Quartier inklusiv
Wie bewegen sich Menschen im Quartier? Was unterstützt oder hindert Menschen daran, sich aktiv zu beteiligen oder sich mit anderen Einwohner*innen in der Nachbarschaft zu vernetzen? Diese und weitere Fragen wurden beim Fachtag mit Multiplikator*innen dialogisch und kreativ thematisiert. Dabei waren die Teilnehmenden selbst als Impulsgebende und Quartiersexpert*innen in eigener Sache gefragt. Durch die heterogene Zusammensetzung der Teilnehmenden (z.B. Kioskbesitzer*in, Bewohner*in mit und ohne Handicap, bürgerschaftlich Engagierte) trafen ganz unterschiedliche Vorstellungen aufeinander, die die Neugier auf andere Perspektiven weckten. Diese werden durch dialogische und kreative Methoden ausgetauscht und betrachtet. Durch die verschiedenen Zugänge zum Thema Quartier (z.B. sorgende Gemeinschaft, bauliche Voraussetzungen usw.) entsteht ein Diskurs, der Bereicherung und Anregung sein kann.
Am 06.11.2020 fand der Fachtag in digitaler Form statt. Zum Thema „Quartier inklusiv“ trafen sich Menschen aus den verschiedensten Bereichen (ARBEITERWOHLFAHRT Kreisverband Bielefeld e.V., Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold, Theaterwerkstatt Bethel, Stadt Bielefeld, Diakonische Stiftung Ummeln, FH Bielefeld, Architekten Wannenmacher & Möller GmbH), um über folgende Fragestellungen zu diskutieren:
- Was macht ein lebendiges Quartier aus?
- Welche Hindernisse gibt es und welcher Art sind sie?
- Welche Ideen gibt es Hindernisse zu überwinden?
Die Teilnehmenden hatten in Kleingruppen die Möglichkeit, ihre Thesen und Wünsche miteinander zu diskutieren, um konkrete Ideen für eine Aktion im Quartier zu entwickeln. Die Aktionen sollen im Moment der Durchführung Teilhabe ermöglichen, Zugänge schaffen (zu dem was sonst verwehrt ist), Kommunikation und Lebendigkeit zwischen den Bewohner*innen eines Quartiers unterstützen.
Idee 1: Markt der Möglichkeiten
Es wird ein Ort der Begegnung geschaffen, um verschiedenste Aktionen (z.B. virtuelle Umarmung) durchzuführen. Durch die Schaffung eines „virtuellen schwarzen Brettes“, können Menschen durch ein gemeinsames Hobby (z.B. einen Fahrradtreff auszumachen) zusammengebracht werden.
Idee 2: Aus der Nummer Gesichter machen
Die Häuser der Menschen im Quartier, die dazu bereit sind, zu fotografieren und im Rahmen einer Matinee zur veröffentlichen. Im Rahmen der Matinee kommen die Besucher*innen aus dem Quartier ungezwungen über die Bilder ins Gespräch und lernen sich auf eine andere Art besser kennen.
Idee 3: Tag des offenen Quartiers
Im Rahmen eines Rundgangs durch die eigene Wohnung, das eigene Haus oder den eigenen Garten stellen Menschen interessante Räume oder Ecken vor. Die Idee kann als virtueller Rundgang organisiert werden oder als offene Veranstaltung im Quartier. In Zusammenarbeit mit Institutionen, wie Schulen oder KiTa lassen sich Nachbarschaften aktivieren.
Weiteres Vorgehen:
- Aufbauend auf den Erkenntnissen der Fachtagung (Was muss passieren, damit Menschen sich im Quartier wohlfühlen/ willkommen fühlen) werden Podcasts entwickelt, um Quartiere aus verschiedensten Blickwinkeln (z.B. aus Sicht eines Kindes oder eines Menschen mit Behinderung) abzubilden.
- Die Praxisideen aus der Fachtagung werden in 2021 zusammengeführt, um mit interessierten Personen oder Institutionen ein Pilotprojekt durchzuführen.
Podcast „Quartier inklusiv“
Im unserem Podcast besuchen wir in vier Folgen unterschiedlichste Menschen in ihrem Hood/Viertel/Stadtteil/Kiez und fragen nach, wie es sich in ihrem Quartier lebt? Was Ihre Lieblingsorte und vielleicht auch Unorte sind? Welche Barrieren im Quartier vorhanden sind und was wir tun können, um ein lebendiges Quartier zu gestalten.
Die Podcasts werden im Verlauf des Mais 2021 veröffentlicht.