Fernbus-Bahnhof Bielefeld

Zentraler Standort zum Umstieg auf alle Verkehrsmittel

Bielefeld ist mit Fernbussen bequem und günstig zu erreichen. Am bisherigen Standort am Bahnhof Brackwede gibt es täglich rund 35 Busfahrten und wöchentlich etwa 250 Abfahrten (Stand: Juni 2024). 

Eine direkte Nähe zum Bielefelder Hauptbahnhof bietet jedoch viele Vorteile für den Fernbus-Verkehr: Der Hauptbahnhof ist zentraler Mobilitätsknotenpunkt mit direktem Anschluss an Stadtbahn, Bus und (regionalen) Schienenverkehr. An- und Abreise zum und vom Fernbus-Bahnhof sind komfortabel mit allen Verkehrsmitteln möglich. Die Nähe zur City stellt darüber hinaus eine gute Erreichbarkeit der Shopping- und touristischen Ziele sicher. 

Ferner bietet der Umzug der Fernbus-Haltestelle an den Hauptbahnhof auch für die Entwicklung des Bahnhofs Brackwede als Nahverkehrsknoten Vorteile. So können durch die am bisherigen Fernbushalt freigewordenen Flächen neue Mobilitätsangebote geschaffen und ein Anschluss des Bahnhofs Brackwede an das ÖPNV-Liniennetz realisiert werden.

Mit politischem Beschluss vom 25. März 2025 folgte der Stadtentwicklungsausschuss (StEA) nun dem Vorschlag aus dem Amt für Verkehr, das daher nun den bevorzugten Fernbus-Bahnhof in der Joseph-Massolle-Straße (gegenüber dem Ishara) realisieren soll. 
Einzige Unwägbarkeit zum jetzigen Zeitpunkt sind die Planungen der Deutschen Bahn zum Umbau des Bielefelder Hauptbahnhofes bzw. zum Streckenausbau Hannover-Bielefeld. Hier geht die Stadtverwaltung jedoch davon aus, dass damit erst in einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren zu rechnen seien wird.

 

Die Bezirksvertretungen (BV) Brackwede und Mitte sowie der Stadtentwicklungsausschusses (StEA) haben im Mai/Juni 2024 beschlossen, dass die Stadtverwaltung die Verlegung der Fernbus-Haltestelle vom Bahnhof Brackwede (Eisenbahnstraße) an den Hauptbahnhof (Joseph-Massolle-Straße) als Planung ausarbeiten soll.

Außerdem sollen Konzepte für den Hol- und Bringverkehr, den Bus-Notverkehr (BNV) und Schienenersatzverkehr (SEV) sowie für die Haltestellen-Infrastruktur erarbeitet werden.

Mit der Verlegung der Fernbus-Haltestelle an den Hauptbahnhof soll das Verkehrsmittel Fernbus noch besser in das städtische Verkehrssystem integriert werden. Die Fahrgäste sollen so Fernbusse aus der Innenstadt heraus besser erreichen können. Dies gilt insbesondere für Anreisende, die Angebote aus dem Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, zu Fuß) nutzen. 

Am bisherigen Standort Bahnhof Brackwede werden die Fahrgäste per Pkw abgeholt oder gebracht. Mit dem neuen zentralen Standort am Hauptbahnhof können diese Verkehre voraussichtlich deutlich reduziert werden.

Die Stadt will das Angebot mit dem zentralen Fernbus-Bahnhof deutlich attraktiver machen und so eine Förderung der Nutzung des Fernbusses als Teil des Umweltverbundes erreichen. Der Hauptbahnhof soll mit dieser Maßnahme als zentraler Mobilitätsknoten in der Stadt gestärkt werden.
 

Der Überblick:

  • Standort auf der Rückseite des Bielefelder Hauptbahnhofs, in nächster Nähe zum Stadtzentrum.
  • Sehr gute Erreichbarkeit für Fernbusse über den Ostwestfalendamm (OWD) – einfache An- und Abfahrt der Busse. Geringe Verkehrsbelastung -  im Durchschnitt 4.500 Fahrzeugen in 24 Stunden.
  • Keine verkehrliche Zusatzbelastung für die Innenstadt.
  • Bei Bedarf mehr als zwei Stellplätze als Haltepositionen für Fernbusse möglich.
  • Aktuell überschaubarer Kostenrahmen aufgrund vorhandener Infrastruktur und der Kostenbeteiligung durch den Anbieter Flixbus.
  • Erhalt der Infrastruktur für Rad- und Fußverkehr. Der Schienenersatzverkehr bleibt leistungsfähig. 

Die Planungen:

  • Fernbus-Verkehr:
    Die drei Haltepositionen für Fernbusse werden in den bereits vorhandenen Bus-Buchten an der östlichen Fahrbahnseite (gegenüber „Ishara“) zu finden sein. Außerdem wird es für alle neu auszustellenden Buslinien-Konzessionen ein Links-Ladeverbot geben. Dies ist von den Fernbus-Anbietern verpflichtend umzusetzen. Damit soll es auf der unmittelbar angrenzenden Fahrbahn weniger Konflikte beim Be- und Entladen der Fernbusse geben.

  • Mehr Verkehrssicherheit: 
    In der Joseph-Massolle-Straße soll zwischen den beiden Kreisverkehren Tempo 30 gelten. Das Ziel: Mehr Verkehrssicherheit, insbesondere wegen der zusätzlichen Fußgänger*innen im Bereich der Fernbus-Haltestelle.

