Bürgerpark
Rasen betreten erwünscht – Der Bürgerpark im Bielefelder Westen lockt Sonnenhungrige aus der gesamten Stadt in den Park. Der Bürgerpark ist der beliebteste Park Bielefelds. Zum einen bieten die sanft abfallenden Rasenflächen genügend Platz für Menschen, die keinen Garten oder Balkon haben oder schlicht und einfach am liebsten hier liegen. Zum anderen locken der große Teich samt Fontäne und die Enten und Gänse sowie zahlreiche Blumen- und Staudenbeete zahlreiche Menschen in den Park. Viele alte und hochgewachsene Bäume spenden hier im Sommer Schatten.
Die einen wollen entspannen, die anderen entdecken die Stauden- und Blumenbeete. Gehegt und gepflegt wird der Bürgerpark, wie alle anderen Bielefelder Parks und Grünanlagen, vom städtischen Umweltbetrieb.
Oben im Park trompeten ab und zu die Kraniche: Sie leben schon lange hier und haben direkt unterhalb der Werther Straße ein eigenes, großes Gehege. Ein paar Schritte weiter wird gegackert und gegurrt: In den Volieren sorgen Hühner und andere Vogeltiere für Leben im Park. Der Stadtverband der Rassegeflügelzüchter*innen spendete die Anlage samt ihrer Bewohner*innen und auch andere Rassegeflügelzuchtvereine spendeten neue gefiederte Mitbewohner*innen.
Lang ist's her
„Bielefelds gute Stube“ entstand vor rund 100 Jahren. Damals wurde aus einer ehemaligen Tongrube eine städtische Naherholungsanlage: Nach zwei Jahren Bauzeit, vor allem mit arbeitslosen ehemaligen Soldaten des Ersten Weltkrieges, wurde der Park 1921 eröffnet (Baukosten: rund eine halbe Million Reichsmark).
1929 entstand die direkt am Park angrenzende Oetkerhalle. Eigentlich sollten deswegen auch neue Wege im Park entstehen, doch aus Kostengründen geschah dies erst gut 15 Jahre später.
Zwischen 1933 und 1945 hieß der Bürgerpark Adolf-Hitler Park. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft bekam er wieder seinen alten Namen „Bürgerpark“ zurück. Schon in den 1950er Jahren galt hier „Betreten der Rasenfläche erwünscht“ – zum Sonnenbaden, Picknicken und Entspannen.
Auch der Gumbinnen Elch steht schon lange nahe des Teiches: Er wurde 1961 aufgestellt – als Erinnerungs- und Versammlungsort für die Heimatvertriebenen aus Ostpreußen. Die Stadt Bielefeld pflegt seit 1954 eine Patenschaft mit Gumbinnen.
Seit seiner Entstehung wurde der Park mehrmals verändert, doch die wichtigen Gestaltungselemente, die Hauptachse von der Stapenhorststraße zur Wertherstraße und der Teich als Mittelpunkt, sind geblieben.
2015 wurde der neue Wasserspielplatz eröffnet. Er ist bei Familien und Kindern sehr beliebt. An heißen Tagen herrscht hier so etwas wie ein „Strandbad-Gefühl“.