Wessel: „Wir empfehlen in so einem Fall, Fachfirmen zu beauftragen. Die Firmen besitzen das nötige Knowhow, um die Nester richtig zu entfernen, und vor allem auch das richtige Equipment inklusive Schutzausrüstung.“