Bodelschwinghstraße: Bodengutachten ermöglicht eine schnelle Lösung
| Bielefeld (bi)
Das Amt für Verkehr hat ein Bodengutachten (Firma PTM) beauftragt, um für die Bodelschwinghstraße einen schichtweisen Wiederaufbaus der Straße als Alternative zu einer kostenintensiven Bohrpfahlwand zu prüfen. Das Ergebnis liegt nun vor und bestätigt die kostengünstigere Möglichkeit der Wiederherstellung der Straße.
Im Rahmen der bisherigen Sanierungsarbeiten wurden Drainagen angelegt, die das Hangwasser ableiten und somit die Auswirkungen künftiger Regenereignisse reduzieren. Staunässe wird vermieden und die Gefahr des Abgleitens des Bodens auf den Muschelkalkschichten verringert. Durch die Ableitung des Hangwassers wird auch die Aufweichung von Böden im Untergrund reduziert.
Die bisherigen Sanierungsmaßnahmen zeigen positive Auswirkungen auf die Stabilität des Untergrundes. Das Gutachten befürwortet daher einen konventionellen Schichtenaufbau der Fahrbahn. Dabei werden in einzelnen Schichten Bewehrungslagen eingebracht, die für eine zusätzliche Stabilisierung sorgen. Dieses Verfahren wurde bereits im Jagdweg angewendet. Auf eine seitliche Bohrpfahlwand kann dadurch verzichtet und die Sanierungskosten von 2,5 Millionen Euro auf 1,2 Millionen Euro gesenkt werden. Die Fertigstellung erfolgt außerdem bereits im Frühjahr 2025 und nicht erst im Herbst kommenden Jahres.
Zur Sicherung und regelmäßigen Kontrolle ist eine dauerhafte messtechnische Beobachtung vorgesehen, um mögliche Bewegungen der Fahrbahn rechtzeitig zu erkennen und eventuell entgegensteuern zu können.
Hintergrund
In der Bodelschwinghstraße kam es auf einer Länge von etwa 30 Metern im Dezember 2023 zu einer Bankett- und Böschungsrutschung, die Straße ist seitdem in diesem Bereich voll gesperrt.
Nachdem die unter der Straße liegende Gashochdruckleitung durch den Netzbetreibe saniert wurde, hat das Amt für Verkehr ein umfassendes Sanierungskonzept erstellt. Dieses sah zunächst einen vollständigen Neuaufbau der Straße neben und auf der Gasleitung vor. Als Bergsicherung war eine Spundwand vorgesehen. Es stellte sich jedoch heraus, dass innerhalb des geplanten Spundwandverlaufs eine dort nicht kartierte 110 Kilowatt-Starkstromleitung verläuft. Dadurch war der eigentliche Sanierungsplan nicht mehr umsetzbar, die Arbeiten mussten eingestellt werden.
Alternativ wurde stattdessen eine hangseitige dauerhafte Bohrpfahlwand vorgeschlagen, um die Straße zu stabilisieren und gegen Verschiebung zu sichern. Dazu wäre gegebenenfalls ein Austausch der alten Gasleitung in diesem Bereich durch einen neuzeitlichen Aufbau erforderlich gewesen. Dieser hätte zusätzliche Kosten in einer Größenordnung von etwa 2,5 Millionen Euro umfasst.