Kusenweg: Umfassender Ausbau für alle Verkehrsarten

Der Kusenweg (Kreisstraße K23) soll umfassend ausgebaut werden und künftig für alle Verkehrsteilnehmenden mehr Sicherheit bieten. Die Straße ist in weiten Teilen marode, eine grundhafte Erneuerung ist notwendig.

Um mehr Platz für einen neuen Rad- und Fußweg auf der gesamten Strecke zu schaffen, will das Amt für Verkehr die Entwässerung von den Gräben in moderne Leitungen unterhalb der Straße verlegen. Da der Kusenweg durch ein Landschaftsgebiet verläuft, wird der Rad- und Fußweg mit einer energieeffizienten, adaptiven Beleuchtung ausgestattet, die erst bei Bewegung die Strecke ausleuchtet und sonst auf rund 15 Prozent der Leistung runtergedimmt wird. Neben der Sanierung der Fahrbahn soll auf gesamter Länge die Barrierefreiheit für vorhandene und neue Bushaltestellen geschaffen werden.

Die Vorplanung der Stadt Bielefeld  wurde mit dem Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Industrie-und Handelskammer (IHK), moBiel und der Polizei im Rahmen der Arbeitsgruppe SpuReN abgestimmt.  Die Planung wird im Beirat für Behindertenfragen und in der Bezirksvertretung Heepen am Mittwoch, 9. Oktober sowie im Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag, 5. November beraten. Die Vorplanung berücksichtigt die Ansprüche aller Verkehrsteilnehmenden. 

Die Baukosten für das gesamte Kusenweg-Projekt liegen bei 9,5 Millionen Euro. Das Amt für Verkehr geht davon aus, für das gesamte Projekt rund sechs Millionen Euro als Fördergeld zu erhalten. Die
Beantragung der Fördergelder soll im kommenden Jahr erfolgen.

Projektinformationen

Sanierung und Verbreiterung der Fahrbahn
Der Kusenweg verläuft größtenteils außerorts, er verbindet sowohl Wohn- als auch Gewerbegebiete und hat damit eine überörtliche Transport- und Verbindungsfunktion. Auf der gesamten Strecke liegt die Verkehrsbelastung bei rund 5.500 Fahrzeugen pro Tag. Busse halten heute an acht Haltestellen, zukünftig gibt es zwei weitere Haltepunkte. Die abschnittsweise kaputte Fahrbahndecke (Breite: 5,50 Meter) wird saniert, der Hauptteil der Strecke wird wie bisher geführt. Vom Ostring bis zur Brönninghauser Straße wird die Straßenführung auf 6,50 Meter verbreitert — hier verkehrt aktuell der größte Teil des Schwerlastverkehrs. 

Der Umbau geschieht auch aufgrund der Mobilitätsstrategie 2030 und des Radverkehrskonzeptes — die Strecke ist eine Hauptroute Kategorie I. Der Kusenweg ist zudem für den Radverkehr über die Stadtgrenze hinaus wichtig, im regiopolen Radverkehrskonzept ist hier ebenfalls eine Hauptroute Kategorie I für den Radverkehr vorgesehen.

 

Die Ziele

Der Kusenweg wird umfassend saniert und für alle Verkehrsformen neu gestaltet. Das übergreifende Ziel ist mehr Sicherheit für Auto- und Kraftfahrende (Begegnungsverkehr), Radfahrende und die Fußgängerinnen und Fußgänger (getrennte Streckenführung neben der Straße). Gleichzeitig werden die Belange der Anwohnen und des Landschaftsschutzes berücksichtigt.

Der neue gemeinsame Fuß- und Gehweg (Breite: 3,50 Meter) wird zwischen der Salzufler Straße bis zur Stadtgrenze entstehen. Grundsätzlich wird er von der Fahrbahn abgesetzt hinter einer Grünfläche/dem Graben geführt.

  • Dort, wo wenig Platz ist oder geringere Eingriffe in Natur und Landschaft notwendig sind, wird der Geh- und Radweg als Hochbord nah der Fahrbahn geführt, geschützt durch einen Sicherheitstrennstreifen von 75 Zentimetern. Der Radverkehr wird einseitig, aber in beide Fahrtrichtungen geführt.
  • Die neue Radstrecke wird den Stadtbezirk Heepen mit dem Kreis Lippe und der Stadt Bad Salzuflen verbinden. 
  • Die Planung greift, anders als vorherige Entwürfe, deutlich geringer in private Grundstücke ein. Im Vorfeld konnten erfolgreich erste Gespräche mit den Eigentümern geführt werden.
  • Innerorts wird der Geh- und Radweg in Pflaster und außerorts in Asphalt angelegt. Diese gesamte Strecke wird mit einer modernen, adaptiven Straßenbeleuchtung ausgestattet. Diese wird hell, wenn Menschen unterwegs sind, ansonsten wird sie stark gedimmt.
  • Die elf anliegenden, untergeordneten Straßeneinmündungen werden als Gehwegüberfahrten ausgebaut. Die bauliche Überhöhung veranlasst den Kfz-Verkehr zum Abbremsen und langsamen Einbiegen in die Straße.
  • Der Rad- und Fußverkehr profitiert von der Streckenführung im Hochbord, Absenkungen auf Fahrbahnniveau entfallen.
  • Vorhandene und neue Mittelinseln für die Straßenquerung sowie zwei neue Bushaltestellen werden  barrierefrei.
  • Der Kusenweg verläuft größtenteils durch sensible Bereiche, mit zusätzlichen Versiegelungen ist daher sehr behutsam umzugehen. Diese Planung stellt einen Kompromiss zwischen verkehrlichen und Naturschutzbelangen dar. Im Zuge des Umbauprojektes wird die Brücke über den Fluss Windwehe erneuert. Im Bereich des Zulaufs vom Hungerbach wird ein Entwässerungsbauwerk um rund vier Meter versetzt, dort wird die Fahrbahn verschoben. So ist eine Verbreitung auf 6,50 Meter möglich.
  • Im Zusammenhang mit dem Baugebiet am Kusenweg entstehen zwei neue Bushaltestellen, aber auch die vorhandenen acht Haltestellen sollen barrierefrei gestalten und für die Busse wird weiterhin eine Pulk-Führerschaft gewährleistet. Damit werden die Haltestellen optimal aufeinander abgestimmt, der Fahrplan kann effizienter gestaltet werden.
  • Um auch die Fahrradnutzung im Kusenweg stärker zu fördern, entstehen an den Bushaltestellen neue Abstellmöglichkeiten für Räder.
Kreis Lippe baut den Geh- und Radweg im Anschluss ebenfalls um
Der Kreis Lippe baut im Stadtgebiet Kusenbaum (direkt im Anschluss an die Stadtgrenze) ebenfalls den Geh- und Radweg um. Baustart der Maßnahme soll 2025 sein, hierzu laufen intensive Abstimmungen hinsichtlich der Lage der neuen Strecke und des Umbaus.