Mobilitätskonzept für den Bahnhof Brackwede

Der Brackweder Bahnhof ist im Bielefelder Stadtgebiet einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte. Es halten verschiedene Regionalzug-Linien, u. a. nach Paderborn, Münster und Osnabrück sowie nach Halle und Steinhagen. Außerdem ist am Bahnhof Brackwede derzeit noch die zentrale Fernbus-Haltestelle Bielefelds angesiedelt. In nur und 300 Metern Entfernung befindet sich die Stadtbahnhaltestelle „Brackwede Bahnhof“ mit Zugang zur Stadtbahnlinie 1

Und auch für den Radverkehr sind der Bahnhof Brackwede und dessen Umgebung von zentraler Bedeutung innerhalb des städtischen Radverkehrsnetzes. So verläuft über die unmittelbar angrenzende Eisenbahnstraße eine so genannte Radverkehrs-Hauptroute der Kategorie 1. Diese ist eine zentrale Verbindung zwischen den Stadtteilzentren Brackwede und Quelle. 

Dieser verkehrlichen Bedeutung, insbesondere für die Stadtteile Brackwede, Quelle und Gadderbaum (Bethel), wird der Bahnhof Brackwede und dessen Umfeld aktuell jedoch nicht gerecht: 

Aktuell erfüllt die Eisenbahnstraße nicht die Standards des Bielefelder Radverkehrskonzeptes. Die Mobilitätsangebote und die Aufenthaltsqualität vor Ort laden nicht dazu ein, auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes (z. B. ÖPNV, Leih-Angebote) umzusteigen. Am Bahnhof Brackwede halten derzeit keine reguläre Linienbusse. Der Umstieg zwischen Bus und Bahn entfällt. Außerdem fehlen Stellflächen für Leih-Angebote (Räder, Roller, Pkw).

Projektinformationen

Folgende Ziele werden übergeordnet verfolgt:

  • Ausbau des Bahnhofs Brackwede zum modernen, attraktiven Mobilitätsknoten.
    • Dazu gehören neue Angebote wie eine Mobilstation (z. B. Leih-Angebote) und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität.
  • Herstellung einer attraktiven Radverkehrsverbindung zwischen dem Bahnhof Brackwede und dem Stadtteilzentrum Brackwede.
    • Anbindung der Bikelane Artur-Ladebeck-Straße u. a. durch eine Umgestaltung von Eisenbahnstraße und Lönkert. Für die Rad- und Fußverkehr im Bereich Artur-Ladebeck-Straße wird eine Möglichkeit zur Straßenquerung geschaffen. 
  • Für eine Anbindung des Bahnhofes an das städtische Linienbus-Angebot wird ein ÖPNV-Konzept erstellt.
  • Der Fernbus-Bahnhof wird vom Bahnhof Brackwede an den Bielefelder Hauptbahnhof verlegt. 

In einem gesonderten Projekt wird die Osnabrücker Straße (Projekt Veloroute B68) geplant. In Kombination mit den geplanten Maßnahmen ist ein Lückenschluss im Radverkehrsnetz zwischen Quelle – Artur-Ladebeck-Straße – und Brackwede vorgesehen.

Die Ziele:

Gemäß des städtischen Konzeptes für Mobilstationen wird im Umfeld des Gebäudes am Bahnhof Brackwede (Ostseite, Eisenbahnstraße) eine Mobilstation der Größe L errichtet.

Dort sollen verschiedene Angebote gebündelt und neu geschaffen werden, beispielsweise:

  • Zugangsgesicherte, wettergeschützte Abstellanlage für Fahrräder (z. B. E-Bikes, Lastenrad),
  • Stellflächen für Leih-Angebote (Rad, E-Scooter, Auto),
  • Informationsangebote (u. a. Infostelen mit dynamischer Fahrgastinformation für den ÖPNV),
  • Serviceangebote (u. a. Fahrrad-Reparatursäule)


 

Um am Bahnhof Brackwede auch für Nutzer*innen aus Richtung Quelle Mobilitätsangebote zu schaffen, soll auf der westlichen Bahnhof-Seite zusätzlich eine kleine Mobilstation der Größe S realisiert werden.

