Tipps zum Umgang mit Waschbären

Die Stadt Bielefeld gibt Tipps im Umgang mit Waschbären. Tierfutter sollte beispielsweise nicht offen herumliegen. Foto: Steve McAlpine

Aktuelle Situation in Bielefeld

Waschbären gehören landesrechtlich zum bejagbaren Wild und werden dementsprechend in den Bielefelder Jagdbezirken bejagt. Seit 1997 sind sie in den Jagdstrecken (diese bezeichnen von Jäger*innen erlegte oder tot aufgefundene Tiere) regelmäßig enthalten. Bis 2007 als Einzeltiere, seitdem mit steigender Tendenz: Zuletzt verzeichneten die Jagdstrecken im Jagdjahr 2023/2024 700 Tieren, 124 davon wurden mit Ausnahmegenehmigungen in sogenannten befriedeten Bezirken (Friedhöfe, Kleingartenanlagen, Hausgärten) erlegt. Waschbären kommen im ganzen Stadtgebiet vor.

In Bielefeld ist der Waschbär 1984 erstmalig im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall aufgetaucht.

Tipps

In Bielefeld gibt es immer mehr Waschbären. Um Probleme mit den Räubern in Haus und Garten zu vermeiden, gibt die Stadt Tipps:

  • Waschbären sind Allesfresser. Um die Tiere gar nicht erst anzulocken, sollte kein Vogel-, Katzen- oder Hundefutter offen herumstehen.
  • Da Waschbären gut klettern und greifen können, sollte auch kein Vogelfutter in Bäumen hängen.
  • Mülltonnen sollten fest verschlossen sein.
  • Damit Waschbären nicht ins Haus kommen, sollten Aufstiegsmöglichkeiten an Hauswänden (Fallrohre, Regenrinnen, Mülltonnen, Fassadenbegrünung) vermieden oder mit Hindernissen versehen werden. Nahe stehende Bäume oder Büsche sollten bei Bedarf zurückgeschnitten werden.
  • Katzenklappen möglichst fest verschließen.

Allgemeines zum Waschbär

Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, fand der Waschbär seinen Weg nach Europa, wo er sich, besonders in Deutschland, schon über einen längeren Zeitraum etabliert hat. 1934 wurden in Nordhessen zwei Pärchen ausgesetzt, andere Tiere entkamen in den Folgejahren aus Pelzfarmen oder wurden auch ausgesetzt.

Waschbären sind überwiegend nachtaktiv, den Tag verschlafen sie in einem Versteck. Es sind Allesfresser und ausgesprochene Kulturfolger, gute Schwimmer und Kletterer. Waschbären leben gesellig in Kleingruppen.

Obwohl die Folgen aufgrund der Ansiedlung des Waschbären in Europa nicht in allen Aspekten eindeutig zu beurteilen sind, zeigen zahlreiche qualitative Beobachtungen und Untersuchungen, dass der Waschbär in Deutschland zu einem wichtigen Räuber geworden ist.

In dieser Rolle konkurriert der Waschbär mit anderen Beutegreifern um Nahrungsressourcen und hat sich als effektiver Jäger und Allesfresser etabliert. Die Bestände beispielsweise von Amphibien oder Vögeln werden jedoch nicht nur durch den Waschbären beeinflusst. Die Rückgänge dieser Arten sind vielmehr das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Faktoren.

Der Klimawandel, eine steigende Intensivierung der Landwirtschaft, der Verlust von Lebensräumen und die Zerstörung von natürlichen Biotopen sind weitere wichtige Faktoren, die die Lebensbedingungen vieler Tierarten verschlechtern. 

Zusammenfassend lässt sich hierzu sagen, dass die Einbürgerung des Waschbären in Deutschland Auswirkungen auf die lokale Fauna haben kann, insbesondere in Bezug auf die Konkurrenz um Nahrungsressourcen und als Räuber. Die vollständigen ökologischen Konsequenzen dieser Einwanderung sind jedoch komplex und müssen immer im Kontext weiterer Faktoren betrachtet werden. Die genaue Bedeutung dieser Art im Ökosystem erfordert weitere wissenschaftliche Untersuchungen, um eine fundierte Einschätzung zu ermöglichen.