Zwei historische Künstlerinnen aus der "Ein-seh-bar"

| Bielefeld (bi)

In der Reihe der Präsentationen regionaler Künstlerinnen aus dem sichtbaren Künstlerinnenarchiv „ein-seh-bar“ stellt Grita Behrens am Donnerstag, 15. August, um 17 Uhr, Leben und Werk zweier, von Vergessenheit bedrohten, historischen Künstlerinnen vor. 

Grita Behrens, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Leopoldshöhe, zeigt die Archivkästen und erzählt von der Schriftstellerin Dora Hohlfeld, geborene Luise Theodore Tenge (1860-1931), sowie von der Malerin Ilse Häfner-Mode (1902-1973). Grita Behrens hat sich erfolgreich mit den beiden Künstlerinnen für zwei „FrauenOrte“ beim Frauenrat NRW beworben.

Die in ihrer Zeit populäre Autorin Dora Hohlfeld beschrieb in ihrem bekanntesten Roman „Die arme Josefa“ Menschen und Schauplätze ihrer Kinder- und Jugendzeit in der ehemaligen Grafschaft Rietberg. Dabei verknüpfte sie Dichtung und Wahrheit miteinander und beschrieb ausdrucksstark Naturlandschaften. Ilse Häfner-Mode wurden in der NS-Zeit ihre jüdischen Wurzeln zum Verhängnis. Durch die Solidarität der Familie ihres Ehemannes Herbert Häfner konnte sie in Leopoldshöhe überleben, neun Monate Zwangsarbeit im Frauenlager Elben blieben ihr allerdings nicht erspart. Kunsthistorisch ist Ilse Häfner-Mode dem Expressionismus zuzuordnen – ihr Gesamtwerk ist ausdrucksstark und vielseitig.

Die Veranstaltung des Künstlerinnenforums bi-owl findet in der Rotunde neben der „ein-seh-bar“ im ersten Stock der Bielefelder Stadtbibliothek am Neumarkt statt. Der Eintritt ist frei.