Bielefelder Rampenfamilie - Barrierefreiheit tut uns allen gut!

| Bielefeld (bi)

Überall findet man sie: Die kleine Stufe am Eingang zum Bäcker, Frisör, ins Café oder Restaurant. Für Menschen, die auf eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl angewiesen, aber auch für Familien, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind, ist selbst die kleinste Stufe oft ein unüberwindbares Hindernis.

„Wir machen Quartiere barrierefrei!“ sagen Mitglieder*innen des Bielefelder Aktionsbündnis Inklusion. Das Aktionsbündnis wurde im Jahr 2020 von der Inklusionsplanung der Stadt Bielefeld ins Leben gerufen und vereint Organisationen, Betriebe und Persönlichkeiten aus Einzelhandel, Sport, Kultur, Bildung, Sozialem und der Finanzwelt. Das Bündnis besteht schon jetzt aus 40 Partner*innen, die ihre Ideen und Ressourcen für Aktionen zur Verfügung stellen. „Die große Anzahl an Partner*innen zeigt, dass Inklusion in Bielefeld einen hohen Stellenwert hat“, sagt Fabian Möller, Inklusionsplaner der Stadt Bielefeld.

Gabrielle Beckmann, Mitglied des Beirates für Behindertenfragen, unterstützt das Projekt. Sie weiß, wie wichtig barrierefreie Cafés, Buchhandlung oder Restaurants sind: „Wir müssen stetig daran arbeiten, auch Barrieren in den Köpfen abzubauen. Es gibt tatsächlich noch Ladenbetreiber*innen, die keine mobile Rampe haben wollten und somit bewusst Rollstuhlfahrer*innen ausschließen.“ 

Die ersten Rampen wurden Anfang des Jahres beispielsweise an das Plan B, Brause-Syndikat, Strada No.4 und das Blumengeschäft Blümchen ausgeliefert. Nun wurden weitere sieben mobile Rampen verteilt, unter anderem an die Bäckerei Backsüchtig in der Karl-Eilers-Straße. Für Roland Napierala (Mitbegründer von „craft unfolded“) ist der Einsatz der mobilen Rampe selbstverständlich: „Die Rampe hängt sichtbar an der Fassade direkt neben dem Eingang, um Menschen dafür zu sensibilisieren. Zudem ist die mobile Rampe bei Bedarf sofort einsatzbereit!“ Insgesamt wurden bisher 17 mobile Rampen in Bielefeld installiert.

„Wir wollen mit der Aktion Barrieren in den Köpfen abbauen“, sagt Fabian Möller. „Menschen mit Behinderung erfahren immer wieder wie es ist, ausgegrenzt zu sein, und stehen im Alltag vor kleinen oder größeren Barrieren. Wir wünschen uns, dass sich die Bielefelder Stadtgesellschaft stark macht für mehr Teilhabe und Inklusion. Die mobilen Rampen haben vor allem einen wichtigen Symbolwert. Wo man eine Rampe sieht, ist allen gleich klar: Hier ist jede*r willkommen!“

Die klappbare Aluminium-Rampe mit handlichem Transportgriff eignet sich hervorragend sowohl für den mobilen Einsatz als auch die feste Verlegung. Je nach Modell lassen sich Hindernishöhen von bis zu 30 cm überwinden. Jede*r kann mitmachen: Welcher Laden, welches Café oder welches Restaurant kann eine solche Rampe gut gebrauchen? Schreiben Sie einfach ein E-Mail an fabian.moeller [ät] bielefeld.de (fabian[dot]moeller[at]bielefeld[dot]de)
 

Eine Rampe vor dem Eingang