Analyse der Bielefelder Stadtteilzentren veröffentlicht:

Vertiefungskonzepte für Jöllenbeck, Ummeln und Hillegossen

| Bielefeld (bi)

Wie sieht es mit der Wohn- und Lebensqualität in Bielefelds Stadtbezirken aus? Fachleute, die Politik sowie lokale Expertinnen und Experten nahmen dazu an der gesamträumlichen Untersuchung der 20 Stadtteilzentren teil. Die jetzt vorliegende Analyse ist ein weiterer Meilenstein im Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ). Der nächste Schritt ist schon in Sicht: Gemäß Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses werden für die Stadtteilzentren in Jöllenbeck, Ummeln und Hillegossen Vertiefungskonzepte erarbeitet.

Die umfassende Untersuchung führte die Stadtverwaltung mit dem Institute for Design Strategies der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold durch. Gemeinsam wurden die Funktionen und verschiedene Merkmale (z. B. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzteversorgung, Gebäudezustand) bewertet, Handlungsbedarfe aufgezeigt. Zu einer breiten Beteiligung tauschten sich Anfang des Jahres lokale Schlüsselpersonen in einem Workshop zu Stärken und Herausforderungen der Ortsteile und ihrer Zentren aus. Begleitend fand eine Umfrage statt, die die Sicht der Teilnehmenden zu Entwicklungsmöglichkeiten in ihrem Bezirk abfragte.

Vertiefungskonzepte für Jöllenbeck, Hillegossen und Ummeln
„Drei Zentren – Jöllenbeck, Hillegossen und Ummeln – werden wir jetzt noch genauer betrachten, da sie im städtischen Vergleich die niedrigsten Punktzahlen in ihrer Zentren-Kategorie erhielten.“ So fällt für Jöllenbeck aktuell insbesondere die Binnenmobilität und ÖPNV-Mobilität in die Stadt und Region im Vergleich ab. Dagegen wurde in Hillegossen beispielsweise die Aufenthaltsqualität und Bezirkskultur weniger positiv bewertet. Ummeln landet als Stadtteil im gesamtstädtischen Vergleich auf dem letzten Platz insbesondere im Bereich der Aufenthaltsqualität, der Binnenmobilität zum Stadtteilzentrum und der ÖPNV-Mobilität zur Innenstadt. „Für die Vertiefungskonzepte stehen die Vernetzung und Stärkung des Ortskerns im Mittelpunkt, um die Bielefelder Stadtteilzentren als lebendige, vielfältige und attraktive Orte zu erhalten und zu fördern“, betont Cansu Ceylan-Aliyev. 
Aufgezeigt werden soll auch, wie andere Zentren gleichen Typus von den Erfahrungen profitieren und Lerneffekte entstehen können.

Die Konzepte erarbeitet das Bauamt wieder in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Parallel dazu wird die Förderung des Wissensaustauschs zwischen den Bielefelder Zentren mit einem Dialog-Projekt fortgeführt. Erkenntnisse, Erfahrungen und Netzwerke zwischen der Innenstadt und den Stadtteilzentren sollen so weitergetragen werden. Um das Image der Statteilzentren nachhaltig zu stärken ist später außerdem eine multimediale Kampagne geplant.

Einordnung der Stadtteilzentren
In der Analyse wurden verschiedene Zentrentypen identifiziert, die sich in städtebaulichen und sozialen Funktionen, Qualitäten und Herausforderungen ähneln. Die historischen Dorfkerne, wie in Heepen, Jöllenbeck und Schildesche, eint eine hohe Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig macht die kleinteilige Struktur es schwer, zum Beispiel Super- oder Drogeriemärkte mit modernen Flächengrößen einzubinden. In den äußeren Stadtbezirken wie Quelle oder Theesen finden sich viele rein funktionale Zentren. „Sie können die Bevölkerung zwar in der Regel gut versorgen, laden aber oft nicht besonders zum Flanieren oder gemeinsamen Treffen ein. Darunter leidet bisweilen auch die Bezirkskultur“, erklärt Cansu Ceylan-Aliyev. Die Zentren in Baumheide, Stieghorst und Sennestadt sind aus den 1960/70er, die Bausubstanz ist oft in die Jahre gekommen. Dafür punkten diese Zentren mit Grünräumen, guten ÖPNV-Anbindungen sowie Fuß- und Radwegeverbindungen aus dem Stadtteil in die Ortsmitte. In der Analyse sind alle Zentren auf einer Bewertungsmatrix abgebildet, die individuelle Aspekte sichtbar macht.

Weitere Informationen und die Analyse der Stadtteilzentren gibt es auf der städtischen Internetseite www.bielefeld.de/ziz.