  • Verlässlicher Ersatzbusverkehr:
    Der Ersatzverkehr gilt kurzfristig aufgrund ungeplanter, nicht vorhersehbarer Betriebsunterbrechungen einer Bahnstrecke (z. B. Unfällen, Fahrzeugausfällen, Oberleitungsschäden, Personalmangel). Auch für geplante, vorher absehbare Betriebsunterbrechungen (z. B. Baumaßnahmen auf einer Bahnstrecke) werden die Haltepositionen für den Ersatzbusverkehr ausgewiesen. 

  • Taxi-Stellplätze + Hol- und Bringverkehr:
    Die heutigen sechs Taxi-Stellplätze am Bahnhofsausgang bleiben erhalten, gelten aber zukünftig nur temporär (täglich von 20-6 Uhr). Als Ersatz sind gegenüber (Bereich Parkhaus-Einfahrt) drei neue Wartepositionen geplant. Für die Neuorganisation der Taxi-Stellplätze gab es Verkehrserhebungen. Ein Bedarf wurde vor allem für die späten Abend- und Nachtstunden nachgewiesen.

    Zukünftig werden die aktuellen Taxen-Stellplätze tagsüber (6-20 Uhr) als zusätzliche Kiss+Ride-Stellplätze (Hol- u. Bringverkehr) ausgewiesen. Die heutigen sechs Kurzzeit-Parkplätze bleiben bestehen. Damit gibt es tagsüber zukünftig zwölf Stellplätze für den durch den Fernbus-Halt erhöhten Bedarf an Hol- und Bringverkehr.

  • Fahrrad-Parken: 
    Schon heute gibt es auf der westlichen Hauptbahnhof-Seite hohen Bedarf für Fahrrad-Abstellanlagen. Mit dem Fernbus-Bahnhof wird eine steigende Nachfrage erwartet. Um das „Wildparken“ zu verhindern, sollen die bereits vorhandenen, überdachten Rad-Abstellanlagen zwischen den Taxi-Stellplätzen und der Gleisanlage erweitert werden. Die bisher 36 Anlehnbügel (= 72 Rad-Stellplätze) werden durch „Doppelstockparker“ (= 120 Rad-Stellplätze) ersetzt. Das Angebot steigt also um circa 50 Fahrrad-Stellplätze.

  • Bus-Haltestelle:
    Die Bus-Haltestelle (Buskap) unmittelbar nördlich der „Kiss+Ride-Stellplätze“ bleibt auf beiden Fahrbahnseiten erhalten. Laut Fahrplan halten dort aktuell die Linien N3 und S15. 

  • Schulbus-Haltestelle:
    Die Haltestelle für Schulbusse auf Höhe des lshara (westl. Fahrbahnseite) steht auch zukünftig zur Verfügung (z. B. für Hol- und Bringfahrten zum Schwimmunterricht).

    Die unmittelbar nördlich anschließende Bus-Position wird als Wartestelle für Busse ausgewiesen (z. B. Schulbusse, Bus-Notverkehr, Sonderbusse, Busse von moBiel). Im Sinne der Barrierefreiheit können künftig auch Gelenk-Busse dort halten; dafür wird die Bordsteinführung in geringem Umfang angepasst. 

  • Öffentliche Toiletten:
    Für Fahrgäste sollen im Bereich der Fernbus-Haltstelle die Dienstleistungen im Hauptbahnhof (z. B. Sanitäranlagen) viel besser ausgeschildert werden. Im zweiten Schritt prüft das Bauamt die Errichtung neuer öffentlicher Toiletten am Fernbus-Bahnhof im Rahmen des derzeit entwickelten städtischen Gesamtkonzeptes für öffentliche Toiletten.

Die Kosten für einen neuen Fernbus-Bahnhof liegen bei 65.000 Euro, Fördermöglichkeiten bestehen für die Stadt nicht. Der Fernbus-Anbieter Flixbus DACH GmbH sagte dem Amt für Verkehr jedoch bereits eine Kostenbeteiligung am Umbau in Höhe von 30.000 Euro zu. Um die Attraktivität des Bielefelder Fernbus-Angebotes zu steigern, will der Anbieter an der Haltestelle außerdem eine dynamische Fahrgast-Informationsanzeige (DFI) auf eigene Kosten installieren. Der Eigenanteil der Stadt für den Umbau liegt bei etwa 35.000 Euro.

Die Kosten zur Erweiterung der überdachten Fahrrad-Abstellanlagen (Einbau „Doppelstockparker“) belaufen sich voraussichtlich auf etwa 110.000 Euro. Die Förderquote liegt (abhängig vom Förderprogramm) bei circa 70 Prozent. Für die Stadt verbleibt so voraussichtlich ein Eigenanteil von rund 35.000 Euro. Für die Gesamtmaßnahme liegt der Eigenanteil der Stadt damit bei rund 70.000 Euro.

Ausschreibung und Vergabe der baulichen Leistungen erfolgen im Laufe des Jahres. Aufgrund diverser baulicher Maßnahmen im Umfeld der Joseph-Massolle-Straße in 2025 ist die bauliche Umsetzung der Fernbus-Haltestelle gemäß der politisch beschlossenen Planungsvariante in der ersten Jahreshälfte 2026 geplant, inklusive der Realisierung des Umzugs des Fernbus-Bahnhofs.