OB Clausen zum Zensus: "Unterschiede bei der Einwohnerzahl müssen geklärt werden"

| Bielefeld (bi)

Am Dienstag (25. Juni) haben das Statistische Bundesamt sowie die Statistischen Landesämter von Nordrhein-Westfalen und Bayern die Ergebnisse des Zensus 2022 vorgestellt. Das Ergebnis: Vom Land Nordrhein-Westfalen errechnet leben etwa 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner weniger in der Stadt Bielefeld, als im städtischen Melderegister registriert. „Es sind also mehr Menschen in der Stadt gemeldet, als vom Zensus geschätzt – das muss geklärt werden. Unsere Zahlen im Melderegister sind Realdaten. Die Landesdaten dagegen beruhen auf Stichproben-Befragungen und darauf aufbauenden Schätzungen und Hochrechnungen“, sagt Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen. Die Höhe der Schlüsselzuweisungen des Landes an die Stadt Bielefeld zum Beispiel,  richten sich unter anderem nach der Einwohnerzahl. "12.000 Menschen machen einen Unterschied von etwa 7 Millionen Euro, die der Stadt weniger zugewiesen werden. Außerdem müssen wir die städtische Infrastruktur wie Schulen und Straßen auch auf die richtige Einwohnerzahl ausrichten, da dürfen die Landeszahlen auf keinen Fall zugrunde gelegt werden“, so Clausen.
 
Im September bekommen die Kommunen von Bund und Land detailliertere Daten zur Verfügung gestellt. „Dann wissen wir vielleicht auch genauer, wie beim Zensus gerechnet worden ist und warum es einen Unterschied zu unseren Daten gibt. Dazu können wir dann Stellung nehmen und Einwände einbringen“, skizziert Manja Schallock, Leiterin der Statistikstelle der Stadt Bielefeld,  den weiteren Ablauf. Notfalls kann man gegen die Feststellung der Einwohnerzahlen durch das Land auch klagen. Die Stadt Bielefeld ist mit diesem Phänomen nicht allein, einem großen Teil der Städte in Nordrhein-Westfalen und anderen Großstädten in Deutschland ergeht es genauso. Auch die Einwohnerzahl in NRW insgesamt wurde nach unten korrigiert.