Hirschnachwuchs bei drei Arten im Tierpark Olderdissen

| Bielefeld (bi)

Sowohl bei den Rothirschen, Damhirschen als auch den Sikahirschen sind derzeit im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen Jungtiere in den Anlagen zu beobachten. „Offensichtlich durch das kalte Frühjahr verzögert, ist der Nachwuchs erst jetzt zur Welt gekommen“, berichtet Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. Beim Europäischen Rothirsch und dem Damhirsch sind es jeweils drei Jungtiere, beim Sikahirsch eins. „Bei allen drei Arten tragen die Kälber noch ihr schönes Fleckenkleid“, verrät Ibler. 

Auch in diesem Jahr ist es wieder möglich, beim Rot- und Sikawild frisches Gras zu füttern, das direkt an den Anlagen den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung gestellt wird. Es kann jedoch auch Tage geben, an denen kein Gras vorzufinden ist. „Nach Starkregenfällen können wir mit unseren Maschinen nicht auf die durchnässten Wiesen fahren, es ist somit auch witterungsabhängig, ob wir frisches Gras verfüttern können“, erklärt der Tierparkleiter. Außerdem gilt: Solange der Vorrat reicht. Wenn die abgelegte Menge aufgebracht ist, wird kein neues Gras nachgelegt. „Bitte daher immer nur kleine Menge an die Tiere geben, sodass auch die anderen Besucherinnen und Besucher noch frisches Gras verfüttern können.“ 

Bei allen anderen Tieren im Tierpark gilt ein striktes Fütterungsverbot. „Bitte handeln Sie im Sinne des Tierwohls und verfüttern Sie nichts an die Tiere. Auch keine Pflanzen vom Wegesrand oder mitgebrachtes Futter aus anderen Parks“, so der Appell des Tierparkleiters. „Unser ausgebildetes Tierpflegepersonal kümmert sich sehr gut um die Tiere und weiß um ihre individuellen Bedürfnisse Bescheid, sodass alle Tiere die für sich beste Nahrung erhalten.“

Europäische Rothirsche

Der Europäische Rothirsch (Cervus elaphus), in seiner Gesamtheit auch oft als Rotwild bezeichnet, gilt als König der Wälder, ist aber ursprünglich ein Bewohner eher offener Landschaften. Rothirsche hören besonders gut, riechen und sehen gut. Nahrung sind Gras und Kräuter, aber auch Triebe von Laub- und Nadelhölzern werden genommen, was im Freileben durchaus auch problematisch ist, da dann weniger Jungbäume nachwachsen. Die hauptsächliche Geburtszeit des Rothirsches in Mitteleuropa liegt in den Monaten Mai und Juni. Junge Rothirsche werden zunächst abgelegt und können kurz darauf dem Muttertier folgen.

Europäische Damhirsche

In der Gruppe der Europäischen Damhirsche (Dama dama dama) bilden die jungen Kälber oftmals geradezu einen Kindergarten und damit einen schönen Anblick. Es besteht auch die Chance, dass es noch weitere Jungtiere in den nächsten Wochen im Tierpark Olderdissen geben wird. Der bisherige Nachwuchs ist jetzt über einen Monat alt und aus dem Gröbsten heraus. Er wird von dem jeweiligen Muttertier betreut. „Der Regen der vergangenen Wochen ließ das Gras wachsen, das wiederum von den Müttern gefressen wird und die daraus gebildete Muttermilch gibt den Jungtieren gute Nahrung. Das ließ die Jungtiere schon schön heranwachsen“, freut sich Tierparkleiter Ibler. „Unser Damwild bewohnt im Tierpark Olderdissen eines der landschaftlich schönsten Gehege, eine grün bewachsene, sanft hügelige Landschaft, von deren höchstem Punkt man einen schönen Blick ins Johannistal hat.“

Sikahirsche

Nahe verwandt mit dem Rothirsch ist der Sikahirsch (Cervus pseudaxis). Bei den Sikas wächst aktuell ein Jungtier heran. Sikahirsche sind kleiner als Rot- und Damwild und stammen ursprünglich aus Asien, sind aber schon lange auch in Europa heimisch und sind sehr anpassungsfähig. Besonders auffällig ist im Sommer ihr schönes Fell mit dem Fleckenkleid.

Sikawild-Kalb. Foto: Steven McAlpine
Rothirsch-Kalb. Foto: Steven-McAlpine
Damwild-Kalb. Foto: Steven McAlpine