Spatenstich zum Neubau der Martin-Niemöller-Gesamtschule

| Bielefeld (bi)

Mit dem Neubau der Martin-Niemöller Gesamtschule entsteht in Schildesche ein innovativer, zeitgemäßer und zukunfts-gerichteter Schulneubau. Für die zirka 1.200 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte und das weitere pädagogische Personal der städtischen Gesamtschule entsteht nicht nur ein neues Schulgebäude, welches moderne Lern- und Unterrichtsflächen bereithält, sondern ein neuer Ort zum Lernen, Lehren und Leben. 

Die Martin-Niemöller-Gesamtschule (MNGES) befindet sich derzeit am Standort an der Apfelstraße 210. Aufgrund erheblicher baulicher und energetischer Mängel wird der Altbau durch einen Neubau auf insgesamt rund 12.500 Quadratmeter Nutzungsfläche ersetzt.

Das zu errichtende Schulgebäude liegt als Teilfläche auf dem jetzigen Bestandsschulgrundstück und dient als Standort für die Sekundarstufe I (5. und 6. Klasse) sowie für eine Mensa. Um für diesen Teil des Neubaus auf dem jetzigen Schulgelände die entsprechenden Baufeldflächen vorbereiten zu können, sind Teilbereiche des bestehenden Schulgebäudes bereits in den Sommermonaten 2023 zurückgebaut. Es entstand somit die Baufeldfläche für den Gebäudebereich des Schulneubaus. 


Hintergrund:
Das Plangebiet für den Neubau der Martin-Niemöller-Gesamtschule besteht aus einem nördlichen und einem südlichen Grundstück entlang der Apfelstraße. Das Plangebiet weist ein Gefälle von Nord nach Süd auf. Es handelt sich um ein Gebäudeensemble, wobei ein Gebäude nördlich der Straße an der Reegt errichtet wird und ein Gebäude südlich der Straße. Die Gebäude sind nach den gleichen programmatischen und architektonischen Prinzipien entwickelt worden und weisen eine klare Funktionsaufteilung auf. Die Sockelgeschosse beider Schulgebäude nehmen die gemeinschaftlich genutzten Bereiche und übergeordneten Funktionen der Schule, wie die Foren, die Mensa, die Fachbereiche und die Verwaltung auf.

Baumaßnahme:

Nordgebäude
Der Neubau für die Jahrgangsstufen 7-13 ist für das nördliche Grundstück geplant. Das vorhandene Gefälle ermöglicht die Einbettung des Gebäudes in das Erdreich, so dass eine Zugänglichkeit auf zwei Höhenniveaus ermöglicht wird. Ein Innenhof mit Treppen- und Sitzstufenanlage sorgt für attraktive Aufenthaltsbereiche. Der Haupteingang an der Westerfeldstraße führt ins Forum, das Platz für Veranstaltungen mit bis zu 600 Personen bietet. Die Räume der Fachbereiche werden durch Lichthöfe natürlich belichtet. Der Verwaltungsbereich ist zur Apfelstraße hin ausgerichtet. Die Stadtteilbibliothek erhält einen separaten Eingang von der Westerfeldstraße und ist somit unabhängig von dem übrigen Schulgebäude zu erreichen. Aus der Stadtteilbibliothek ergibt sich ein Zugang zur Cafeteria und dementsprechend ein Zugang zum Schulhof.

Südgebäude
Das Gebäude für die Jahrgangsstufen 5 und 6 wird auf dem südlichen Grundstück entstehen. Der Haupteingang zum Forum ist nach Norden zum Vorplatz ausgerichtet. Vom Forum aus gelangt man in die Mensa und den Verwaltungsbereich. Ein offenes Treppenhaus führt zu den Jahrgängen in den oberen Etagen. Eine großzügige Freitreppe mit Sitzstufen führt zur Schulhof-Dachfläche des Sockelgeschosses mit Zugang zu den Jahrgangsgeschossen. Im 1. Stock haben die offenen Bereiche direkte Ausgänge zur Schulhoffläche und einer Lernterrasse. 

Freiräume
Die Freiflächen der Martin-Niemöller-Gesamtschule werden unter Berücksichtigung ökologischer und nachhaltiger Aspekte gestaltet. Sowohl der Freiraum des Nordgebäudes als auch des Südgebäudes unterteilen sich in verschiedene Bereiche. Der auf dem Sockelgeschoss des Nordgebäudes befindliche Schulhof wird als offene Hoffläche mit baumbestandenen Aufenthaltsbereichen, Calisthenics-Anlagen und als Außenbereich der Cafeteria der Stadtteilbibliothek verstanden. Eine große Platzfläche kann als „Außenklassenzimmer“, aber auch für Veranstaltungen genutzt werden.

Die Innenhöfe des Schulgebäudes werden als Erweiterung der Fachräume den verschiedenen Nutzungen der Naturwissenschaften, des Theaters, der Kunst und Musik, der Lehrküchen und des Werkhofes entsprechend gestaltet. Die Vorplatzfläche im Norden wird als großzügiges Entrée gestaltet. Erhöhte Beete bieten Sitzgelegenheiten und schaffen einen multifunktional nutzbaren Platz vor der Stadtteilbibliothek. Über eine offene Vorplatzfläche des Südgebäudes, die Aufenthaltsmöglichkeiten bietet, werden die Schülerinnen und Schülern zum Haupteingang geleitet. 

Die Schulhofflächen werden auch auf dem südlichen Grundstück mit Aufenthalts-, Spiel- und Sportmöglichkeiten ausgestattet. Grüne Elemente gliedern den Raum. Eine kleine Platzfläche mit mobilen Sitzmöglichkeiten bietet Raum für ein Außenklassenzimmer. In der östlichen Freifläche gliedern neue Wegebeziehungen die grüne baumbestandene Böschung. Die Zuwegung erfolgt über eine direkte Wegebeziehung zwischen Neubau und Sporthalle sowie eine barrierefreie Rampe. Der großen Freitreppe des Schulgebäudes wird eine Bühne vorgelagert. Ein Beach-Volleyball-Feld, gerahmt von einer angelagerten Kletterwand und Kletternetzelementen, sowie einer Böschung mit neugepflanzten Gehölzen komplettiert den Bereich.

 

Bauherr:         Immobilienservicebetrieb der Stadt Bielefeld (ISB)

Nutze:            Amt für Schule

Baubudget:   ca. 132 Mio. €

Bauablauf:    

  • Baubeginn des Südgebäudes im August 2024, mit einer geplanten Fertigstellung voraussichtlich im August 2027
  • Baubeginn des Nordgebäudes im Februar 2025, mit einer geplanten Fertigstellung voraussichtlich im September 2027

Baudurchführung:    

  • ISB - Projektleitung Jan Schwarz    
  • Externer Architekt  -  Architekturbüro Staab in Berlin
  • Bauleitung - Ernst2 Architekten