Kita- und Schulwegsicherheit
Zu den Einzelmaßnahmen des Programmes „Emissionsfreie Innenstadt“ zählt eine Steigerung der Kita- und Schulwegsicherheit. Ziel ist es, die Bereitschaft zum Radfahren und Zufußgehen zu erhöhen. Das tägliche Aufkommen an "Elterntaxis" soll zudem langfristig reduziert bzw. vermieden werden. Entwickelt wurden Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt. Gleichzeitig ging es darum, zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den Kitas und Schulen zu finden.
Das Projekt startete im Juli 2020, bearbeitet wurde es im Auftrag des Amtes für Verkehr durch das Büro „raumkom – Institut für Raumentwicklung und Kommunikation“ aus Trier.
"raumkom" führte dazu eine Online-Umfrage mit Kindern und Eltern der Einrichtungen im Projektgebiet durch. Abgefragt wurde, welche Verkehrsmittel sie nutzen und wo es Problemstellen auf den täglichen Wegen gibt. Auch die Nutzung vorhandener Möglichkeiten zum Abstellen des Fahrrades war ein wichtiges Thema. Darüber hinaus gab es Gespräche mit einigen Einrichtungsleitungen. Sie sollten Auskunft zur verkehrlichen Situation geben, das Institut führte außerdem Vor-Ort-Untersuchungen und eine Analyse der Unfallstatistik durch.
Die Gutachter erarbeiteten z. B. Maßnahmen für festgestellte Gefahren-/Problemstellen im Straßenraum:
- verbesserte Bedingungen für Radfahrer*innen
- verbesserte Bedingungen für Kinder, die zu Fuß gehen
(z. B. Ampelschaltungen, Querungshilfen, Beleuchtung, Trennung vom Kraftverkehr etc.) - Vorschläge für Standorte zusätzlicher Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
Im Juni 2022 erfolgte der Beschluss der zuständigen politischen Gremien zur Prüfung der Umsetzbarkeit der Maßnahmen.
Für die INSEK-Fördergebiete Sieker und Sennestadt wurden 2020 Konzepte zur Schulwegsicherheit erstellt. Für jeweils zwei Grundschulen hat das externe Gutachterbüro „bueffee (Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation)“ aus Wuppertal Maßnahmen für einen sichereren Schulweg und eine Reduzierung der „Eltern-Taxis“ entwickelt.
Dabei wurden die Schüler*innen und deren Eltern zu ihren Schulwegen und wahrgenommenen Problemstellen befragt.
Das Konzept besteht jeweils aus drei Säulen:
- die Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf den Hauptschulwegen
- die Identifizierung geeigneter Standorte für "Eltern-Taxis"
- ein pädagogischer Ansatz, um die Kinder zu ermuntern, zu Fuß zur Schule zu gehen
Neben diesen standortbezogenen Konzepten erarbeiteten von 2021 bis 2022 verschiedene Ämter der Stadtverwaltung ein kommunales Schulmobilitätskonzept. Das Büro „Elkmann Klimaschutz & Mobilität“ aus Dortmund vertiefte diese Ansätze weiter. Ein strategischer Leitfaden diente zur Umsetzung des schulischen Mobilitätsmanagements, beteiligte Akteur*innen wurden eingebunden.
Das Konzept soll sich in den Handlungsrahmen der Mobilitätsstrategie 2030 einfügen. Diese umfasst Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Mobilität in Bielefeld.
Dazu gehören:
- die Stärkung der Verkehrsarten des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr)
- die Erhöhung der Verkehrssicherheit
- die Reduzierung negativer Auswirkungen des Verkehrs auf Gesundheit und Umwelt.
Vor diesem Hintergrund wurde die Verwaltung von der Politik beauftragt, ein Konzept für die schulische Mobilität zu entwickeln. Damit sollen Zielsetzungen aus der Mobilitätsstrategie auch im Hinblick auf die Mobilität von Kindern und Jugendlichen erfüllt werden. Das Konzept ist auf der kommunalen Ebene angelegt. So werden nicht nur einzelne Schulstandorte betrachtet, sondern eine übergreifende Umsetzungsstrategie vorgelegt.
Der Schulmobilitätskonzept-Leitfaden gibt an,
- welche Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements in Bielefeld angewendet werden sollten
- wie schulische Mobilität bei der Umplanung von Straßenräumen berücksichtigt werden kann
- wie entsprechende Strukturen und Abläufe in der Verwaltung geschaffen bzw. angepasst werden können.
Das Oberziel des Schulmobilitätskonzepts:
"Die Stadt Bielefeld fördert die sichere, nachhaltige und eigenständige Mobilität von Schüler*innen zur Realisierung der "Vision Zero", zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Gesundheitsförderung."
Im Juni 2023 wurde das Schulmobilitätskonzept mit den entsprechenden Zielen und Maßnahmen im Stadtentwicklungsausschuss (StEA) der Stadt Bielefeld beschlossen.