Alte Wassermühle zu Bentrup
im Stadteil Brönninghausen
Salzufler Str. 145, 33729 Bielefeld
Anton Meyer zu Bentrup erbaute im Jahr 1785 am Wasserlauf der „Windwehe” die Hofmühle. Alle elf Höfe in Brönninghausen und viele kleinere Besitzungen ließen in der Mühle ihr Getreide zu Mehl bzw. zu Viehfutter mahlen.
In der Zeit um 1820 bis 1830 kaufte der Halter der Mühle dann Getreide selbst zum eigenen Mahlen und Handeln mit den Bäckern und Tierhaltern. Es war der Beginn einer langen und erfolgreichen Entwicklung von der Hof- zur Handelsmühle, einer sogenannten „Mittelmühle”.
Die Wasserkraft über das Wasserrad bzw. die Turbine für den Antrieb der Mühle wurde vom Wasserlauf der „Windwehe” über eine Stauanlage für den Mühlenteich abgezweigt. Das Staurecht aus den Jahren zwischen 1850 und 1860 wurde auch zum Flößen der Felder und Wiesen genutzt. Oft kam es zu Streitigkeiten und auch zu Gerichtsprozessen wegen der Stauhöhe mit den Unter- und Oberliegern. Da der Betrieb der Mühle stets vom Wasser abhängig war, prägt das Element Wasser bis heute das Bild des Hofes.
Im Jahr 1938 baute Hermann Meyer zu Bentrup die Wassermühle so aus, wie sie heute noch zu sehen ist: mit insgesamt vier Stockwerken, die nötig waren, um den neuesten technischen und wirtschaftspolitischen Standards gerecht zu werden. Die Baubehörde wollte die Bauhöhe („störend in der freien Landschaft”) nicht genehmigen. Der damalige "Reichsnährstand" aber verlangte, dass eine Jahresproduktion der Mühle auch in eigenen Silos gelagert (Autarkiebestreben) werden müsse. Unter dieser Bedingung wurde das auffallend hohe Mühlengebäude in seiner heutigen Form nach den Bauplänen des Maurermeisters Schürmann in Heepen genehmigt. Mit der Vergrößerung der Mühle im Jahr 1938 wurde das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt.