Runder Tisch - Gewalt gegen Frauen
Was ist der Runde Tisch?
Der Runde Tisch wurde im April 2021 gegründet. Oberstes Ziel ist die erfolgreiche Bekämpfung von häuslicher Gewalt gegen Frauen sowie die Verbesserung des Opferschutzes und Präventionsarbeit durch Unterstützung und Stärkung der Opfer. Es soll ein gemeinsames, abgestimmtes Handeln von Akteur*innen verschiedener Bereiche (sozial, polizeilich, etc.) entstehen, sodass die Maßnahmen langfristig erfolgreich sind. Hierzu bietet der Runde Tisch eine Austausch- und Vernetzungsmöglichkeit.
Wer beteiligt sich?
Frauennotruf Bielefeld e. V., Psychologische Frauenberatung e. V. - Frauenberatungsstelle Bielefeld, Frauen helfen Frauen - Frauenhaus e. V., AWO Frauenhaus, Amt für soziale Leistungen - Sozialamt -, Sozial- und Kriminalpräventiver Rat der Stadt Bielefeld (SKPR), Amt für Jugend und Familie - Jugendamt -, Polizei Bielefeld, Staatsanwaltschaft Bielefeld, Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld
Arbeitsgruppen
Die Mitglieder des Runden Tisches arbeiten in themenorientierten Arbeitsgruppen:
Die AG „Polizeilicher Erstkontakt“ beschäftigt sich mit dem polizeilichen Erstkontakt bei Einsätzen aus Anlass Häuslicher Gewalt.
Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe werden Schulungen für Polizist*innen durchgeführt. Ziel dieser Fortbildung ist es, Polizist*innen im Umgang mit dem Thema „Gewalt an Frauen“ zu sensibilisieren.
Die AG „polizeilicher Erstkontakt“ beschäftigt sich außerdem auch mit der Überarbeitung und Erstellung von Broschüren und Infomaterialien für betroffene Frauen, um ihnen Informationen zu Unterstützungsangeboten und zu ihren Rechten noch besser zugänglich zu machen. Diese Informationen werden in verschiedenen Sprachen wie z.B. Englisch, Französisch, Türkisch, Kurdisch, Polnisch, Bulgarisch und leichter Sprache zur Verfügung gestellt.
Das eigene Zuhause ist ein Ort von persönlicher Nähe und Vertrautheit. Dort erwarten wir Schutz, Sicherheit und Geborgenheit. Doch ausgerechnet dort werden insbesondere Frauen und Kinder am häufigsten Opfer von Gewalt. Etwa jede vierte Frau wird laut Information des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner. Nach der jährlichen Kriminalstatistischen Auswertung zur Partnerschaftsgewalt wurden 2021 über 220 000 Menschen Opfer häuslicher Gewalt. Beim Großteil der Opfer handelt es sich um Frauen (71%).
Wer ist beteiligt?
Die Arbeitsgruppe „Nachbarschaft gegen Gewalt“ des Runden Tisches „Gegen Gewalt an Frauen“, setzt sich aus der Gleichstellungsstelle Bielefeld, der Polizei, dem Sozial- und Kriminalpräventiven Rat Bielefeld und zahlreichen Wohnungsgesellschaften (Bauverein zum Schildhof, BGW, Bielefelder Wohnungsverein eG, Freie Scholle, GBB, Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Senne eG, Grand City Property, Haus & Grund, Immobilienmanagement Bethel, immoTEC CASA Hausverwaltung GmbH, Polizei NRW, Kirchenkreis Bielefeld, LEG, Mieterbund OWL, Oberwittler Wohnungen, Studierendenwerk Bielefeld, Vonovia) zusammen.
Was sind die Ziele der Arbeitsgruppe?
Die Arbeitsgruppe hat sich das Ziel gesetzt, die polizeilichen und städtischen Angebote zum Thema „Häuslicher Gewalt“ mit den spezifischen Belangen der Wohnungsgesellschaften abzustimmen und zu verknüpfen. Mitarbeitende von Wohnungsgesellschaften sollen auf Situationen, in denen sie unmittelbar oder mittelbar von Gewalt erfahren, vorbereitet werden und ihnen sollen Handlungsanweisungen mitgegeben werden. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Mitarbeitenden durch Schulungen zu kompetenten Ansprechpartner*innen in Fällen von Häuslicher Gewalt zu qualifizieren.
Auch die Bereitstellung von Informationsmaterialien gehört zu den Zielen der Arbeitsgruppe. So wurden in der Arbeitsgruppe z. B. Informationsmaterialien für das Servicepersonal und die Hausmeister*innen sowie Plakate mit Hilfsangeboten für Mieter*innen entwickelt.
Ein weiteres Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, die Nachbarschaft für das Thema „Häusliche Gewalt“ zu sensibilisieren. Häufig bekommen Nachbar*innen als Erstes mit, wenn nebenan jemand Opfer von Gewalt wird. Daher ist es besonders wichtig, dass die Nachbarschaft aufmerksam ist und adäquat zu reagieren weiß.
Was können Nachbar*innen tun?
Hinhören
Hören Sie genau hin. Seien Sie aufmerksam, wenn das kein „normaler Streit“ ist.
Hinsehen
Schauen Sie genau hin. Achten Sie auf Anzeichen sichtbarer Verletzungen.
Handeln
Sprechen Sie die betroffene Person an und bieten Ihre Hilfe an.
Hilfe holen
Zögern Sie nicht, die Polizei zu rufen und bringen Sie sich nicht in Gefahr.