Waldfriedhof Sennestadt

Senner Hellweg 425
33689 Bielefeld

Auf dem Waldfriedhof Sennestadt betreten Besucher*innen keinen historisch gewachsenen Ort, sondern einen 40 Jahre jungen Friedhof, der in moderner Formensprache gestaltet ist. Nicht historisch wertvolle Grabskulpturen und Grabstätten bekannter Persönlichkeiten, sondern die landschaftlich reizvolle Gestaltung und die Natur selbst prägen und bestimmen diese Anlage. Eingebettet in den „Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge” bietet der Friedhof den Erholungssuchenden Raum und Ruhe zum Abschalten und Besinnen. 

Die Anlage ist als Waldfriedhof geplant und angelegt worden, behutsam wurden die vorhandenen Gehölze für die nötigen Bestattungsflächen ausgelichtet, sodass sich heute jeder an dem Licht- und Schattenspiel der teils stattlichen Kiefern und Birken erfreuen kann. Geprägt wird der Friedhof von einer großen lang gestreckten Waldwiese, die auch von den entlegenen Bereichen einen Blick auf die Friedhofskapelle mit ihrer schönen Fensterfront ermöglicht.

Mit ein wenig Glück kann man im Juli die blühende breitblättrige Stendelwurz entdecken, eine für die Senne typische Orchideenart, die sich auf der Waldwiese wohl fühlt und sich langsam ausbreitet. Entlang dieser Wiese befinden sich im südlichen Bereich des Friedhofs schöne Sitzgelegenheiten, die zum Aufenthalt einladen. Eine angenehme ruhige Atmosphäre vermittelt auch der reizvolle Innenhof an der Kapelle, der als Wassergarten gestaltet ist. Hier können Trauergäste und Angehörige für einen Moment innehalten und die beruhigende und tröstliche Wirkung des harmonischen Zusammenspiels von Wasser, Stein und Pflanze erfahren. 

Der gesamte Waldfriedhof mit einer Fläche von rund 8,8 Hektar bietet langfristig ausreichend Wahl- und Reihengrabstätten für Erd- und Urnenbestattungen. Auch ein Grabfeld für Urnen-Rasenpflegegrabstätten sowie ein anonymes Urnenfeld sind vorhanden. Eine Besonderheit ist die bronzene Gedenkstele vom Bildhauer Bruno Buschmann für verstorbene Zwangsarbeiter, die nach dem 2. Weltkrieg in der Beckhofsiedlung in Eckardtsheim eine Heimat gefunden haben. Noch heute werden Verstorbene der Beckhofsiedlung auf dem Waldfriedhof beigesetzt.  

Durch den Ausbau der Sennestadt mit damals etwa 20.000 Einwohnern wurde der Alte Friedhof Sennestadt der damaligen Gemeinde Senne II zu klein. Daher sollte als Folgeeinrichtung ein zusätzlicher Friedhof angelegt werden. Im Sommer 1959 wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, den der Landschaftsarchitekt Dipl. Ing. Kurt Brinkschmidt gewann. Sein Entwurf überzeugte, da er in mit der Anlage des Friedhofs als Waldfriedhof die Eigenheiten dieses reizvoll bewegten Geländes bewahrte und mit der lang gestreckten Waldwiese die Kapelle optisch hervorragend in den Friedhof integrierte. 

1961 wurde mit den Ausbauarbeiten zum ersten Bauabschnitt begonnen. Bereits vor der endgültigen Fertigstellung der Friedhofsanlage im Sommer 1965 wurde auf dem Friedhof bestattet. So fand die erste Beisetzung am 13. Januar 1964 statt, da es Wunsch des verstorbenen Bürgermeisters der Gemeinde Senne II war, auf dem neuen Waldfriedhof seine letzte Ruhestätte zu finden. Zudem machte die vollständige Belegung des Alten Friedhofs Sennestadt weitere Bestattungen erforderlich. 

Nach mehreren Erweiterungen im Laufe der folgenden Jahre erlangte der Friedhof das heutige Erscheinungsbild. Der Waldfriedhof Sennestadt ist eine freundliche, naturnahe Anlage mit einer gut ausgebauten Infrastruktur, die seitens der Bevölkerung gerne angenommen wird und gegen den allgemeinen Trend stagnierender Bestattungszahlen eine hohe Belegungsquote aufweisen kann. 