Der Fokus liegt hier vor allem auf: 

  • Wettergeschützte Abstellanlagen für Privaträder
  • Stellflächen für Leih-Angebote (Räder, E-Scooter)

Die Eisenbahnstraße soll in ihrem gesamten Verlauf - von der Artur-Ladebeck-Straße bis zur Gütersloher Straße - umgestaltet werden. Dies geschieht nach den Standards des Radverkehrskonzeptes, um so ein attraktives Angebot für den Radverkehr zu schaffen. Auch die Realisierung einer Fahrradstraße wird geprüft.

Gleichzeitig sollen Ladezonen/Serviceparkplätze für die (An-)Liefer-/Pflegedienste entstehen. Dies wird insbesondere aufgrund der Nutzungsanforderungen der Gewerbebetriebe im direkten Umfeld der Eisenbahnstraße geplant.

Für den Radverkehr ist die Verbindungsfunktion des Lönkert zwischen dem Brackweder Ortskern und dem Bahnhof Brackwede bedeutend. Um dem gerecht zu werden, soll im gesamten Verlauf des Lönkert ein attraktives Angebot für Radfahrer*innen gemäß des Standards vom Radverkehrskonzept geschaffen werden. Die Realisierung einer Fahrradstraße wird daher geprüft.

Mit dem Gesamtprojekt soll zwischen dem Brackweder Ortskern und dem Bahnhof Brackwede eine direkte, attraktive Verbindung für den Radverkehr entstehen.

Als Lückenschluss zwischen den Planungen für die Eisenbahnstraße und der Straße Lönkert sowie in Zusammenhang mit der Bikelane an der Artur-Ladebeck-Straße ist an der dortigen "Lönkert-Kreuzung" eine neue  Straßenquerung angedacht. Fuß- und Radverkehr sollen dort die Artur-Ladebeck-Straße sicher und barrierefrei überqueren können. Aus diesem Grund wird dort auch eine neue Ampel errichtet.

Der politische Beschluss liegt vor (vgl. Drucksachennummer: 6056/2020-2025). Die Umsetzung ist im Anschluss an die Baumaßnahme in der Hauptstraße geplant.
 

Der Bahnhof Brackwede ist bisher nicht regulär in das städtische Linienbus-Netz eingebunden. Lediglich Schienenersatzverkehre aufgrund von Baustellen fahren den Bahnhof an.

Gemäß der Ziele des 3. Nahverkehrsplans der Stadt Bielefeld (2021) wird nun geprüft, ob die in Brackwede bereits verkehrenden Buslinien optimiert und für einen Halt am Bahnhof Brackwede verlängert werden können. Dies soll den Bahnhof aufwerten und seine Bedeutung innerhalb des ÖPNV-Angebotes der Stadt Bielefeld stärken.

Für eine maximale Barrierefreiheit im ÖPNV im Bereich Hüttenstraße/Gütersloher Straße wird es einen neuen Aufzug geben. Aufgrund der Topografie (Steigung/Gefälle) kann so eine barrierearme Verbindung zwischen Bahnhof Brackwede und der benachbarten Stadtbahn-Haltestelle geschaffen werden. Derzeit ist der Baubeginn für die 2025 vorgesehen.

Die zentrale Fernbus-Haltestelle der Stadt Bielefeld für alle national und international verkehrenden Fernbusse (z. B. Flixbus) befindet sich derzeit an der Eisenbahnstraße. 

Eine Verlegung des Fernbus-Bahnhofs an den Hauptbahnhof wurde bereits politisch beschlossen (DS 7534/2020-2025). Die Umsetzung des politischen Beschlusses zur Verlegung erfolgt im Rahmen des Projektes