Wohnungsmarktbericht

Zusammenfassung des Wohnungsmarktberichtes 2018/2019

Deckblatt vom Wohnungsmarktbericht 2018/2019
Hausfront

Am Bielefelder Wohnungsmarkt herrscht seit Jahren hohe Marktanspannung. Vier Jahre hintereinander werden das untere und öffentlich geförderte Mietpreissegment als sehr angespannt bewertet. Auffällig ist, dass es auch für das mittlere Mietpreissegment und das Eigenheimsegment nur ein geringes Angebot am Markt gibt.

Die strukturelle Leerstandsquote ist mit 0,3 Prozent des Wohnungsbestandes weiter rückläufig und der niedrigste Wert seit 14 Jahren. Nur noch rd. 500 WE stehen 2018/19 dauerhaft leer.
In Bielefeld ist die Wohnungsbautätigkeit 2018 um 27,9 Prozent nochmals deutlich gestiegen. 1.233 WE werden insgesamt fertiggestellt. Neugebaute Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern nehmen um 45 Prozent zu. In Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen insgesamt 244 WE. 

Der Bestand öffentlich geförderter Mietwohnungen mit Mietbindung ist auf 12.123 WE gestiegen. Eine neue Auswertung der Bindungsfristen zeigt einen drastischen Rückgang der bestehenden Bindungen um über 30 Prozent bis 2028 auf dann rd. 8.300 WE. Daher ist eine Förderanzahl von 350 WE pro Jahr dringend erforderlich, um den öffentlich geförderten Wohnungsbestand zu sichern.

Der durchschnittlich angebotene Mietpreis für Bestandsmietobjekte steigt 2018 um 5,7 Prozent auf 7,47 €/m². Die Mieten für Bestandsobjekte steigen damit seit 2010 um insgesamt 31,3 Prozent. Die Neubaumieten nehmen um 7,3 Prozent auf 10,19 €/m² zu. Seit 2010 steigen die angebotenen Neubaumieten insgesamt um 47,9 Prozent.

Die angebotenen Preise für bestehende Eigenheime inkl. Grundstück steigen auch 2018/19 in allen Segmenten weiter deutlich: Freistehende Einfamilienhäuser werden zurzeit im Mittel für 360.000 € angeboten. Die angebotenen Preise für neue Eigentumswohnungen sind ebenfalls weiter gestiegen und liegen im Mittel bei 3.000 €/m.

Die Bevölkerungszahl Bielefelds wächst 2018 auf Grund von Wanderungsgewinnen auf 339.367. Die Gründung der neuen Medizinischen Fakultät und sonstige Entwicklungen führen voraussichtlich zu einer weiteren Zunahme der Bevölkerungszahl. Die für den Wohnungsmarkt wesentlichere Zahl der Haushalte wird bis 2025 in allen Haushaltsgrößen zunehmend vorausberechnet.

Die Wanderungsgewinne liegen 2018 bei 2.100 Personen. An die Nachbarkommunen verliert Bielefeld 2018 im Saldo 600 Personen, deutlich weniger als noch zwei Jahre zuvor. Der wesentliche Grund dieser Abwanderung wird in dem angespannten Wohnungsmarkt und dem stark gestiegenen Preisniveau gesehen.
Die Anzahl der bei der Stadt Bielefeld gemeldeten wohnungssuchenden Haushalte, die einen Wohnberechtigungsschein (WBS) erhalten, steigt 2018 insgesamt um 12 Prozent auf rd. 3.400 Personen. Der Versorgungsgrad dieser Zielgruppe sinkt auf 31 Prozent.