1964 wurde die Kapelle auf dem Waldfriedhof Sennestadt nach Plänen des Architekten Karl-Ludwig Spengemann gebaut, der im März 1962 als erster Preisträger aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangen war. Die Anlage mit Kapelle und Nebengebäuden wurde bewusst streng und kubisch gegen die weich ausschwingende landschaftliche Gestaltung der Friedhofsanlage abgesetzt. 

Markant ist das kupferne Zeltdach der Kapelle, das sich als baulicher Mittelpunkt von den flachen Nebengebäuden abhebt. Die Kapelle besitzt große Glasfronten, um das Tageslicht in das Innere zu lassen. Das Nordfenster erhielt eine künstlerisch gestaltete Verglasung des holländischen Künstlers Van Werven. Farbige Glasstücke stellen unterschiedliche Symbole dar: So symbolisieren zwei Hände das Leben, eine weitere Hand schützt die Urzelle jeglichen Daseins, das Ei. Schemenhaft aufflatternde Vögel sagen aus, dass es auch nach dem Tode ein Fortleben gibt. 

Verschiedene Bronzeelemente zur Ausstattung der Kapelle - ein Standkreuz von 2,40 Meter Höhe, zwei Leuchter und zwei Türgriffpaare mit den Symbolen Alpha und Omega - stammen vom Bildhauer und Grafiker Prof. Karl Ehlers aus Heidenoldendorf (1904 bis 1973). 

Der rund 15 mal 15 Meter große Innenhof im Gebäudekomplex ist nur im Rahmen einer Trauerfeier zugänglich. Der reizvolle Wassergarten mit großer Wasserfläche und einer Bepflanzung aus Rhododendron, verschiedenen Stauden und Wildrosen bietet jahreszeitlich variierende Aspekte. Er gibt Trauernden die Möglichkeit zum Rückzug. Das harmonische Zusammenspiel von Wasser, Natursteinmaterialien, Gräsern und schönen Laubgehölzen hat eine beruhigende und tröstliche Wirkung auf den Betrachter.

Auch das Kunstwerk aus Betonquadern im Vorhof der Kapelle wurde von Prof. Ehlers gestaltet. Es besteht aus 39 Formsteinen, die in unterschiedlichen Winkeln aufeinander gesetzt sind. Beim Vorübergehen entwickelt sich eine Bildfolge von Kreuzen, die sich aus ihrer Verdichtung lösen. Die reduzierten Formen und formale Strenge der Plastik eröffnen der Fantasie Spielräume. 

Grabstättenvergabe, Bestattungsangelegenheiten, Vorausverkäufe
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Tel. +49 521 51-5770
beata.ott [ät] bielefeld.de (E-Mail)
 
Nutzungsrechte, Rückgabe von Gräbern
N.N.
Nutzungsrechte, Rückgabe von Gräbern, allgemeine Grabstättenangelegenheiten
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birgit.kulle [ät] bielefeld.de (E-Mail)

Grabmalanträge
Thorben Furkert
+49 521 51-5204
Thorben.Furkert [ät] bielefeld.de (E-Mail) / grabmalantr%C3%A4ge [ät] bielefeld.de (grabmalanträge[at]bielefeld[dot]de)

Verantwortlicher für Pflege und Unterhaltung des Friedhofs
Michael Köhler
Tel. +49 521 51-5574

Bezirksgärtner
Haiko Schröer
Tel. +49 521 51-5548

Erreichbarkeit mit öffentlichem Personennahverkehr

Der Waldfriedhof Sennestadt ist auf einfachem Wege über die gleichnamige Haltestelle mit der Linie 135 (Senne-Buschkamp-Sennestadthaus-Sennestadt) zu erreichen. Anschluss an diese Buslinie aus Richtung Innenstadt finden Sie an der Endstation Senne der Stadtbahn Linie 1 und mit dem Bus Linie 35 (Haltestelle Erftweg).

Parkgelegenheiten

Direkt am Gelände des Waldfriedhofs Sennestadt, links vom Senner Hellwegs (aus Richtung Sennestadt) gelegen, befinden sich kostenfreie Parkplätze in ausreichender Anzahl.