Fernbus-Bahnhof Bielefeld
Zentraler Standort zum Umstieg auf alle Verkehrsmittel
Bequem und günstig ist Bielefeld mit dem Fernbus erreichbar. Es gibt rund 16 Fernbus-Anbieter mit etwa 35 Busfahrten pro Tag und wöchentlich rund 250 Abfahrten (Stand Juni 2024), die ihren Service in Bielefeld anbieten.
Derzeit ist der Bahnhof Brackwede der Ein- bzw. Um- und Aussteigepunkt der Fernbus-Reisenden in Bielefeld. Im Zuge aktueller Planungen zur Neugestaltung der Mobilitätsangebote im Bahnhofsumfeld in Brackwede wurde die Prüfung alternativer Standorte für die Fernbusse im Umfeld des Bielefelder Hauptbahnhofes wieder aufgenommen.
Die direkte Nähe zum Bielefelder Hauptbahnhof bietet viele Vorteile für den Fernbus-Verkehr: Der Hauptbahnhof ist zentraler Mobilitätsknotenpunkt – mit direktem Anschluss an Stadtbahn, Bus und (regionalen) Schienenverkehr. An- und Abreise zum und vom Fernbus-Bahnhof sind komfortabel mit allen Verkehrsmitteln möglich. Die Citynähe stellt darüber hinaus eine gute Erreichbarkeit der Shopping- und touristischen Ziele sicher.
Einzige Unwägbarkeit zum jetzigen Zeitpunkt sind die Planungen der Deuschen Bahn zum Umbau des Bielefelder Hauptbahnhofes bzw. zum Streckenausbau Hannover-Bielefeld. Hier geht die Stadtverwaltung jedoch davon aus, dass damit erst in einem Zeitraum von zehn Jahren (ggf. noch später) zu rechnen sein wird.
Bevorzugte Standorte
Vier Standorte in Bahnhofsnähe wurden von der Verwaltung untersucht: aus Sicht der strategischen Verkehrsplanung sind die Nahariyastraße und die Joseph-Massolle-Straße die Vorzugsstandorte.
Vorteile:
- Der Standort befindet sich direkt auf der Rückseite des Bielefelder Hauptbahnhofs und in nächster Nähe zum Stadtzentrum.
- Die geringe Verkehrsbelastung liegt im Durchschnitt bei 4.500 Fahrzeugen in 24 Stunden.
- Der Standort ist für Fernbusse über den Ostwestfalendamm sehr gut erreichbar (einfache An- und Abfahrt der Busse).
- Die Innenstadt wird mit einem Fernbus-Bahnhof an diesem Standort verkehrlich nicht zusätzlich belastet.
- Bei Bedarf besteht hier die Möglichkeit, mehr als zwei Stellplätze als Haltepositionen für Fernbusse einzurichten.
- Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur wird von einem überschaubaren Kostenaufwand ausgegangen.
- Die Infrastrukturen für den Rad- und Fußverkehr bleiben erhalten, auch der Schienenersatzverkehr ist weiterhin leistungsfähig.
Nachteile:
- Die Joseph-Massolle-Straße könnte wegen der Erweiterung der Gleise (DB) zurückgebaut/angepasst werden. Allerdings steht der Zeitplan des Ausbaus der Gleise noch nicht fest und eine Umsetzung ist in den nächsten fünf bis zehn (ggf. noch länger) eher unrealistisch.
- Auswirkungen auf Flächen des Rad- und Fußverkehrs, die im Rahmen der weiteren Planungen verkehrsplanerisch näher.
Vorteile:
- Der Standort ist in direkter Nähe des Hauptbahnhofs und des Stadtzentrums.
- Die tägliche Verkehrsbelastung ist mit weniger als 2.000 Fahrzeugen in 24 Stunden, gleichmäßig verteilt auf beide Richtungen, relativ gering.
- Die Anbindung der Nahariyastraße an das überregionale Straßennetz ist über die Herforder Straße sowohl in/aus südlicher, als auch in/aus nördlicher Richtung problemlos gewährleistet.
- Im Vergleich zu anderen Standorten bietet dieser Standort die beste Erreichbarkeit zu den Stadtbahnlinien.
Nachteile:
- Der Fußweg zum Hauptbahnhof ist mit ca. 150 Metern relativ weit.
- Aus Platzgründen können an diesem Standort maximal zwei Stellplätze für Fernbusse eingerichtet werden.
Vorteile:
- Der Standort befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Stadtzentrum.
- Es besteht die Möglichkeit, zwei Fernbus-Stellplätze einzurichten.
Nachteile:
- Die Mindener Straße hat eine Verkehrsbelastung von 8.100 Fahrzeugen pro 24 Stunden von und zur Jöllenbecker Straße.
- Da die Stellplätze für Fernbusse direkt an der Kreuzung lägen, würde dies den Verkehrsfluss dort einschränken.
- Da der Knotenpunkt Mindener Straße/Jöllenbecker Straße nur 100 Meter vom nächsten Knotenpunkt Mindener Straße/Große-Kurfürsten-Straße entfernt ist, ist der Platz für Bushaltestellen, Fahrgast-Parkplätze und Abbiegespuren für Busse begrenzt. Dadurch würde der Verkehrsfluss auf der Mindener Straße behindert.
- Sollte der Fernbus-Bahnhof an dieser Stelle geplant werden, würde die Fahrbeziehung für die Stadtbuslinien von der Jöllenbecker Straße zur Mindener Straße sehr eng. Zudem erhöht sich erfahrungsgemäß die Gefahr von Verkehrsunfällen.
- Der Fußweg zum Hauptbahnhof ist mit ca. 300 Metern relativ weit.
- Aus Platzgründen können hier maximal zwei Fernbus-Stellplätze eiingerichtet werden.
- Die Prüfung der Befahrbarkeit für Reisebusse (Abbildung 2) auf der Jöllenbecker Straße zeigt die Notwendigkeit für bauliche Maßnahmen auf.
Vorteile:
- Der Standort befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Stadtzentrums.
Nachteile:
- Das Gelände befindet sich an der Straße „Am Güterbahnhof“. Da die Verkehrsbelastung auf dieser Straße mit insgesamt ca. 15.700 Fahrzeugen in 24 Stunden (stadteinwärts: 10.300 Fz./24 Std. + stadtauswärts: 5.400 Fz./24 Std.) sehr hoch ist und das Gelände direkt hinter der Ausfahrt der B 61 (Ostwestfalendamm) liegt, würde eine Fernbus-Haltestelle den Verkehrsfluss des Ostwestfalendamms massiv stören.
- Das Gelände ist in Privateigentum und zeichnet sich durch große Höhenunterschiede aus.
- Sollte der Fernbus-Bahnhof an dieser Stelle geplant werden, würden durch die Bus-Schleppkurve einige Parkplätze entfallen.
- Ein direkter Fußweg zum Hauptbahnhof müsste erst noch gebaut werden. Die Entfernung betrüge dann mindestens 200 Meter.
- Aus Platzgründen könnte hier maximal ein Fernbus-Stellplatz eingerichtet werden.