Jugendzentrum Niedermühlenkamp: Wiedereröffnung

Wiedereröffnung nach erfolgter energetischer Komplettsanierung

Vorgeschichte

Das heutige Jugendzentrum (JH) Niedermühlenkamp wurde im Zuge der Stadterweiterung nach Osten 1927 errichtet und 1928 als Kindergarten, Kinderhort und Jugendheim eröffnet. Es gilt als das älteste Jugendzentrum Deutschland. Im Jahr 1955 wurde der Veranstaltungssaal um die Bühne erweitert.
Im Jahr 1962 entstand der Anbau zum benachbarten Wohnhaus und die Treppe Richtung Hof.
Das Gebäude steht seit 1994 unter Denkmalschutz.
Die Falken Bielefeld betreiben das Gebäude seit 2002 als Kinder- und Jugendzentrum. 
Für Kinder- und Jugendliche werden z.B. Offene Treffs, Beratungsangebote, Ferienspiele, Jugendkulturarbeit (Bandprobenräume) oder Stadtteilfeste angeboten. 
Zum benachbarten Helmholtz Gymnasium besteht eine Kooperation.

Beschreibung der Maßnahme

Für die barrierefreie Erschließung des Gebäudes inklusive des Dach- und Kellergeschosses wurde ein Fahrstuhl ins neu angebaute Treppenhaus integriert. Ein zweites Treppenhaus wurde innerhalb des Bestandgebäudes neu errichtet.
Das Dachgeschoss wurde komplett neu ausgebaut. Bisher befand sich hier eine Wohnung, die zur temporären Unterbringung von Bands genutzt wurde. Nun entstanden zwei Multifunktionsräume und Büroräume, sowie ein barrierefreies WC.
Im 1. Obergeschoss sind einige Räume umstrukturiert worden. Hier sind eine Küche, eine Werkstatt, ein Bewegungsraum, ein Gruppenraum und ein PC-Raum eingerichtet worden. Die bestehenden WC Anlagen wurden komplett neu hergerichtet. Die Empore vom Saal soll zukünftig als Ruheinsel dienen.
Im Erdgeschoss wurde die Nutzung der Räume weitestgehend beibehalten. Der große Saal erhielt einen Vorraum und ein Stuhllager. Der Saal selber ist nach der Sanierung multifunktionaler nutzbar. Die von innen zugemauerten Fenster wurden wieder frei gelegt.
Die große Sanitäranlage im Untergeschoss ist komplett saniert und durch ein weiteres barrierefreies WC ergänzt worden. Weitere Räumlichkeiten im Untergeschoss wurden zu zwei Bandprobenräume und ein Tonstudio umgebaut.

Die Außenwände erhielten eine Innendämmung, um das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes im Stadtraum weitestgehend zu erhalten. Das Graffiti an der Fassade wurde entfernt und die Kellerwände wurden mit einer Außendämmung versehen.
In den meisten Räumen wurden eine akustisch wirksame Decke und neue Bodenbeläge eingebaut. 

Im Zuge der Sanierung wurde die technische Gebäudeausrüstung wie folgt erneuert:
Heizung: Erneuerung Fernwärmeübergabestation, Heizungsleitungen, Ventile und Heizkörper.
Sanitär: Erneuerung Trink- und Abwasserrohrleitungen, Sanitärobjekte, Grundleitungssanierung.
Lüftung: Austausch der Lüftungsanlagen durch Geräte mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung, Erneuerung aller Kanäle und Luftauslässe.
Gebäudeautomation: Erneuerung Schaltschränke Heizung / Lüftung, Feldgeräte (Pumpen, Fühler, Stellantriebe etc.), Verkabelung Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen
Elektro: Erneuerung Unterverteilungen, Elektroleitungen, Potenzialausgleich, Beleuchtung und Sicherheitsbeleuchtung.
Blitzschutz: Erneuerung des Blitzschutzes.
Es wurde eine strukturierte EDV-Verkabelung eingebaut, so dass jetzt im gesamten Gebäude WLan zur Verfügung steht.
Sicherheitstechnik: flächendeckende Brandmeldeanlage, Erneuerung Elektroakustische Anlage.

Die Außenanlagen wurden komplett neugestaltet. 

Projektkosten und Bauzeiten

Während der Bauphase haben die Falken im Ausweichquartier Oelmühlenstraße 61 (ehemaliger Bio Laden „Die Möhre“) ihre Arbeit weitergeführt. 

Die Projektkosten belaufen sich auf 5,3 Mio.€. 
Der größte Anteil (ca. 2,8 Mio.€) wird über das KomInvFG I finanziert. 
Die Bauarbeiten sind Mitte 2019 begonnen worden.

Ausweichquartier während der Bauphase

Mit dem Gebäude Oelmühlenstr. 61 konnte ein Standort in unmittelbarer Nachbarschaft des JH Niedermühlenkamp und somit im gleichen Sozialraum gefunden werden, auch um der Stammbesucherschaft weiterhin gute Angebote machen zu können.

Das Ausweichquartier ist fußläufig für diese Kinder und Jugendliche zu erreichen und wurde baulich in enger Abstimmung zwischen dem Träger und dem ISB den Anforderungen der Jugendarbeit angepasst. Es bietet mit einem offenen Cafébereich, Toiletten, sowie Gruppen- und Büroräumlichkeiten ca. 260 qm Spielfläche für die pädagogische Arbeit.

Einzelne Gruppen von älteren Jugendlichen sind während der Umbaumaßnahmen in anderen Räumlichkeiten des Trägers (z.B. Falkendom / Halhof) untergebracht worden.

Neben den Angeboten der Jugendarbeit werden die Räumlichkeiten des Ausweichquartiers für die Übermittagsbetreuung des Ceciliengymnasiums (Trägerverein der Evangelischen Offenen und Mobilen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen e.V.) genutzt, ohne die Öffnungszeiten der Jugendarbeit dabei zu berühren oder einzuschränken. Beide Träger arbeiten in enger Kooperation.


Bauherr        Immobilienservicebetrieb der Stadt Bielefeld

Nutzer            Die Falken Bielefeld

Bauablauf    Baubeginn 2. Quartal 2019, Fertigstellung April 2023

Baubudget        ~ 5,3 Mio.€, davon werden ca. 2.8 Mio.€ über KomInvFG I finanziert

Baudurchführung   

  • ISB: Projektleitung Dipl.-Ing. Sandra Husemann
  • externe Fachplaner: Architekturbüro Brewitt