Nachwuchs für die Störche im Heimat-Tierpark Olderdissen

| Bielefeld (bi)

Die Weißstörche im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen haben Nachwuchs bekommen. Die in der Voliere untergebrachten Weißstörche versorgen seit Mitte Mai zwei Jungtiere, die nun aus dem Gröbsten heraus sind. Die in der Voliere untergebrachten Weißstörche im Tierpark hätten in der Natur größte Probleme zu überleben. Daher hat der Heimat-Tierpark Olderdissen sie in der Anlage untergebracht, denn auch andernorts standen keine Kapazitäten zur Verfügung. Schon im April begannen die Volieren-Störche mit ihrem Brutgeschäft und ließen sich auch durch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher außerhalb der Vogelanlage nicht stören.

Am Nest klappern die Störche gerne besonders laut, was ihnen den Namen Klapperstorch eingebracht hat. Die Jungvögel werden von beiden Eltern versorgt. Gerade diesen jungen Vögeln kann man geradezu beim Wachstum zuschauen, legt doch teilweise der große Laufknochen einen Zentimeter am Tag zu. Bereits im vergangenen Jahr wuchs ein Jungvogel im Tierpark Olderdissen auf. Brutdauer bei den Störchen sind 31 Tage, ein Gelege umfasst drei bis fünf weiße Eier.

Frühjahr und Frühsommer sind Schlupf- und Geburtszeiten bei vielen Tierarten. Diesen Geburtsrhythmus behalten auch die einheimischen Tiere in Menschenobhut bei. Das Wetter ist wärmer und bietet ausreichend Nahrung. Besonders bei den Vögeln sind aber auch die langen Tage mit dem vielen Licht sehr entscheidend, um zu brüten.

Besonders eindrucksvolle Vögel unserer heimischen Natur sind die Weißstörche (Ciconia ciconia), die ein Symboltier für den Naturschutz geworden sind. Glücklicherweise nicht nur ein Symbol, sondern auch ein Erfolg des Naturschutzes, sind doch deren Beständen in den letzten zwei Jahrzehnten wieder beträchtlich gestiegen.

Weißstörche brüten in Mitteleuropa, überwintern aber eigentlich in Afrika, da sie dort genügend Nahrung wie etwa Frösche und Kleinsäuger finden. In Mitteleuropa hingegen findet der Weißstorch nach seiner Rückkehr aus Afrika viele geeignete Brutplätze. Ein Teil der europäischen Weißstörche zieht über Spanien und Gibraltar, ein anderer über die Türkei. Lange Flüge über das offene Meer vermeiden Zugvögel jedoch. Zunehmend überwintern sie auch in Spanien oder bleiben wegen des wärmeren Klimas gleich hier.

Neben den Störchen in der Voliere gibt es im Tierpark Olderdissen auch ein wildlebendes Storchenpaar, das gegenüber der Bärenanlage brütet, aber auch zeitweilig auf der großen Scheune anzutreffen ist. Und auch „Frau Meier“ hat sich 2024 wieder ihren Standort am Johannisberg selbst erwählt. Es ist wahrlich ein ziemliches Storchenjahr …

Jungstörche im Heimat-Tierpark Olderdissen. Foto: Steve McAlpine
Den Jungstörchen kann man im Heimat-Tierpark Olderdissen beim Wachsen zusehen. Foto: Steve McAlpine